NL: Abbau von Anlagen, Ideen für Zandvoort. (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Mittwoch, 15.05.2019, 09:09 (vor 1808 Tagen) @ 218 466-1

Hallo 218 466-1,

Ab 1995 regierten die Triebwagen und weil diese selbstverschiebend sind, wurden die Gleisanlagen zurückgebaut (der "IC" begann/endete zuerst in Haarlem, dann Amsterdam, danach Alkmaar). In Zandvoort hielt nur noch halbstündlich der "Sprinter" nach Amsterdam (im Strandsaison jede 15 Minuten).

Heute ist der Halbstundentakt Amsterdam-Eindhoven ein 10-Minutentakt mit mindestens VIRM-6 Dosto geworden (manchmal sogar 2x VIRM-6) und zwischendurch verkehrt auf Utrecht-Schiphol ein 15-Minutentakt "IC" ebenfalls mit VIRM-Dostos.

Der gleiche Unsinn wie bei DB-Netz. Infrastruktur auf das minimal nötige zurückbauen und nicht beachten, dass es auch einmal Bedarf für Verstärker- und Sonderzüge geben könnte.

Unsinn? Bin ich mir nicht sicher.

Nebst der aktuellen Bahnstrecke Haarlem-Zandvoort war auch mal eine meterspurige Trambahn. Diese wurde 1957 abgebaut. Haarlem hatte damals noch ein Tramnetz, mit Regio-Tram nach Bloemendaal und Heemstede.
Heute wünscht man sich, dass man die alte Infra noch hatte. Dafür kam aber ein Busbetrieb. In den 1950ern und 1960ern wurden viele Tramnetze bei uns auf Busbetrieb umgestellt. Das Automobil wurde populär, und ein Bus konnte die für den Autoverkehr benötigte Infra mitbenutzen, während die Tram eine eigene Infra braucht.

Zandvoort war auch mal Verladestelle für Güterzüge. Das stammt noch aus der Zeit des Wagenladungtransportes. Trotz zweiten Weltkrieges gab es Anfang der 1960er noch mehr als 500 Verladestellen auf unserem Netz. Das ist jede 7 km eine!

Beispiel Helmond-Den Bosch:

1. Bahnhof Helmond hatte 6-7 Gleise, davon 2 für den Personenverkehr, der Rest war für Umschlag von Bestell und Eilgütern in der Umgebung von Helmond.
2. Halbwegs Helmond-Eindhoven: Bahnanschluss RAZOB, Mülldeponie.
3. Bahnhof Eindhoven, Verladestelle für Bestell- und Eilgüter Umgebung Eindhoven, Posteinsammlung.
4. Acht: Bahnanschluss Philips (Haushalt, Elektronik, Hightech) und Militärlager Oirschot.
5. südlich von Best: Verladestelle für Bata (Schuhhersteller) und IBC (Bauunternehmen).
6. Bahnhof Best: drittes Gleis für Rollcontainer, Bevorratung von Lebensmittelhändlern.
7. südlich von Boxtel: Cargogleis nach Veghel für DMV/Campina (Milchfabrik) und CHV (Viehfutter).
8. Boxtel: Verladestelle für Bestell- und Eilgüter.
9. Den Bosch: Cargogleis nach Waalwijk (diverse Möbelverkäufer), Verladestelle für Bestell- und Eilgüter.

Dieser Wagenladungtransport war zeitraubend und ein Trassenfresser erster Klasse. Halbstundentakt IC + Halbstundentakt Sprinter war auf Eindhoven-Venlo schon aus diesem Grund nicht möglich. Der Wagenladungtransport ging dann auch auf den LKW über. Von einst 500 Bahnanschlüssen und Verladestellen verblieben nur noch etwa 100 und man konzentrierte sich auf Massengütertransport ("bulk freight") wie Kalkstein, Zement, Erz, Kohle und Öl. Später kamen dann Gefahrgüter und vor allem Container.

Ja, auf Mikroniveau ist es schade, dass unsere Bahn Anteile verloren hat, aber auf Makroniveau ist sie leistungsfähiger geworden.

Aber vmtl. wird es ab Amsterdam Bus-shuttles geben, sind ja nur ~30 Km. So wurde das in der Rotkäppchen-Zeit ab Mannheim bzw. Frankfurt zu den Rennen in D auch gelöst, sodass das Reisendenaufkommen direkt am Bf Zandvoort überschaubar bleiben dürfte.

Busse werden nur funktionieren wenn die freie Busspuren haben. Ich bin mir nicht sicher ob das rundum Zandvoort der Fall ist.
Übrigens chartern viele Reiseveranstalter und Freundeskreise Reisebusse. Diese haben übrigens keine Berechtigung für die Benutzung freier Busspuren und müssen genauso wie die Autofahrer im Stau anstellen.

Interessant wäre eine Haltestelle Zandvoort Ost und ab dort freie Busspur mit Bussen in dichtem Takt zur Rennpiste. So wird der Ort Zandvoort entlastet.
Eine Seilbahn oder einschienige Hängebahn (wie in Dortmund) wird aufgrund der weichen Boden vermutlich fehlschlagen.


gruß,

Oscar (NL).

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


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