Neue FP-Konditionen schlimmer als die konkrete Höhe (Allgemeines Forum)

Colaholiker, Frankfurt / Hildesheim, Donnerstag, 27.04.2017, 15:40 (vor 2556 Tagen) @ musicus

Weil? Deine persönliche Entscheidung sei dir unbenommen - nur ist es eben nicht so, dass Alternativen zu Zügen nicht existierten!

Kommt halt drauf an, wie eng man den Begriff "Alternative" fassen mag. Wenn man durch die Wahl einer anderen Option steigende Nachteile in Kauf nimmt, wird aus der "Alternative" schnell der "Kompromiß". Wenn ich statt am Freitagnachmittag um viertel nach vier in den ICE steige und mit recht hoher Wahrscheinlichkeit innerhalb der nächsten zweieinhalb Stunden an meinem Ziel ankomme, oder stattdessen erst am Samstagmorgen (weil Freitagnachmittag keine Abfahrt mehr ist) in einen Bus steige, mit dann auch recht hoher Wahrscheinlichkeit nach vier Stunden am Ziel ankomme und mein Magen restlos leer ist, müßte ich den Begriff "Alternative" schon recht weit fassen, nur um dabei die Ersparnis noch zu rechtfertigen. ;-)

*Deswegen* nimmst du den Zug? Ganz ehrlich: Meine Lebenserfahrung zeigt mir, dass sich PKW und Bahn in Sachen "Pünktlichkeit" wenig schenken. Scheiße kann's überall laufen und mit ausreichend Erfahrung weiß man beide Verkehrsmittel einigermaßen einzuschätzen, das "Reiseerlebnis" ist eben unterschiedlich.

Ja, es kann überall scheiße laufen. Allerdings ist es meines Erachtens ein Unterschied, ob ich in einem ICE sitze, dessen tatsächliche Reisezeit für meine Strecke nur im Ausnahmfall um mehr als sagen wir mal 10 Minuten von der von morgens bis abends und von Montag bis Sonntag ziemlich konstanten Reisezeit abweicht, oder ob ich mich am Freitagnachmittag in den planmäßigen Stau auf A5 und A7 einreihe. Auch hier ist eben wieder die Frage, wie manes betrachtet - betrachtet man die Abweichung in der Ankunftszeit gegenüber der bei knüppevoller Autobahn zu erwartenden, oder betrachtet man die Abweichung gegenüber der Fahrzeit, die sich eigentlich aus der Länge der Strecke und der persönlichen Wohlfühlgeschwindigkeit auf der Autobahn eigentlich ergeben müßte? Die Frustration ist natürlich geringer, wenn man für die 300 km ohnehin mit 5 Stunden plant und dann 5:30 braucht, als wenn man von vorneweg mit 2:30 plant. ;-)

Krassestes Beispiel waren mal Mitfahrer im Zug, die nach Berlin wollten und in Frankfurt zeitgleich mit Freunden starteten, die parallel mit dem Auto nach Berlin fuhren (wenn ich es richtig mitbekommen habe, wollten sie eigentlich gemeinsam reisen, aber alle Personen + gesamtes Gepäck ließen sich nicht regelkonform im Auto unterbringen, deshalb teilte man sich auf). Der IC (war nicht mal ein ICE) war gerade in der Anfahrt auf Göttingen, als die beiden Halbgruppen miteinander telefonierten. Die Auto-Gruppe hatte sich durch den Freitagabendstau immerhin schon aus der Stadt raus und auf die Autobahn gekämpft, wo sie gerade den Rasthof Wetterau, rund 25 km von Frankfurt entfernt, passiert hatten. Und es waren keine querstehenden LKW involviert.

Kurz: Auto ginge, du hast keinen Bock! Is ok. Hätte ich auch nicht (zumal ich meist alleine reise, was den Preis stark treibt).

Ich möchte mir auch ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie mein Autochen kämpfen müßte, sich und mich über die Kasseler Berge zu wuchten. :-o

Was soll ich also sagen: Der Markt gibt die Flexpreise in der Höhe offenbar her.

So kann man sich das auch schönreden.

Weshalb "schön"?

Ich finde, die von Dir gewählte Formulierung klingt schöngeredet. Immerhin ist geben doch seliger denn nehmen. "Die Bahn nimmt sich, was sie kriegen kann" klingt da doch gleich ganz anders, oder?

Solange das Angebot attraktiver als alle anderen Optionen ist... So what? Das ist eben Markt und Privatwirtschaft.

Womit wir wieder bei den fehlenden - ach, Du weißt, schon, was ich meine. ;-)

Und einmal mehr: Die Höhe der (ggf. mit BC 50 zu rabattierenden) Normal- bzw. Flexpreise ist bei den allermeisten Verbindungen absolut kein Problemfall des Preissystems der DB!

Kann man so oder so sehen. Man denke alleine mal an die doch deutlich unterschiedliche Komfortanmutung zwischen einem ICmod-Zug, am besten freisch gereinigt aus'm Bw kommend, und einem vollkommen abgeranzten, seit seinem Umbau nicht mehr gereinigten Bimz. Beides nennt sich IC und kostet für die gleiche Strecke das gleiche Geld.

Ach dieses Fass... Bei Planbarkeit von maximal 8 Wochen im Voraus und SP-Vorbuchungsfristen von > 6 Wochen bzw. mangelnder Ersparnis wegen BC50 wird das Fenster für SP-Buchungen eben verdammt schmal und öffnet sich eigentlich nur für sehr feste Termine. Bei weniger als 10-15€ Ersparnis, ist der SP prinzipiell keine Option. Und solange ich weiterhin für durchschnittlich roundabout 0,10€/km mit der Bahn reise, ist mir der Name des Produktes herzlich egal.

Gerade letzterem stimme ich zu. Allerdings empfinde ich 14 Tage jetzt nicht als übermäßig lange vorausgebucht. Zumindest für private Fahrten. Und gerade der Freitagnachmittag im ICE, der Frankfurt am Main tangiert, ist jetzt nicht gerade als Sparpreisgarant bekannt.

Ich habe es übrigens neulich mal wieder durchgerechnet - Summe der BC25-rabattierten Sparpreise im letzten Jahr + Jahresgebühr der BC25 ist immer noch weniger Geld als die gleiche Anzahl von Fahrten zum 50% rabattierten unkontingentierten NennihnwieDuwillstPreis + Jahresgebühr der BC50. Auf den Kilometer habe ich es mangels Motivation dann aber nicht mehr umgerechnet.

Stelle ich auch fest ;-) und um nix anderes geht's ja...

Berechnende Grüße,
der Colaholiker

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