Warum nur? - Soviel zum Thema Zuverlässigkeit (Aktueller Betrieb)

Henrik, Freitag, 27.06.2014, 14:19 (vor 3593 Tagen) @ Colaholiker

beides hat mit dem vorherigen und miteinander nichts zu tun.

Doch.

wie ausführlich erläutert nicht wirklich.

Die Bahn muss gar nichts. Erwirtschaftet sie Gewinn, dann gibt sie Dividende an ihren Aktionär ab - was ganz normales. Fällt der Gewinn deutlich geringer aus, ist die Dividende auch geringer, wie eben aktuell der Fall.

Richtig. Da "der Aktionär" der Bahn aber der Bund ist, kommen da schon recht genaue Vorgaben, was "erwartet" wird. Natürlich nicht mit Gesetzescharakter.. aber wer von den oberen will dafür seinen Kopf rollen sehen?

diese Erwartungen wurde nicht einmal zur Hälfte erfüllt
und die Oberen hat überhaupt kein Problem damit, diese klipp&klar in aller Deutlichkeit dem Eigentümer klar zu machen, mussten ihre Köpfe auch nicht Rollen sehen.
Das Geld landet eh wieder bei der Bahn.

das hat nichts mit "Sparkurs" zu tun.

Na aber sicher.

alles andere als das.

Es hat natürlich durchaus viel mit bewusstem Wirtschaften zu tun, marktwirtschaftlich orientierten Handeln. Das ist Sinn & Zweck der Bahnreform, ja. Die Bahn ist erheblich effektiver, produktiver geworden, nicht mehr defizitär.

Ja, und die Wartung wurde runtergefahren, dass zwar die Sicherheit noch gewährleistet ist, aber sowas auf der Strecke bleibt.

Die Wartung wurde deutlich erhöht.

Reserven, die man nutzen kann, wenn ein Zug mal ausfällt, sind abgebaut, ebenso im Netz...

Mehdorn-Ära - völlig anderes Kapitel.

das führt aber eher zu einer höheren Zuverlässigkeit, denn zu einer geringeren.

Sorry für die direkte Frage: Hä? Wenn keine Reserven da sind, weil man in den Zahlen "effektiver" geworden ist, aber bei Ausfällen nicht mehr reagieren kann, ist das zuverlässiger?

das ist ein anderes Thema, s.o.
wenn man effektiver arbeitet, strukturierter, zielorientierter, flexibler, schlanker,
dann führt das natürlich zu einem deutlich höheren Maß an Zuverlässigkeit.

Wenn man Züge mit etlichen defekten Toiletten losschicken muß, weil kein Ersatzmaterial da ist, das man fahren lassen kann, und die Wahl heißt "ICE mit 3 Klos oder kein ICE?" statt "ICE mit 3 Klos, oder Ersatz-ICE der voll funktionsfähig ist", ist das zuverlässiger? Sehe ich nicht so. Wenn Personal gespart wird, und daher in den Betriebswerken nur das notwendigste gemacht werden kann, und dann eben so Dinge wie Klimaanlagen und Klo mal auf der Strecke bleiben, ist das zuverlässiger? Wenn man aufgrund der Einsparungen bei der Gastro es nicht mehr hinbekommt, die Züge rechtzeitig und ausreichend mit Vorräten zu bestücken, ist das...

das sind alles eher organisatorische Probleme, die gabs früher im deutlich höheren Maß.

(den Bahnbeamten war es damals alles völlig egal - heute nicht mehr!)

Stimmt. Die angestellten Zugbegleiter von heute achten dafür peinlichst genau auf jede Regelung, selbst wenn Oma Erna, die vor'm Krieg zuletzt Eisenbahn gefahren ist, aus Versehen mit einem Sparpreis im falschen ICE hockt, anstatt auch mal ein Auge zuzudrücken

Zustände von damals, Dienst nach Vorschrift, lästiger Beförderungsfall hat devot Folge zu leisten.
Heutzutage wird Auge zugedrückt im Zweifel,
natürlich nicht immer und noch immer gibt es schwarze Schafe, die sich immer noch als stolzer unfreundlicher Bahnbeamter aufführen.

In Japan ist eben nicht jeder Zug unpünktlich, im Gegenteil.
übertriebener Sparkurs hat mit alledem überhaupt nichts zu tun.

Ersteres ist mir bekannt. Die politischen Rahmenbedingungen und deren Historie nicht.

na, warum wurde es wohl genannt?
Weil genau dort das Vorbil der hiesigen Bahnreform zu sehen ist?
ebent!
schau an, wie unzuverlässig die Bahn dort ist - liegt bestimmt nur an der Privatisierung.

Mehdorn führte einen recht harten Sparkurs, mit Hinblick auf den Börsengang.
Das war ganz gewiss gewollt von der SPD damals, ja.

Siehste?

ebent.

war aber nicht das Thema.

hat aber grundsätzlich mit der Bahnreform bzw. Quasiprivatisierung nichts zu tun

Okay, wenn ich Dir aufs Auge haue, dann ist das zwar von mir so gewollt, aber es ist keine Körperverletzung? (Nur ein Beispiel, keine Androhung. ;-) )

Körperverletzung muss es gewiss nicht zwingend sein.

und ist vor allem Vergangenheit und wurde sowohl von der Bahn als auch vom Bund als Fehler angesehen,

Wenn Du 20 Jahre Kettenraucher warst und nach der Diagnose Lungenkrebs von heute auf morgen aufhörst zu rauchen, hast du immernoch Lungenkrebs.

aber kann sich nicht mehr Raucher nennen.
Wer mit dem Raucher aufhört, ist auch kein Raucher mehr,
kann auch nur sehr einem jedem empfohlen werden - Körper regeneriert da sehr gut & schnell.

ok, die Persönlichkeiten sind andere - Mehdorn ist weg, wie ebenso sein Busenfreund Boss der Industribosse Schröder.

Stimmt. Und Grube kämpft mit den Altlasten, und damit wird er auch noch verdammt lange zu kämpfen haben, wenn er sie denn je komplett heilen kann.

klar, aber auszuschließen ist es nicht
und quasiprivatisiert die Bahn dann immernoch. -.-

der Fall letzte Woche fand im ICE 1 statt, Wagen 1 wurde deswegen gesperrt.
Ein verärgertes Ehepaar mit Reservierung dort sollte zunächst meine neuen Nachbarn auf bahn.comfort werden bevor sie dann doch vom Schaffner mit in die 1.Klasse genommen wurden.

Ich glaube es Dir, kann es aber mit meiner persönlichen Erfahrung absolut nicht in Einklang bringen.

in Einklang wohl gewiss, das sollte keine Probleme bereiten. ;)

das käme also alles noch zusätzlich dazu bei Anreise mit ICE anstatt Flieger.

Äh nein - das muß man zur reinen Flugzeit noch hinzurechnen.

wenn ich diese ganzen umständlichen Zeiten (die ich aber auch beim Single-Flug in FRA nicht hatte) beim Flug nicht habe, weil ich bereits hingeflogen bin und nicht mit ICE angereist bin, dann muss ich diese Zeiten abziehen, nicht hinzurechnen.
Bei der ICE-Anreise muss ich diese Zeiten hinzurechnen.

In den ICE steige ich am Hauptbahnhof ein, und im Laufschritt erreiche ich jedes Gleis außer dem Tiefbahnhof von der Eingangshalle aus in maximal einer Minute. Diese Wege- und Wartezeiten ind also Zeitnachteil für den Flug.

diese ganzen Wege habe ich beim Flieger nicht.
Ich komme mit dem ICE am Flughafenbahnhof an und habe dann noch den sehr sehr langen Weg hinüber zur Schalterhalle & Check-In vor mir.
Ich finde den Weg nicht schlimm, aber er kommt noch hinzu - und die BahnLounge dort ist doch recht düster & versteckt.

ganz erheblich übersichtlicher! ;) :)
halbe Stunde vorher am Check-In reicht locker aus, vorher machen die Schalter eh nicht auf,
geht auch recht schnell, kurze Wege etc.
online sollte es überall gehen, Automaten sind ja auch vorhanden.

Okay, das war bei diesem zur Pauschalreise gehörigen TUIfly-Flug damals anders. ging echt nur am Schalter - an genau EINEM. Hat mich stark an die 80er Jahre in Frankfurt erinnert, wo man auch ewig am Check-In anstehen mußte.

Pauschalreise ist was anderes, ja. aber auch dort gibts heute andere Möglichkeiten, vorher bereits einzuchecken.


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