Darum macht mir Bahnfahren leider keinen Spaß mehr (Allgemeines Forum)

Avmz, Dienstag, 06.03.2012, 19:20 (vor 4456 Tagen)

Moin Gemeinde,

auch wenn es die bekannten Diskussionen verursacht, den Frust meines gestrigen Reiseerlebnisses muss ich los werden...

Gestern sollte es mit IC2310 nach Hamburg gehen, Vorstellungsgespräch um Uhr 15:00. Da der 2310 planmäßig ca. 13:15 in HH Hbf sein soll also Luft auch für einen Totalausfall. Weg mit Öffis vom Bahnhof zum Termin ca. 20-30 Min.

Wie ich dann gestern im 3. Verspätungsupdate gepostet habe, Stellwerksausfall bei Leverkusen, wir wohl im letzten Streckenblock vor dem betroffenen Stellbezirk, ca, 300 Meter vor dem Haltepunkt Leverkusen Mitte.

Natürlich konnte die Zugschäffin nichts genaues sagen. Letztlich sind wir mit gut +90 plötzlich und unerwartet weiter gefahren. Hier im Forum hatte ich derweil gesehen, PU Münster-Osnabrück. Also eine recht reelle Chance, dort auch noch Zeit zu verlieren.

Daraufhin habe ich vom Zug aus für Düsseldorf Hbf bei Sixt einen Wagen gebucht (iPhone sei Dank ;-) ). Mit dem dann im Rahmen der Möglichkeiten (Tempolimit und A1 zwischen Bremen und Hamburg komplett Baustelle) losgeflitzt. Ich war 30 Minuten zu spät beim Termin. Exakt das hatte mir das Navi aber schon bei der Abfahrt prophezeit, konnte meinen Gesprächspartner also verlässlich(!) vorab informieren.

Damit ich bei der Bahn den Abbruch der Reise geltend machen kann und den vollen Preis (und wehe nicht) statt +60 Almosen für einen Zug bekomme, bin ich dann auch mit dem Wagen zu meinem eigentlichen Abfahrtsbahnhof Koblenz zurück gefahren. (Da ich als Freiberufler Firmenkonditionen bei Sixt habe, zahle ich bei Oneway keinen Aufschlag).

Geiler Tag. Zu spät beim Termin, 950 Kilometer Autofahrt (OK, C-Klasse Diesel mit Automatic, also allemal bequemer als ein Bp-Wagen, nur Bier nach dem Termin trinken ist schlecht, man verschüttet es so leicht) aber es ist natürlich Ärger und Stress pur.

Ich bin ja seit 40 Jahren Bahnfan, und habe von 2000-2010 kein Jahr unter 50.000 Kilometer gemacht, aber ich glaube meine BC25 first wird nun gekündigt.

Dieser Fall war einfach der härteste und den div. die ich schon hate. Verspätungen, Ausfälle usw. kennen wir ja alle, aber wie soll man noch eine Reise planen, wenn nichts geht? Die Zugschäffin wusste halt nichts weil sie nichts erfährt. Warum wird bei solch einer Situation nicht mit einem Befehl zur Fahrt auf Sicht an den Haltepunkt vor uns vorgezogen? Der Streckenblock muss ja frei sein. Hätte vielleicht auch die div. Reisenden für Düsseldorf-Flughafen gefreut.

Hätte ich mich von Anfang an auf einen Mietwagen eingestellt, hätte ich entspannter reisen können, zumal die Kosten kaum einen Unterschied machen.
Fahrkarte rd. Euro 140,- (Normalpreis 2. Klasse mit BC25).
Mietwagen Golf-Klasse mit kostenlosem Upgrade auf den Benz Euro 65,- plus Euro 80,- Sprit, alle Kilometer inkl.

Klar, die einzelnen Eisenbahner können nichts dafür, soll kein Vorwurf sein, die sind vom politischen System Bahn auch genervt. Das keine Streckenkapazitäten vorhanden sind weil alles abgebaut wurde ist politisch ja so gewollt. Das es vor allem die Störungen bei DB Netz sind (so mein Gefühl) spricht ja auch Bände, polnische Verhältnisse?

Aber wer soll die Bahn dann nicht nutzen? Wer Auto fahren kann ist zumindest verlässlicher am Ziel. Es ist eben Stress durch die Fahrt, aber das sind Bahnreisen bei Verspätungen, ausgefallener Klimaanlage usw. ja auch, nur anders.

Donnerstag geht's nach Berlin, beide Wege mit Umsteigen, das kann wieder ganz bitter werden. Bei meiner letzten Bahnreise nach Berlin war ich mit +180 dort, da lohnt sich ein verlängertes Wochenende so richtig...

Grummmel-Gruß Avmz


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