Ergänzung: Ursache von Phantom-Zügen (Allgemeines Forum)

Pfälzer, Montag, 08.08.2022, 17:40 (vor 599 Tagen) @ ICETreffErfurt

Hallo,

Ich bin übrigens aus Eisenach :-) Mein Nick kommt nur daher, dass ich zur Eröffnung der VDE8.2 damals das ICE-Fantreffen in Erfurt organisiert habe.

Schande über mein Haupt oder wer lesen könnte wäre im Vorteil, daher Entschuldigung. Ich bin auch bald für einige Monate Exil-Pfälzer ;)

Eine Anregung die ich noch in den Raum stelle: Man könnte die Prognose ja über GPS verbessern. Im erweiterten RIS sind ja selbst im Nahverkehr mittlerweile Angaben darüber enthalten, welcher Triebzug oder welches Fahrzeug auf welche Zugleistung eingebucht ist. Wenn man jetzt über GPS die tatsächliche Position des Fahrzeuges ermittelt und mit der eingebuchten Zugleistung vergleicht, kann man ja eine Prognose erstellen. Ist gar kein Fahrzeug eingebucht, wird automatisch die Prognose "Zugausfall" erzeugt. Ist das Fahrzeug noch am Abgangsbahnhof wird die IST-Zeit mit dessen SOLL-Abfahrtszeit verrechnet und eine automatische Differenz gebildet, wie ich bereits geschrieben habe. Dann wäre die Verspätungsprognose dann die aktuelle Zeit plus die SOLL-Fahrzeit zwischen Abgangsbahnhof und dem aktuellen Bahnhof, wo sich der Zug zur aktuellen Zeit befinden sollte.

Das ist ein guter Ansatz, der u. a. im Bus- und Straßenbahnbereich bereits verbreitet gängige Praxis ist. Dort sind aber die Reichweiten, in denen sich das Fahrzeug um die Leitstelle bewegt, auch deutlich kürzer als im Schienenverkehr. Bei der Live-Übertragung der aktuellen Position scheitert es zwar manchmal noch an der Technik. Wenn es aber funktioniert liefern GPS-basierte Systeme recht genaue Prognosen (soweit das im Mischverkehr mit dem MIV natürlich möglich ist).

Den Schwachpunkt aller Systeme, den Umgang mit Fahrtausfällen, die nicht von der Leitstelle als solche in die Auskunftssysteme eingegeben werden, löst dieser Ansatz aber auch nur bedingt. Zwar wird der Ausfall dann zur planmäßigen Abfahrtszeit und danach erkannt, zuvor aber wahrscheinlich nicht. Denn bis zur planmäßigen Abfahrtszeit besteht noch die Möglichkeit, dass sich ein Fahrzeug auf der betroffenen Fährt anmeldet. Bei Streckensperrungen kommt es nicht selten zum Tausch von Umläufen durch vorzeitige Wenden, bei denen ein anderes Fahrzeug übernimmt. Dann wäre es suboptimal, schon vor der Abfahrt einen Ausfall zu beauskunften.

Dennoch wäre das eine praktikable Lösung, damit Phantomzüge nicht bis Fahrtende als pünktlich im System stehen. Und damit wäre schon einiges gewonnen.

Freundliche Grüße aus dem Süden!


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