InterRail hat bei den Fahrgastrechten teilweise Nachteile (Allgemeines Forum)

bahnfahrerofr., Sonntag, 23.03.2025, 14:32 (vor 273 Tagen) @ ffz
bearbeitet von bahnfahrerofr., Sonntag, 23.03.2025, 14:36

das Thema bei InterRail ist halt, dass ein InterRail Ticket bei den Fahrgastrechten teilweise Nachteile hat. Du kannst, je nach Land, nicht einfach den nächsten Zug nehmen, weil du immer darauf achten musst, dass das InterRail Ticket in diesem Zug auch gültig ist und du ggf eine neue Reservierung/Passzuschlag brauchst. Zudem musst du die Fahrgastrechte dann in den Niederlanden bei Eurail B.V. einreichen und hoffen dass irgendwann bezahlt wird. Kauft man sein Ticket bei der eigenen Bahngesellschaft, dann läuft die Kommunikation mit dem Verkäufer auch in der eigenen gewohnten Sprache und im Zweifel ist auch der Gerichtssitz klar.

ich sehe das mehr als Vorteil, zumindest in der überwiegenden Anzahl an Fällen.

Der Eurail Kundendienst antwortet sehr schnell und bearbeitet auch die Erstattung von Ersatzleistungen mittlerweile ordentlich.

Es ist doch eher im Gegenteil so, der Pass gilt insgesamt bei deutlich mehr Beförderern als der NRT oder gar Haustarife/Globalpreise. Im Störungsfall hat man also i.d.R. schon mal mehr Optionen als mit einer normalen Fahrkarte. Im Fall Wien - Kopenhagen ist das natürlich nicht so das große Ding (hier könnte man eine Teilstrecke Westbahn fahren, aber nördlich davon bringt es nichts). Denke aber bitte auch an die IR-Gültigkeit bei Regiojet, Iryo und z.B. SNCF/RENFE parallel im eigenwirtschaftlichen internationalen Verkehr. Da schaust du bei normalen Globalpreisen in die Röhre, wenn was nicht klappt.

Dazu kommt, dass man in der Regel maximal eine neue Reservierung kaufen muss. Wenn du mit zwei SNCF-Globalpreisen nach Barcelona fährst und den Anschluss nicht klappt, kannst du maximal einen neuen Globalpreis zum dann tagesaktuellen Mondpreis bei Renfe kaufen, wenn das die nächste Reiseoption ist. Mit einem Pass belaufen sich deine Auslagen eigentlich maximal auf Beträge zwischen 3 und 25 Euro für neue Reservierungen, lieber laufe ich im Anschluss 10 Euro hinterher als 200.

Weiterhin ist es absolut kein Spaß, mit ausländischen Beförderern (vielleicht mit Ausnahme DACH-Region und Tschechien) irgendwelche Erstattungsansprüche im Nachgang zu klären. Ganz übel sind dabei RENFE und SNCF, auch TI ist wohl was Ersatzleistungen angeht eher schwer zu erreichen. Da würde ich die Kommunikation mit Eurail B.V. eigentlich stets vorziehen. Mir haben sie zum Beispiel in zwei Fällen problemlos Flixbusticket erstattet, das brauchst du bei Renfe gar nicht erst probieren. Die antworten dir maximal nach drei Monaten, dass kein Anspruch besteht, und auf alle weiteren Nachfragen folgt keine Antwort mehr. Die spanische "Durchsetzungsstelle" ist auch keine Option, weil das Webformular nur mit spanischer NID-Personennummer funktioniert und man natürlich auch keine Email anbietet.

Zuletzt ist es so, dass ein Pass in einigen Fällen überhaupt die einzigste Möglichkeit ist, eine Durchgangsfahrkarte zu erwerben.


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