Komplexität zerstört Attraktivität! (Allgemeines Forum)

ALR997, Mittwoch, 17.06.2015, 21:35 (vor 3256 Tagen) @ GUM

Vielleicht wäre es mittelfristig die beste Lösung, ein (Tarif)-System nach Vorbild des niederländischen zu erstellen. Mit dem Unterschied, dass es im Bahnbereich einen Tarif für alle Gesellschaften gibt und eben nicht für Abellio, Veolia und Syntus und die anderen Gestalten jeweils einen Eigenen. Der gleiche Tarif, der mich mit der S-Bahn von Köln nach Bonn bringt (bis so ein Tarif wirklich kommen würde, gäbe es sicher auch besagte S-Bahn!) der tut es auch von Köln nach Essen oder von Köln nach Frankfurt. Wie schön übersichtlich wäre die Welt, wenn es nicht 3 verschiedene Anbieter von Tickets für die gleiche Strecke gäbe, die nicht alle gleichermaßen an einem Ort erwerbbar sind, oder nicht für die gleichen Verkehrsmittel gelten und und und.

Das würde, und das ist eigentlich der einzige große Haken, die heutigen Verbundtarife, die eben in Bahn und Bus gelten, sprengen. Und hier gilt es nun, die Vor- und Nachteile dieser Trennung auszuarbeiten:

Zum Beispiel:
- Die Entwicklung, zu einem Ticket von der Innenstadt zum Bahnhof zur Nachbarstadt in ein entlegenes Wohngebiet, wäre mit dieser Umstellung zunichte gemacht. Auf einmal wären mindestens zwei Tarife nötig, wo es vorher nur einer war.
+ Im Gegenzug mag es dafür genügend Stellen geben, an denen sich dann aus zwei Tickets nur noch eins entwickeln.
- Wo die Kleinstaaterei im SPNV beendet wird, da könnten die ÖPNV-Betriebe sie wieder in den Mittelpunkt rücken. Hier ist die Frage, ob man die Situation in den Niederlanden mit der Deutschen (mal abgesehen von den Größenverhältnissen) vergleichen kann. In NL gibt es je Provinz vielleicht einen oder zwei große Betreiber von Nahverkehr. Selbst in der Randstad (vergleiche Ruhrgebiet) beschränkt es sich eigentlich auf 4-5 große Anbieter. Dazu im Vergleich in der Metropolregion Rhein-Ruhr sind es bereits 10 größere und zahlreiche weitere Betriebe.
+ Aber wer glaubt, das sei nicht lösbar, der ist ein Schwarzseher. Schließlich kann man eben auch einen einheitlichen ÖV-Tarif beibelassen. Und jetzt kommen gleich wieder die OV-C-Gegner, wie in den Niederlanden, ließen sich auch hier alle Ticketkäufe bequem über eine einzige Karte abwickeln. Wo ein Wille ist, ist schließlich auch ein Weg.

Wer genaueres über das von mir zum Vergleich herangezogene System wissen möchte, der findet im Internet allerlei Seiten und Oscar hat hier im Forum, soweit ich weiß, auch einiges fachlich richtiges zu dem Thema beigetragen.

Und über Ergänzungen, ob +, ob -, freue ich mich auch sehr gerne :-)

Gruß,
Lucas


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