...von den Chinesen lernen... (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Freitag, 29.11.2019, 09:04 (vor 2211 Tagen) @ JumpUp

Hallo zusammen,

so wie manche Leute in Europa nicht verstehen, wieso die Chinesen Menschenrechte verletzen, so verstehen manche Chinesen dann wieder nicht wieso Europa Ressourcen an sowas wie Brexit verschwendet.
Selber habe ich auch die Idee, dass die Denkweise der Chinesen eine andere ist als die in (West-)Europa, und dass wir von den Chinesen viel lernen können.

Das ganze fing schon an mit Yin/Yang: die Idee dass man zwei Bestandteile hat, die einander gegenüberstehen, aber die man dennoch beide braucht, und zwar genau 50/50.
Dann Akupunktur und Akupressur: nicht die Symptome einer Krankheit sollen bekämpft werden, sondern deren Ursache.
Chinesen brachten uns Kungfu und Feng Shui bei.

Heute imponieren die Chinesen mit Hightech und Infrastruktur, vermutlich auch wegen deren Denkweise:

1. Man denkt in Möglichkeiten, statt Unmöglichkeiten. "Sollte machbar sein", statt "geht nicht". Probleme gibt es nicht, Herausforderungen aber schon.
Steht eine Wasserstrasse im Wege? Untertunnele sie, meinetwegen 123 km lang (Bohai Strait).
Steht eine Bergkette im Wege? Durchquere sie.
Geht zu viel Landwirtschaftsoberfläche verloren? Baue Viadukte.

2. Wo in Europa Nutzen/Kosten-Berechnungen stattfinden, denkt der Chinese wohl eher an immaterielles Nutzen. Klar sind bestimmte Rennbahen nicht rentabel. Wenn fliegen aber nicht mehr geht, braucht man aber die alternative Infra nicht mehr zu bauen; man hat sie schon.
Unrentabel gibt's nicht. Es dauert nur ein bisschen länger, bis die Investition zurückverdient ist.

3. Stadtmitte wird durch eine geographische Mittelwert bestimmt; nicht durch ein Konzentrat von Museen und Shoppingmalls, nicht durch ein Konzentrat mitelalterlicher Gebäude. Liegt ein Bahnhof am südlichen Stadtrand? Baue Büroblocks und Shoppingmalls unmittelbar am Bahnhof und dazu ein Stadtviertel südlich des Bahnhofs, und die Stadtmitte verschiebt sich Richtung Bahnhof. Das ehemalige Stadtzentrum wird dann eine Altstadt.

JumpUp:

...dass Menschenrechte und Recht der Anwohner an den Bahnstrecken in China - ganz im Gegensatz zu Deutschland - kaum von Belang sind. Da wird ohne Dialogforum einfach drauf losgebaut!

Ich wurde auch mal zu einem Umzug gezwungen... Neubau der Gemeinde Eindhoven, die alten Wohnungen wurden abgerissen.
Gut, die Gemeinde hat mich entschädigt. Bin mir nicht sicher wie die Chinesen das machen.

Henrik:

Seit wann gibts denn hierzulande Dialogforen? Und wer weiß davon?

Was "JumpUp" vermutlich meint, sind Einspruchsverfahren (die es in China offenbar nicht gibt?).

Auch in China sind Verkehrsprojekte wegen Protesten gestoppt worden oder auch Trassen dann doch verlegt, anders geplant worden aufgrund von Belangen der Anwohner.

Gibt es also doch.

Die Strecken dort sind größtenteils von uns Deutschen geplant und gebaut worden, auch genehmigt worden. Wenn unsere deutschen Baufirmen und Planungsbüros hierzulande bessere Feste Fahrbahn anbieten können, dann liegt das auch mit an deren Erfahrungen & Aufträgen in China.

DB lernt von den Chinesen: 1, 2, 3, 4.


gruß,

Oscar (NL).

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


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