Versuch eines Vergleichs (Allgemeines Forum)

Alphorn (CH), Montag, 28.11.2011, 11:31 (vor 4536 Tagen) @ Felix

Ich fürchte, dass die Rahmenbedingungen in Wiesbaden gar keine grosse Verbesserungen zulassen.

Deutschland kann nicht jede 200'000-Einwohner-Stadt mit jeder anderen 200'000-Einwohner-Stadt durch Direktzüge verbinden - die Schweiz schon, sie hat davon nur 3. Der Fokus muss also auf gutem Takt und guten Umsteigeverbindungen liegen.

Der Takt nach Frankfurt Flughafen ist absolut in Ordnung: Eine S-Bahn jede halbe Stunde, und diese S-Bahnen sind gleich schnell wie die ICEs auf der gleichen Strecke. Die Umsteigeverbindung Richtung Süden ist sehr gut: Mit Umsteigen dauert die Reise nur 12 Minuten länger als mit der einmal-am-Tag-Direktverbindung. Da würde man auch in der Schweiz keinen Handlungsbedarf sehen, man kann ja nicht lauter direkte ICEs ab Wiesbaden auf die SFS quetschen und man kann auch nicht die existierenden ICEs durch Umweg via Wiesbaden verlangsamen.

Ungenügend ist hingegen die Situation Richtung Norden. Diese Reise nach Köln ist in 1:06 zu schaffen, aber nur einmal am Tag, sonst 40 Minuten länger. Hier würde man in der Schweiz versuchen, eine stündliche Direktverbindung einzurichten. Das Grundproblem ist aber, dass die SFS nur von teuren ICE 3 befahren werden kann, welche in limitierter Zahl zur Verfügung stehen. Sonst würde man einen halbstündlichen Direkt-ICx oder 200-km/h-RE auf die Strecke schicken, evtl. mit einer Überholung, aber immer noch wesentlich schneller als heute.

Das ist halt der Vorteil der langsamen 200-km/h-Neubaustrecke in der Schweiz: Es gibt viel mehr Rollmaterial, welches von ihr profitieren kann. Und die Kapazität ist nahezu unbeschränkt, weil man ausschliesslich 200-km/h Rollmaterial drauflässt, das dafür aber im 2-Minuten-Takt. Das Problem von Wiesbaden ist also letzten Endes die Wirbelstrombremse.


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