Daumen runter - weil Argument verfehlt (Allgemeines Forum)

Alexander, Donnerstag, 23.09.2021, 20:44 (vor 938 Tagen) @ gnampf
bearbeitet von Alexander, Donnerstag, 23.09.2021, 20:45

Zum Thema Bahnsteige, wer sich mal in Frankfurt Hbf an den Bahnsteigen 6-9 ziemlich weit vorn hinstellt wird sehen das es dort mehrere Weichen und Hauptsignale am Bahnsteig gibt. Die komplette Bahnsteiglänge wird nur bei 2xICE3 und ICE2 gebraucht. Bei kürzeren Zügen kann der FDL andere Fahrstrassen wählen und hält sich damit andere Fahrstrassen frei die ihm bei Ausnutzung der vollen Bahnsteiglänge nicht zur Verfügung stehen. Gerade in einem Kopfbahnhof wie Frankfurt mit sehr dichter Zugfolge kommt es auf fast jede Fahrmöglichkeit an.


Aber sollte der FDL nicht sogar flexibler in der Nutzung der Fahrstraßen sein wenn er dich bis vorne durchfahren läßt? Klar, dann kann keine Lok mehr den Zug umfahren, wofür die Weichen ja vermutlich da waren, aber nach hinten raus müsste er doch mehr Möglichkeiten haben weil du da weniger blockierst? Oder hat das Auswirkungen auf das Nachbargleis, das dort dann keiner einfahren kann?

Die Züge fahren schon bis zum Prellbock, dort gibt es keine Weichen. Das Problem ist am Zugende. Dort stehen, wenn die geplante Fahrstraße gestellt wird, der letzte Wagen ggf. nicht am Bahnsteig. Wenn man die Fahrstraße so wählt, dass der Zug komplett am Bahnsteig steht, bedeutet dies, dass dann ggf. andere Aus- und Einfahrten an Nachbargleisen nicht genutzt werden können, weil Weichen oder Durchrutschwege blockiert sind.
Wenn planmäßig z. B. 2x 403 fahren, werden die Fahrstraßen so genutzt, dass der Zug komplett am Bahnsteig steht. Das Fahrplanprogramm verhindert aber dann, dass Zugfahrten aus den dann „blockierten“ Gleisen geplant werden.

Wenn es so ist klingt das aber eigentlich erstmal nach einem "Planungsfehler". Was da angerollt kommt und wie lang das ist sollte der FDL doch eigentlich eh wissen müssen? Was macht er sonst wenn da außerplanmäßig statt 1x403 mal 2x403 anrollen, weil einer z.B. leer überführt wird (und der womöglich auch noch am Prellbock steht)? Bei sowas bekommt der Zug dann ja auch keine neue Nummer, genauso wie es keine neue Nummer gibt wenn es ein 13-Teiler statt einem 12-Teiler ist, oder?

Im Normalfall sollte der Fdl bescheid bekommen, wenn eine andere Baureihe oder längere Züge kommen. Die Realität sieht manchmal anders aus…
Gerade bei Kopfbahnhöfen benötigt es oft eine Absprache, wenn von der Länge abgewichen wird. Mir sind jetzt auch schon mehrere Fälle bei den ICE Berlin - München bekannt, wo aplm. ein 13-teiler statt 12-teiler eingesetzt wurde und diese dann in Nürnberg oder Ingolstadt enden mussten, da München Hbf zu betroffenen Zeit kein Gleis mit passender Länge frei hatte. 4 Bahnsteige in der Haupthalle reichen genau für einen 12-teiler, dort fahren zumeist die Berliner ICE ab, für einen 13-teiler sind diese zu kurz.

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Es gibt Menschen, die geizen mit ihrem Verstand wie andere mit ihrem Geld. (Wilhelm Busch)


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