einseitige "Trauer" alter weisser Männer (Allgemeines Forum)

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Samstag, 05.07.2025, 21:32 (vor 11 Tagen) @ 611 040
bearbeitet von J-C, Samstag, 05.07.2025, 21:35

Was soll immer dieses "alte weiße Männer". Ich glaube nicht, dass schwarze Männer, so viel anders denken. Und alt sind längst auch nicht alle.
Es mag sein, dass der Mehrzahl der "jungen Frauen" (und auch Männern) Komfort und Gemütlichkeit im Speisewagen nicht mehr wichtig sind.

Aber die hat man doch im neuen Bistro auch.

Da kann es ruhig auf Pappe oder Plastik zur Abholung wie im Imbiss zugehen.

Oder mit richtigem Geschirr am Platz, wie es weiterhin möglich ist; ggf. setzt man sich halt mehr zusammen.

Aber das trifft eben längst nicht auf alle zu. Mir persönlich ist das Ambiente sehr wichtig und frisches (!) Essen auch.

Einen Salat kann man auch so frisch zubereiten.

Und mit Fleisch hat das nichts zu tun, das gibts ja weiterhin nur eben nicht mehr das frische Schnitzel. Daher die Diskussion darum.
Und ja zur tschechischen Küche gehören eben Bier und Fleisch. Da ist es nur logisch, dass es das genauso wie in typisch tschechischen Restaurants auch im Speisewagen gibt.
Die DB macht es eben anders und versucht immer in und cool zu sein und nur wenig bewährtes anzubieten. An der Wirtschaftlichkeit und Auslastung sieht man was besser ankommt.

Ich finde, beides hat seine Berechtigung. Der DB Speisewagen hat ja so Klassiker wie Currywurst und Chilli con Carne. Das kommt definitiv an, so wie ich es sehe. Und dann schaut man, dass man eben den Kunden von heute bedient, der durchaus was von Abwechslung hält und nicht immer nur traditionelle deutsche Küche will.

Derweil ist der tschechische Speisewagen auf der Relation einfach eine gewachsene Institution, das kannst du auch nicht so leicht anderswo kopieren. Wenn ich zwischen Breclav und Wien pendle bzw. die Relationen jenseits dessen mir anschaue, dann merke ich, da wird eine andere Geschichte erzählt, wo das Bistro jenseits des tschechischen Binnenabschnitts vielleicht auch nicht so schnell voll wird denke ich. Deutsch hört man oft nur, wenn es der eine Railjet ist, der weiter nach Berlin fährt. Das war's aber auch.

Und, es ist auch einfach so, du kommst abseits von Dresden - Prag oft kaum sinnvoll nach Tschechien. Es ist die einzige elektrifizierte Verbindung von Deutschland nach Tschechien, die einzige zweigleisige noch dazu. Da kommt eben auch was zusammen, zumal zwischen Ostdeutschland und Tschechien man im letzten Jahrhundert aus politischen Gründen etwas näher beieinander war als zwischen Tschechien und Österreich.

Andere Verbindungen erzählen andere Geschichten. Steigst du in Wien (und sicher auch Berlin) in einen EC nach Polen ein, so bist du mit Einstieg im Wagen bereits auf polnischen Staatsgebiet. Also wenn man den Unterschied zwischen Tschechisch und Polnisch kennt, dann hört man das einfach erfahrungsgemäß.

Und es muss nicht sein, dass man das gewisse etwas im ICE-Bistro nicht bekäme. Mein Gefühl sagt mir, dass man im ICE-Bistro auf so Relationen wie zwischen Wien und Deutschland auch interessante Geschichten hören kann. Nur eben anders. Weil das nicht ganz so besonders sich anfühlt.

Das, was man zwischen Hamburg und Prag kreigt, das könnte man im Prinzip auch in einem IC2-Twindexx haben. Das Bistro setzt dem ganzen aber einfach die Krone auf. Ob es das Wirtshaus-Flair ist oder eben ein modernes Design, das ist ein Unterschied, aber kein allzu großer.

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Umwege erweitern die Ortskenntnis ~ Kurt Tucholsky


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