Diesel-ICE: Betriebskosten oder Instandhaltungskosten? (Aktueller Betrieb)

218 466-1, Red Bank NJ / ex-Ingolstadt, Dienstag, 14.07.2020, 02:35 (vor 1982 Tagen) @ Oscar (NL)

Ich frage mich, ob Betriebskosten der wirkliche Grund für die Ausserbetriebsstellung waren. Ich denke, es sind eher die Instandhaltungskosten die man nicht ausgeben möchte.

Beides.

Ursprünglich war die Absicht, den Diesel-ICE auf Nürnberg-Dresden und auf München-Zürich einzusetzen. Gut, München-Zürich wird elektrifiziert (zumindest die Memminger Bahn); zudem sind die Schweizer nicht wirklich Dieselfans.

Das war ein Zugpaar (EC 92/95 wäre heute 196/195) mit genau den gleichen Fahrzeiten wie die 218. Über beide Allgäubahnen könnte die NT damals mangels Streckenertüchtigung (erst 2011 über Kempten, 2020 über Memmingen) nicht eingesetzt werden.

Bei Nürnberg-Dresden wollte man Neigetechnik an Fahrkomfort paaren. Da war aber der VT612 genauso schnell, dafür aber billiger (denn mit Verbundkarten benutzbar)

Dort mussten sie aber weg, da das EBA wegen Problemen an den Radsatzwellen am 24.7.2003 die Betriebszulassung entzogen hat. Das hat man damals bis November für die Katz behoben und die Kisten im Dez. 2003 mangels Wirtschaftlicheit erstmal abgestellt.


Wenn ich dann denke, was hier in über 10 Jahre alles als alternative Einsatzgebiete für den Diesel-ICE bedacht wurden...

1. Hamburg-Westerland

Umstieg in Hamburg ist unattraktiv.

2. Köln-Gerolstein-Trier-Luxemburg (LU)

War selbst ohne BR 605 via Koblenz zu unwirtschaftlich.

3. Hamburg-Bremen-Groningen (NL)

Zu viel unter Fahrdraht.

4. Hamburg-Aarhus (DK)
5. Hannover-Bad Harzburg-Halle-Leipzig

Bad Harzburg ist nicht der Nabel der Welt. Ausser paar IR gab es dort nie nennenswerten FV.


dann könnte man sagen, dass die Betriebskosten zu hoch sind.
Aber dann wäre es noch möglich, die Züge folgendermassen einzusetzen:
1. Behelfs- und/oder Ersatzfahrzeug für gestrandete ICEs

Zu wenig Kapazität. ERes sind schneller und billiger.

2. Speedtestfahrzeug für NBS die noch keine Oberleitung haben

Gibt es ja so ähnlich.

Auch das ist nicht passiert. Da sehe ich nur einen Grund: die Instandhaltung der Fahrzeuge für "heisse oder kalte Reserve" war zu teuer.
Und wenn dann auch noch keiner die Züge haben möchte, verbleibt nur noch die Ausmusterung. So wie bei uns geschah mit den Schienenbananen (Plan V Regiotriebwagen).

Die hätte DB abkaufen sollen um den Fahrzeugmangel zu entschärfen. ;)

Triebzüge sind halt nicht flexiebel einsetzbar, weshalb die beim SSM Gleishüter sind, während Loks z.T. weggehen, wie warme Semmeln. Einige Reisezugwagen wurden auch verkauft.
Wo soll ein privates EVU 605 einsetzen? Die müssen eingenwirtschaftlich fahren, d.h. im Zweifel würde es auch über Strecken ohne Fahrdraht eher auf gebrauchte 218 und Bimz oder Dosto hinauslaufen. Mit dem aktuellen TPS sind Vmax 140 eh nicht das schlechteste bzw. teuerste und ansonsten kann man sie auch wieder für auf 160 km/h umbauen, was auch biller als BR 605 ist.

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Dieser Beitrag gibt (sofern nicht anders gekennzeichnet) allein die Meinung der Verfasserin wieder
MET - Der beste Zug den es je gab
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