Das Märchen von der Zuverlässigkeit sanierter Strecken (Reiseberichte)

gnampf, Mittwoch, 25.09.2024, 18:20 (vor 453 Tagen) @ Hustensaft

Ich habe nichts behauptet, das war zunächst eine Feststellung - aber genau die Frage, warum das so ist, wäre duchaus spannend.

eine Feststellung aufgrund einer maximal dürftigen Datenlage

Das wiederum ist zu kurz gesprungen: Es muss immer eine Abwägung zwischen den Beeinträchtigungen für die Fahrgäste und dem Effekt/Aufwand stattfinden.

nein, hier im Thema hast du behauptet, es gäbe für die Sanierungsqualität keinen Vorteil durch die Sperrung. Das hat also rein gar nichts damit zu tun, was für Folgen die Vollsperrung in der Zeit für Fahrgäste hat etc. Wenn es dir darum geht, dann hast du dafür den Thread komplett falsch gestartet.

Für die Baustelle unter rollendem Rad spricht übrigens nicht nur der Umstand, dass die Beeinträchtigungen für die Fahrgäste geringer sind, auch wenn das länger dauert, sondern auch der Umstand, dass eben auch sofort jemand vor Ort ist, der bei Störungen eingreifen und selbige beheben kann, ebenso wie die Tatsache, dass Fehler/Mängel viel früher auffallen; vielleicht ist das auch die Antwort auf die Frage (s.o.).

Und du meinst bei einer Sanierung mit Vollsperrung gibt die DB einfach nur den Auftag raus und legt sich dann Schlafen bis zum geplanten Ende? Selbstverständlich wird das genauso begleitet wie unter rollendem Rad. Das dann ggf. kein Fahrdienstleiter mehr auf dem Stellwerk ist, das zeitgleich ausgetauscht wird, spielt da doch keine Rolle. Der könnte und dürfte eh nix machen.
Und auffallen können die Fehler auch nicht wirklich früher, sondern erst wenn die Strecke bzw. der Abschnitt wieder in Betrieb geht. Dafür kann man wiederum flexibler agieren, wenn ein Abschnitt schneller fertig ist mehr Zeit für Probleme bei einem anderen haben, etc. Wird dagegen unter rollendem Rad ein Kleinabschnitt schneller fertig kannst du nicht gleich mit dem nächsten anfangen, und wenn bei einem Probleme auftreten kannst du keinen Puffer aus einem anderen nutzen.

Eine Sanierung unter rollendem Rad erfordert eine sehr viel sorgfältigere Planung und lässt manche Dinge nicht zu, weil man die eben tatsächlich nur mit einer Vollsperrung umsetzen kann, alleine schon deshalb, weil das Lichtraumprofil des freien Gleises nicht sicher als "frei" gewährleistet werden kann. Allerdings kann das durchaus ein Grund sein, warum das Ergebnis am Ende besser ist, man kann eben nicht bzw. in weit geringerem Umfang nach der Devise "Nachbesserung" agieren.

Wenn eine Sanierung unter rollendem Rad manches nicht zu läßt was erforderlich ist, dann ist sie keine Option. "Oh, wir müssen die Tunneldecke sanieren, aber das geht nicht weil der Verkehr weiter rollen muss... egal, dann sanieren wir sie eben nicht"
Die "sorgefältigere Planung" könnte man eher als kompliziertere Planung bezeichnen, mit entsprechend mehr Fehlerpotential.
Und Devise Nachbesserung? Wenn die Probleme vor Wiederinbetriebnahme auffallen wurde wohl extrem gepfuscht, das hätte man unter rollendem Rad dann wohl auch gemacht. Fallen sie danach auf, dann ist es für die Behebung völlig Wurscht ob sie unter rollendem Rad entstanden sind, oder nicht.

Mir fehlt also immer noch jegliches stichhaltige Argument, warum die Sanierung bei Vollsperrung eine schlechter sanierte Strecke ergeben soll.


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