Umleitung über Würzburg - Fulda und Trassenvergabe (Allgemeines Forum)

ffz, Samstag, 18.04.2020, 15:36 (vor 1462 Tagen) @ flierfy

Hallo,

5/6 Minuten fährt einer der Umleiter vor dem Regel-ICE zwischen Nürnberg und Würzburg. Da scheint man diese Umleitertrasse von vorn herein bei der Fahrplangestaltung berücksichtigt zu haben. Denn hätte man es dem Zufall überlassen, wäre eine nachträglich zufindende Trasse für eine lange Linie wie dem ICE Berlin-München höchstwahrscheinlich nicht konfliktfrei.

eine Umleitungstrasse für ein paar Tage findet man fast immer, selbst auf der Riedbahn oder auf der Strecke Offenburg - Basel Bad Bf findet man für ein ppar Tage eine Umleitungstrasse und das fast immer konfliktfrei, bzw mit wenigen regelbaren Konflikten. Schwierig sind immer Trassen für ein ganzes Fahrplanjahr. Konflikte mit Güterzügen sind eigentlich immer regelbar, die kommen eh selten so wie es im Fahrplan steht und wenn kommt es da 15 Min Verspätung meistens auch nicht mehr an. Die mäandrieren mit - 100 Min bis +800 Min irgendwie durch das Schienennetz.

Die Anschlüsse sind in der Regel weniger abgestimmt, als sie es sein sollten. Und wenn es dann doch mal einen schlanken Anschluss gibt, muss man eben auch den Anschlusszug oder -bus mit anpassen. Das sollte kein Ding der Unmöglichkeit sein.

Etwas Verspätungspuffer bei Anschlüssen ist durchaus nicht verkehrt, zumindest in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen, hatte ich bisher kaum Grund mich über magelnd abgestimmte Anschlüsse zu beschweren. Klar es ist nicht die Schweiz, aber es passt. Vergiss es, du passt keinen Anschlussknoten wegen einer Umelitungstrasse an, das wird erstmal ein endloser Rattenschwanz und das EVU/Busunternehmen wünscht dir alle möglichen Strafen, weil das deren ganzen Umlauf- und Personalplan abschießt.

Da muss man aber differenzieren. Die grossen Reisendenzahlen des Nahverkehrs kommen ausschliesslich durch den Verkehr in den Metropolen und deren direktes Umland zu Stande. Für den Regionalverkehr abseits der Metropolen gilt genau das Gegenteil. Eine RB-Linie wie die zwischen Weida und Mehltheuer bewegt in einer ganzen Woche wahrscheinlich nicht mal so viel Leute, wie in einem ICE von Leipzig nach Nürnberg sitzen. Entsprechend wenig führen diese provinziellen Linien dem schnellen Fernverkehr zu. Umso absurder ist es dann, dass genau diese Linien einer alternativen ICE-Route im Weg stehen dürfen.

Genau diese Annahme ist völlig falsch und diqualifizierend für dich. Die größte Reisendenzahl im Nahverkehr mit Abstand sind Schüler und das vor allem auf dem Land. Danach kommen erst mit recht weitem Abstand Pendler, die aber durchaus nicht nur in die Metropolen pendeln, sondern auch aufs Land, da sitzen teilweise Weltkonzerne mehr oder minder auf dem platten Land. In den Metropolen können die das Bauland gar nicht bezahlen und mehrere rauchende Fabrikschlote machen sich in der Stadt nur selten gut. Wir reden bei der Strecke Hof - Weida - Gera - Leipzig über eine Teilstrecke des ehemaligen Vierländerexpresses, die Fahrgastzahlen sind gerade zwischen Mehlteuer und Weida und zwischen Gera und Leipzig gut bis sehr gut, da reichen teilweise 4 RegioShuttle nicht aus. Die befördern an einem Tag locker das was in 2 ICE 4 an Fahrgästen sitzt. Anscheinend hast du wenig Ahnung von Verkehrsbeziehungen und Reisendenströmen, Leipzig und Erfurt sind die Verteilzentren für Sachsen und Thüringen für den Fernverkehr. Wer von der Region Hof/Mehlteuer nach Berlin, Erfurt, Leipzig, Halle(Saale), Rostock,... will und mit dem Zug fährt, der nimmt den Nahverkehrszug Hof - Weida - Gera, wenn er Richtung Erfurt will hat er hier Anschluss an den RE nach Erfurt - Gera - Göttingen und wer Richtung Leipzig, Berlin, Halle(Saale), Rostock will, der fährt weiter bis nach Leipzig Hbf wo der Nahverkehrszug schön auf den Fernverkehrsknoten in Leipzig Hbf getaktet ist.

Was du willst ist keine alternative ICE-Route, selbst mit durchgehender Elektrifizierung, die wohl die nächsten 20 Jahre nicht kommen wird, nicht, weil viel zu viel Umweg und viel zu wenig freie Trassen. Zudem die Hauptumleitungsroute für den Güterverkehr aus Italien, Österreich, Ungarn,... wenn die Strecke Nürnberg - Bamberg - Saalfeld(Saale) gesperrt ist. Die Güterzüge trassiert man gleich Richtung Regensburg, wenn sie nicht eh aus Passau kommen, dann wird die E-Lok abgehängt, oder abgebügelt mit gescheleppt über Marktredwitz bis nach Hof, in Hof kommt eine neue ELok dran, oder die mitgeschleppte bügelt wieder auf und der Güterzug der sich weniger am Nahverkehr stört, sondern da ganz harmonisch mitschwimmt fährt je nach Ziel über Altenburg gen Leipzig oder Richtung Dresden und dann Richtung Berlin.


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