Politischer Wille. Teile und herrsche. (Allgemeines Forum)

Der Blaschke, Dienstag, 21.06.2022, 23:28 (vor 668 Tagen) @ GUM
bearbeitet von Der Blaschke, Dienstag, 21.06.2022, 23:28

Hey.

als Nichtbahner ist und bleibt mir komplett schleierhaft, wie man so viele Ausschreibungen verlieren kann.

Tarifvertrag fast gleich, Zugmaterial ähnlich... Bleibt nur irgendein interner Verrechnungssatz, der die Firma Richtung "Ausschreibung nicht gewonnen" zieht.

Bleiben fast nur eine zu teure, zu technikverliebte IT, irgendeine Immobilienumlage innerhalb des Konzerns oder ähnliches.

Und die Fahrgäste dürfen es ausbaden.

Die in Presseberichten genannten diversen Abenteuer von DB International sind ja schon Jahre her. Und dürften bei DB Regio keine Rolle spielen.

Deshalb bleibe ich ratlos.

Ist doch ganz einfach. Es war und ist politisch gewollt. Der träge, bequeme Beamtenapparat sollte weg. Und damit auch das teure Zugbegleitpersonal.

Das ging nur durch Privatisierung und Wettbewerb.

Dem Staatsbahner sagt man: Du musst für weniger Geld fahren, weil es der Private auch macht - sonst wirst du arbeitslos.

Dem Privatbahner sagt man: du musst auf Dauer so günstig arbeiten und immer parat stehen, sonst verlieren wir die nächste Ausschreibung und dann bist du arbeitslos.

Und so ist der Staatsbahner sauer auf den Privatbahner. Und der Privatbahner ärgert sich über den Staatsbahner.

Und so ist es mit der Einigkeit der Arbeiterklasse dahin. Die Bosse können sie schön gegeneinander ausspielen. Sogar die Gewerkschaften haben sie unterwandert; die machen bei dem Spiel fröhlich mit (Weselsky ist CDU-ler!). Good cop, bad cop - uraltes Prinzip ...

Und das Spiel funktioniert doch perfekt! Teile und herrsche. Ist doch nun wirklich noch urälter ...


Schöne Grüße von jörg


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