Giruno statt ICE - Einige ! von mir... (Allgemeines Forum)

Twindexx, St. Gallen (CH), Mittwoch, 03.09.2025, 17:34 (vor 107 Tagen) @ loco_mo

Hoi,

Dazu gab es hier einen Thread:

Daraus die Übersicht der Linie 20: https://www.ice-treff.de/index.php?id=715307

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Es sollen auf meinem Revier ab Dez. 2025 einige Züge - EC 78, 74, 70, 73, 77 und 1171 - als Giruno gefahren werden, richtig?
Das sind also durchaus relevante, stark nachgefragte Fahrlagen, z.B. Hamburg ab 08:24 Richtung Süden.

Erstmal zwei Zugspaare, EC 4/5 und 8/9. Erst wenn weitere Ausbauten auf der Rheintalbahn in Betrieb genommen werden konnten, kann das volle Programm mit Durchbindung in Basel SBB Richtung Gotthard und Milano Centrale gefahren werden. Dann wird auch noch ICE 6/7 auf Giruno umgestellt,

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Wie heißen die eigentlich? Ist es italienisch Dschiruno? oder "Deutsch G"-iruno?

Es kommt aus dem rätoromanischen, «Il girun» ist «Der Mäusebussard». Natürlich wird das nicht deutsch ausgesprochen. «Tschiruno» ist korrekt.

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In Deutschland werden die Dinger wohl auf Hannover-Fulda 250 auch durch Tunnelllll fahren müssen. Tun sie das momentan eigentlich schon irgendwo planmäßig?
(Mir scheint angesichts des bisherigen Einsatzgebiets i.W. in der Schweiz und nach Norditalien dem nicht so...)

Auf EC 150/151 in Deutschland können sie 250 km/h erreichen. Die Fahrzeuge sind aber für die erhöhten Druckanforderungen im Gotthard-Basistunnel gebaut worden, da war die Zulassung in Deutschland in dem Punkt kein besonderes Unterfangen mehr.

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Aufgrund der Diskussionen hier und nebenan jetzt und neulich habe ich mir einige mir ergoogelte Interieurbilder angeschaut, die aber nicht ganz eindeutig sind -
Ist es wirklich so:
- offene Türräume (ohne "Abteiltüren" zu den Sitzbereichen) in der 2. Klasse?

Ja, akustisch ist während der Fahrt eine Abtrennung nur zum Wagenübergang nötig. Da im Giruno die Türen aber nicht am Wagenübergang angeordnet sind, sind Abtrenntüren zum Türbereich nicht nötig. In der ersten Klasse gibt es sie als zusätzlichen Komfort.
Anders als in deutschen Zügen gehen Aussentüren an Schweizer Triebzügen nach sehr kurzer Zeit (3-5 Sekunden) immer wieder von selbst zu. Das ist viel energieeffizienter, da im Sommer beim Stehen im Bahnhof nicht nach aussen gekühlt und im Winter auch nicht nach draussen geheizt wird. Wenn die Aussentür ausserdem nicht dauernd offen bleibt, zieht es auch nicht durch den Wagen.

- sind die Wagenübergänge (neben denen auch direkt gesessen werden muss) auch offen?

Hier hat es Zwischentüren, sie sind also nicht offen.

- Wie wird so Druckkomfort im Tunnel sichergestellt?

Der gesamte Zug inklusive Wagenübergang ist druckertüchtigt. Das ist aber auch im ICE so. Das sind komplett geschlossene Wagenübergänge, da kannst du auch im Wagenübergang stehen und hast den selben Druckkomfort. Der grösste Faktor der Druckertüchtigung fällt dann auf die Klimaanlage zurück, die über entsprechende Druckschutzklappen verfügen muss, welche blitzschnell schliessen können muss bei registrierten Druckschwankungen von aussen. Das hört man dann jeweils als dumpfen Knall von der Klimaanlage her.

- Der Gang erscheint mir sehr schweizerisch, nämlich bergfest: Sind zu den Wagenübergängen "nur" Rampen verbaut oder gibt es dort gar Stufen?

Von der ersten bis zur letzten Aussentür ist der Zug stufenlos begehbar. Die Rampen entsprechen der europäischen TSI-Norm für behindertengerechte Ausführung (wobei die mittlerweile auch wieder etwas angepasst wurde und wieder durchgehende Rampen statt ebene Zwischenpodeste ermöglichen würde, aber der Giruno hat seine Zulassung eben aus 2019). Nur die ersten bzw. letzten Abteile in den Endwagen zu den Führerständen hin haben Stufen.