Kölner Stadtanzeiger: Bahn missachtete Sicherheitsauflagen (Allgemeines Forum)

moonglum, Hagen, Freitag, 17.10.2008, 09:57 (vor 6269 Tagen) @ peter-hh
bearbeitet von moonglum, Freitag, 17.10.2008, 09:58

Ja ist das nicht unfassbar?????
Kommentar meines Chefs heute um 8:30 am Telefon.
Guten Morgen, lesen Sie mal den Anzeiger...
Übrigens wie ich höre fahren Sie immer noch Zug, obwohl ich Ihre Flugkosten übernehmen würde????

Anbei weil es so wichtig ist, wie ich finde,
im Klartext der Zeitungskommentar:


Neue Sicherheitsauflagen für die Bahn

Von Peter Berger und Thomas Wüpper,
16.10.08, 19:16h
Trotz Zusage hat die Deutsche Bahn hat die Auflagen des Eisenbahnbundesamts zur Wartung ihrer ICE-Flotte offenbar nicht erfüllt. Die Intervalle der ICE-Überprüfungen müssen verkürzt werden.

BERLIN - Die Deutsche Bahn hat die Auflagen des Eisenbahnbundesamts zur Wartung ihrer ICE-Flotte trotz Zusage offenbar nicht erfüllt. Nach der Entgleisung des ICE 518 bei der Ausfahrt aus dem Kölner Hauptbahnhof am 9. Juli hatte die Aufsichtsbehörde der Bahn vorgeschrieben, die Wartungsintervalle für die 67 Hochgeschwindigkeitszüge herabzusetzen und die Radsatzwellen auf feine Risse bis zu einem Millimeter zu überprüfen. Je nach Werkstoff sollte das nach 120 000 oder 60 000 Kilometern der Fall sein.

„Tatsächlich fand nach dem Unfall von Köln aber nur eine Prüfung bis zu zwei Millimetern statt“, sagte ein Sprecher des Eisenbahnbundesamts am Donnerstag. Die Behörde sei davon ausgegangen, dass die Bahn technisch in der Lage sei, die Riss-Prüfung in der geforderten Genauigkeit durchzuführen. Den eingereichten Prüfprotokollen habe man dann entnommen, dass dies nicht der Fall sei. „Das haben wir am 6. Oktober erfahren“, so der Behördensprecher. Es habe da eine „Kommunikationspanne“ gegeben.

Das Eisenbahnbundesamt habe daraufhin einen neuen Bescheid erstellt, der vier Tage später bei einem Erörterungstermin vor dem Verwaltungsgericht Köln noch einmal modifiziert worden sei. Dort habe die Bahn eingeräumt, dass sie die Ein-Millimeter-Prüfung in ihren Werkstätten nicht durchführen kann, ohne in betriebliche Schwierigkeiten zu geraten. „Natürlich können wir die Ultraschalluntersuchung auf einen Millimeter umstellen“, sagte Bahnsprecher Jürgen Kornmann am Donnerstag. „Dabei würden wir aber derart viele Fehl-Echos durch kleinste Verschmutzungen erhalten, dass wir jede Achse ausbauen und einer Einzeluntersuchung unterziehen müssten.“ Deshalb habe man sich vor dem Verwaltungsgericht mit dem Eisenbahnbundesamt darauf geeinigt, es bei zwei Millimetern zu belassen und dafür die Wartungsintervalle je nach Werkstoff auf 60 000 bzw. 30 000 Kilometer zurückzufahren. Zusätzlich muss bis Januar 2009 eine einmalige Prüfung auf einen Millimeter Genauigkeit erfolgen. Der neue Bescheid sei unbefristet. Die durchschnittliche Laufleistung eines ICE 3 liegt bei 500 000 Kilometern pro Jahr.

Quelle: Kölner Stadtanzeiger vom 17.10.2008


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