"Logik" der DB-Tarifpunkte (Fahrkarten und Angebote)

ChrisAC, Dienstag, 19.06.2012, 19:25 (vor 4348 Tagen) @ Philippus

Hallo,

Es erschließt sich mir nicht, weshalb Wissenbourg Tarifpunkt ist, Lauterbourg aber nicht. Oder wieso es nur in einigen Nachbarstaaten solche Tarifpunkte gibt.

Es hat sicher diffizile historische Gründe. Du hast einerseits den Fall, wo man einfach irgendwo "in der Landschaft" die Staatsgrenze hat, und wo das dann eben auch die Tarifgrenze ist. Da ist nicht besonders viel Kooperation zwischen den benachbarten Eisenbahnverwaltungen nötig gewesen - das ist einfach der "natürliche Fall": Land zuende, nationale Bahnverwaltung nicht mehr zuständig, fertig.

Der eher ungewöhnliche Fall sind Bahnhöfe, durch die die Grenze der Bahnverwaltungen (und der Tarife) verläuft, die aber gar nicht genau auf der Staatsgrenze liegen. Man darf sicher annehmen, dass in diesen Fällen der Wille zur Zusammenarbeit stärker ausgeprägt war, da Staatsverträge bezüglich der genauen Modalitäten in Sachen Pass- und Zollverwaltung und Zuständigkeiten / Kostenverteilungen usw. der Eisenbahnverwaltungen geschlossen werden mussten. Wo dieser stärkere Wille zur Zusammenarbeit nun herkam - ob also die Länder sich politisch besser verstanden, oder ob einfach die Kosten andernfalls höher gewesen wären, so dass ökonomische / fiskalische Gründe die Triebfeder waren, können sicher eher Historiker beantworten. :-)

(Und dann gibt's noch den Sonderfall, wo der Bahnhof genau auf die Staatsgrenze gebaut wurde, so dass die Bahnhofshälfte in dem einen bzw. dem anderen Land liegt. Das gibt's aber meines Wissens nur einmal in Deutschland.)


Grüße,

ChrisAC


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