Einmal zum Bodensee und zurück (Reiseberichte)

Twindexx, St. Gallen (CH), Samstag, 07.08.2021, 09:53 (vor 999 Tagen) @ lokuloi

Hoi Uli,

Es ist zwar manchmal schwer aus dem fahrenden Zug heraus die Geschwindigkeit zu beurteilen, wenn man nicht die Zeit stoppt, aber es waren definitiv keine 60 km/h, die wir da gefahren sind. Eher 30 km/h, gefühlt noch weniger. Wir waren ca. 3-5 Minuten vor planmäßiger Ankunft in Reutin in Aeschach

Zwei Minuten Reserve sind es ja. Von dem her geht es, um xx:46 in Aeschach zu sein und dann mit 30 km/h bis xx:50 nach Reutin zu brauchen. Aber eben: Zwei Minuten Reserve bei einer Fahrzeit von 49 Minuten sind zu wenig, speziell bei auf Kante genähter einspuriger Linienführung. Nächstes Jahr (ggf. auch erst 2023) kommt dann noch eine Baustelle für zweimal sechs Wochen zwischen Hergatz und Weissensberg, die dem EC zwei Minuten abnehmen wird. Und dann reicht bereits ein einziges Warnung zeigendes Vorsignal, um den Fahrplan nachhaltig ins Wanken zu bringen.

Schon klar. Aber zumindest sind wir eindeutig in den Bereich der nachfolgenden S3 gekommen, die sicherlich auch Verspätung bekommen hat. Es wäre aber einigermaßen inkonsequnt gewesen, dann hinter der herzufahren. Das ist schon klar.

Die S3 wartet hier bis zu drei Minuten. Damit hätte der EC hier auch neun Minuten Verspätung sammeln können. Die nächste Möglichkeit wäre eine Überholung der S3 in Rorschach. Die Trasse ab St. Gallen hätte der EC mit einer Abfahrt in St. Margrethen bis xx:43 erreichen können, also 14 Minuten Verspätung. Ab Fahrplanwechsel fällt die Guillotine dann bei drei Minuten, wobei die neuen Rivep 2022 noch erarbeitet werden und der EC da besser behandelt wird als die nationalen IC 5.

Es kam mir sehr niedrig vor, aber vermutlich kommt ein Ausstieg aus FV auf 55 cm in D eher selten vor, von dem her war es ein Premiere.

Es ist eine Stufe mehr. Natürlich merkt man das dann. 76cm-Kanten findet man bei dieser EC-Linie nur in München Hbf und Memmingen, Buchloe hat Richtung Zürich 76cm und Richtung München 55cm. Ansonsten haben alle Bahnhöfe ausschliesslich 55cm-Kanten, auch der neue Bahnhof in Lindau-Reutin.
Die Astoro fahren jetzt sicher mal bis ca. 2035, danach wird anderes Rollmaterial folgen, dass über niedrigere Einstiege verfügen wird. Mindestens ein Einstieg wird dann auf 55 cm Höhe liegen.

Eine andere Erfahrung ist aber der ICE 4 in Bern an 35 cm hohen Kanten. Dieser Zug ist ja auch für 55 cm nur mehr schlecht als recht ausgelegt und hat auf 55 cm Höhe keine Stufe mehr, während der Astoro auf 55 cm noch eine Stufe hat. Somit steigt man in Bern in den ICE 4 vom Perron erstmal 40 cm hoch zur ersten Stufe (beim Astoro in Bern sind es 20 cm).

Ist das auch von deutscher Seite schon "durch". Ich gebe zu da den Überblick verloren zu haben, meine aber, dass eine Taktverdichtung zwischen Radolfzell und Konstanz schwierig sein soll, insbesondere wegen der Kapazität in Konstanz. Evtl.betrifft das aber nur den Seehas und die Linie Basel - St. GAllen ist mit der Elektrifizierung schon gesichert.

Da der RE (Herisau-)St. Gallen-Konstanz bereits fährt und in Konstanz ein Gleis belegt, wäre diese Durchbindung in Konstanz nicht kapazitätskritisch. Die NVBW zahlt weiterhin den stündlichen Zug, die Verdichtung zum Halbstundentakt wird nicht über die NVBW finanziert, sondern kommunal und auch von Schweizer Seite. Vorraussetzung für den Schweizer Beitrag ist aber die Durchbindung von Konstanz her.


Grüsse aus dem IC 5.

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Aktuell im Einsatz auf den Linien IC 1, IC 2, IC 3, IC 21, IR 13, IR 15, IR 27 und IR 70:
Der SBB FV-Dosto.


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