Über das Reisen (Fahrkarten und Angebote)

Alter Köpenicker, BSPF, Freitag, 11.06.2021, 20:21 (vor 1044 Tagen) @ J-C

Donnerwetter, wo muß ich denn hier unterschreiben? Dem kann ich ja fast gar nichts mehr hinzufügen.

Wenn du um Mitternacht nach Hause ankommst, hast du eine schlechte Verbindung gewählt.

Aber warum das denn? Was ist denn dabei, um Mitternacht zu Hause anzukommen? Bei der von mir gewählten Verbindung werde ich auch erst kurz vor Mitternacht zu Hause sein und kann nichts daran finden. Vielmehr habe ich doch den Tag optimal ausgenutzt, konnte vormittags noch herumtrödeln und den Rest des Tages ausgeschlafen Zug fahren.

Er hat sich bewusst für die Bahn entschieden, dementsprechend ist die Abwägung schon vorher geschehen.

Nicht ganz. An eine Abwägung habe ich gar nicht gedacht, es kam für mich nur die Eisenbahn in Betracht.

Schonmal Nightjet probiert? Ansonsten, wenn es nur um persönliche Befindlichkeiten geht, ich finde gerade die Langstrecken im Zug besonders cool.

Ja, Schlafwagen ist natürlich eine Klasse für sich. Nach einer gewissen Corona-Abstinenz habe ich mir für Anfang Juli erstmal eine Fahrt nach Palermo und zurück im Intercity Notte gegönnt - 21 bis 23 Stunden Zug fahren am Stück. Ohne diesen Schlafwagen-Komfort steige ich aber lieber öfter mal um und mache kleine Pausen. Zusätzlich gibt es mir auch immer ein gutes Gefühl, wenn ich auf den italienischen Fahrkarten lese, wieviel CO2 ich gegenüber einer Flugreise eingespart habe. Bei der Relation Milano - Palermo sind das immerhin 155 kg.

Jedenfalls, ich habe die Relation vorher immer im Nachtzug bereist und muss ehrlich sagen, dass ich es eigentlich lieber hab, die Distanz zu fühlen.

Ganz genauso sehe ich die Sache auch. Fliegen ist einfach kein richtiges Reisen - erst Recht, wenn der Weg das Ziel ist.

Da kann ich es mir eher vorstellen, mal im IC94/95 im KISS von Wien nach Berlin zu reisen.

Mit dem Gedanken habe ich auch schon gespielt. Vor allem der oft günstige Fahrpreis treibt einen ja förmlich in diesen Zug. Allerdings schrecke ich vor einer so langen Strecke im Sitzwagen zurück - es sei denn, man kann so eine unreservierbare Eck-Couch für sich beanspruchen. Von Rostock nach Berlin habe ich diesen Zug schon öfters benutzt und ich war jedesmal verblüfft, wieviele Reisende den ganzen Laufweg befuhren - das entnahm ich jedenfalls den Reservierungsanzeigen.

Und wenn wir auf der emotionalen Ebene verbleiben, ich finde es eigentlich sehr abwechslungsreich und cool, wenn mal was anders als geplant läuft, wenn man mal umplanen muss, sich einen neuen Weg bahnt. Bisserl Abenteuer ist doch nie verkehrt.

Auch in diesem Aspekt bin ich zu hundert Prozent bei Dir. "Leider" verlaufen meine Reisen in den allermeisten Fällen wie geplant ab - erst zwei Mal durfte ich wirklich nennenswerte Verspätungen erleben, wovon es einmal zu einer ungeplanten Hotelübernachtung kam. Aber auch aus diesem Ereignis habe ich das Beste gemacht, statt auf die Bahn zu schimpfen, die ja auch nichts dafür konnte. Ich habe auch schon Unregelmäßigkeiten im Flugverkehr erlebt, was ich als deutlich unangenehm empfand, da ich über sechs Stunden quasi auf dem Flughafen gefangen war - das empfinde ich übrigens auch jedesmal, nachdem ich diese Pseudo-Sicherheitskontrolle passiert habe, bei der ich offenbar alle Rechte abgegeben mußte.


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