Umleitung über Würzburg - Fulda und Trassenvergabe (Allgemeines Forum)

flierfy, Samstag, 18.04.2020, 14:52 (vor 1462 Tagen) @ ffz

Hallo,

geschickterweise fährt man den Umleiter 2 Min vor oder 2 Min nach dem ICE/IC von Nürnberg bis Würzburg, dann hat man da schon sehr sicher keine unlösbaren Konflikte mit dem Nahverkehr, so man überhaupt welche hat. Von Würzburg bis Fulda gibt es auf der SFS keinen Nahverkehr, von Fulda bis Erfurt findet man auch eine Trasse die brauchbar ist, zu Mal die Strecke durchgehend Zweigleisig ist und nirgendwo mehr wie eine stündliche RB fährt, bis auf Gotha-Erfurt wo die Neigetechnik RE dazu kommen, die aber gut mit den ICE harmonieren.

5/6 Minuten fährt einer der Umleiter vor dem Regel-ICE zwischen Nürnberg und Würzburg. Da scheint man diese Umleitertrasse von vorn herein bei der Fahrplangestaltung berücksichtigt zu haben. Denn hätte man es dem Zufall überlassen, wäre eine nachträglich zufindende Trasse für eine lange Linie wie dem ICE Berlin-München höchstwahrscheinlich nicht konfliktfrei.


Fernverkehr und Nahverkehr werden bei der Trassenvergabe wenn beide eine Takttrasse bestellen gleichwertig behandelt, außer im Konfliktfall. Bei Umleitungen egal ob geplant oder ungeplant hat der Regelzug immer Vorrang vor dem Umleiter. Schließlich hat der Regelzug meistens abgestimmtes Zug- und Busanschlüsse, wenn die auf Grund von Kreuzung oder Überholung verpasst werden wird das nicht nur von den Fahrgastrechten her teuer, sondern drängt die Fahrgäste in den eigenen Pkw wenn man dann 1-2 Stunden auf die nächste Verbindung warten darf.

Die Anschlüsse sind in der Regel weniger abgestimmt, als sie es sein sollten. Und wenn es dann doch mal einen schlanken Anschluss gibt, muss man eben auch den Anschlusszug oder -bus mit anpassen. Das sollte kein Ding der Unmöglichkeit sein.

Der Nahverkehr ist von den Fahrgastzahlen dem Fernverkehr weit überlegen, der Fernverkehr hat sogar ein hohes Interesse am Nahverkehr und daran den nicht zu behindern, denn die meisten Fernverkehrsreisenden reisen mit dem Nahverkehr an.

Da muss man aber differenzieren. Die grossen Reisendenzahlen des Nahverkehrs kommen ausschliesslich durch den Verkehr in den Metropolen und deren direktes Umland zu Stande. Für den Regionalverkehr abseits der Metropolen gilt genau das Gegenteil. Eine RB-Linie wie die zwischen Weida und Mehltheuer bewegt in einer ganzen Woche wahrscheinlich nicht mal so viel Leute, wie in einem ICE von Leipzig nach Nürnberg sitzen. Entsprechend wenig führen diese provinziellen Linien dem schnellen Fernverkehr zu. Umso absurder ist es dann, dass genau diese Linien einer alternativen ICE-Route im Weg stehen dürfen.


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