US: Joe Biden Präsident, wie geht's mit HGV weiter? (Allgemeines Forum)

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Donnerstag, 21.01.2021, 10:55 (vor 1194 Tagen) @ Oscar (NL)
bearbeitet von J-C, Donnerstag, 21.01.2021, 10:55

Wie sehr ich HGV auch mag, ich bin mir nicht sicher ob HGV der wahre "way to go" ist.

Die USA haben einfach einen anderen Scale, da wird man um HGV nicht drum rum kommen, wenn man die vielen Agglomerationsräume miteinander verbinden will. Es wird eine Zeit nach Corona geben und das in den USA gar nicht so spät, wo ja die Impfungen bereits im vollen Gange sind.

1a. Coronavirus hat etwas Anderes gezeigt: Flüge auf die Bahn verlagern ist gut, auf Flüge komplett verzichten (z.B. mit Zoom-Meetings) ist besser. Frühjahr 2020 war die Luft seit Dekaden nicht mehr so sauber.

Auch mit Zügen kann man die Sauberkeit der Luft erreichen. Denn viele werden sicher zum alten Trott zurückkehren, sobald es möglich ist.

1b. Coronavirus hat aber auch gezeigt: Menschen haben Bedarf an persönliches Beieinandersein. Online-Versammlungen sind kein Ersatz für persönlichen Kontakt. Augenkontakt ohne Glaswand, verbaler Kontakt ohne Mikrophon und vor allem: Körperkontakt.

2. Alle reden von "high-speed rail", aber wer redet von "getting to high-speed rail"?
Wir sind in Westeuropa mit Regiobahnen und -Bussen verwöhnt. Wenn eine Haltestelle nicht um die Ecke ist, gibt es bestimmt eine auf Radelabstand, manchmal auch mit der Möglichkeit das Rad sicher abzustellen. Ist die Fahrt zu anstrengend, dann geht das auch mit E-Bike. Und zu guter letzt bieten Bahnhöfe auch reichlich Parkplätze, wo man das Elektromobil nachladen kann.

Wir haben eine Nutzerin, die dir die Vorzüge von NJ-Transit näherbringen kann, zumindest an der Ostküste kann man von einem entsprechend dichten Netz des Regionalverkehrs profitieren, das sollte nicht das Problem.

Diese Infra fehlt in den USA quasi komplett. Ich versuche mir vorzustellen, wieviele Parkhäuser man benötigen würde, wenn alle HGV-Kunden mit dem Auto (dann wohl Elektromobil) anreisen würden.

Ich gehe davon aus, dass man da erkennt, dass Dinge wie Carsharing oder tatsächlich eben ein entsprechendes Busnetz, wo die Bahn nicht hinreicht vonnöten sein werden. Vergessen wir nicht, dass es bereits ein Bahnnetz hat, welches man einfach mal upgraden muss, wozu es Anreize gibt, sobald eben ein hochrangiges Netz besteht.

Freilich haben die USA von der Raumplanung her hausgemachte Probleme. Es gibt riesige Einfamilienhaussiedlungen, welche kaum es ermöglichen, eine lokale Infrastruktur, geschweige einen attraktiven ÖV aufzubauen. Überdies kostet die Versorgung solcher Gebiete wesentlich mehr als bei dicht bebauten Städten. In Städten der Größe Wiens ist bei US-Verhältnissen ein lokales Busnetz gerade so sinnvoll.

Da kann man auch nicht jetzt sagen "Ohh nein, wir sind verloren!", nein, da wird man eben adäquate Lösungen finden müssen.

The hope is after that, under Biden’s leadership, a permanent funding source will be created for high-speed, intercity rail in America, emulating the highway trust fund and recurring pots of money for transit and aviation. Depending on how negotiations go, this means the entire LA to San Francisco HSR route could be completed sometime in the early 2030s.

Noch etwa 10 Jahre also.

Sehe ich nicht als unmöglich an, mir wäre nicht bekannt, dass die Topographie dort allzu schwierig wäre.


Cheers,

Oscar (NL).

Gruß
Jan-Christian

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(Bildquelle: ČD)


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