Re: (Aktueller Betrieb)

Sören Heise, Region Hannover, Samstag, 05.06.2010, 18:26 (vor 5078 Tagen) @ liebe70

Guten Tag/Abend,

da mein Senfglas noch nicht leer ist und Tschaikowskis Slawischer Marsch (paßt doch, oder? ;-) gerade zuende, noch einige Anmerkungen. Erstmal danke an Dich, Ralf, für Deine ernsthafte Argumentation.

Ich sehe es als Frage der Höflichkeit gegenüber meinem Gesprächspartner (hier mitlesender User) an, bestimmte Bezeichnungen so zu lassen, wie sie allgemeinüblich sind oder sie in Klammern zu erklären, wenn ich unbedingt nun den deutschen Ausdruck nehme.

Hier sehe ich ein Problem darin, was allgemein üblich ist. Bei deutschen Internetseiten führt ganz eindeutig Břeclav vor Lundenburg. Dazu siehe auch unten.

Dazu gehört für mich auch, meine Beiträge vor dem Senden nochmals in der Vorschau zu sehen, um Rechtschreibfehler zu korrigieren. (Bevor nun die nächste Diskussion losbricht: Für mich sind "muss" und "muß" usw. absolut gleichwertig. Ebenso toleriere ich Tipfehler.)

Ersteres sehe ich genauso, auch wenn ich es manchmal vergesse (oder grobe Schnitzer übersehe; ich denke mit Schaudern an den Beitrag, wo ich in der Betreffzeile Henigsdorf stehen hatte :-(( ). Falls Du über muß vs. muss diskutieren willst, gerne. Mir ist die Schreibweise ebenfalls egal. Und Rechtschreibdiskussionen - die kommen von alleine.

Im Übrigen haben dieses gezielte Hereinholen von Kaufleuten und Handwerkern nicht nur im Mittelalter viele Herrscher gemacht, beispielsweise Kurfürst Friedrich Wilhelm mit den Hugenotten.

Sicher. Ich hatte lediglich erklärt, warum es in Böhmen und Mähren Deutsche gab. Wobei die Hugenotten als Glaubensflüchtlinge in eine andere Kategorie fallen. Der Hauptunterschied zu den Hugenotten ist jedoch, daß diese sich recht gut assimiliert haben, während die Deutschen an ihrer Kultur festhielten.

Auch zu Zeiten der Habsburger hieß Břeclav so.

Eine Zweisprachigkeit kann ich selbstverständlich nicht ausschließen; ich kenne die entsprechenden Gesetze nicht.

Vor dem Hintergrund der jüngeren Geschichte wird die Frage, ob man die deutschen Bezeichungen östlich der heutigen deutschen und österreichischen Grenze überhaupt noch benutzen darf, sicherlich noch öfter diskutiert werden. Meine Antwort ist ein klares Ja.


Sofern man die dann wenigstens freundlicherweise die amtsübliche Schreibweise in Klammern dazu setzt...

Ich werde es versuchen, wenn ich es für nötig halte. Je größer die Stadt, desto unwahrscheinlicher; das ist - denke ich - vernünftig. Prag und Brünn dürften unter ihren deutschen Namen bekannt sein, Budweis sowieso ;-), Znaim/Znojmo oder Böhmisch Leipa/Česká Lípa wohl eher nicht. Bei Nelahozeves hingegen hätte ich freiwillig den tschechischen Namen benutzt. ;-)

Übrigens: Auch auf dem Gebiet der deutschen Hauptstadt, Berlin, gibt es slawische Gründungen. Bitte zukünftig also Kopanica sagen, und nicht Köpenick ;-) (die slawische Bezeichung Spandaus ist nicht überliefert).


Ich stamme aus Magdeburg und wohne in der Nähe der Kleinhaussiedlung in Johannisthal, am Rande der Königsheide... :-)

;-)

Viele Grüße, Sören

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