Kapitel 3: Auf zu neuen Ufern! Teil 4 (Reiseberichte)

Krümelmonster, München, Samstag, 02.02.2019, 14:03 (vor 1904 Tagen) @ Krümelmonster

In Kiew verbrachte ich drei Tage (inkl. Ankunfts- und Abfahrtstag).
Beginnen wir doch direkt mit dem Highlight: Das waren für mich definitiv die Fontänen am Maidan. Ja, es ist genau der Maidan, der vor ein paar Jahren wegen Massendemonstranten und esklariender Gewalt bei uns in den Medien zu sehen war. Es ist der wichtigste Platz der ukrainischen Hauptstadt, direkt im Zentrum. Demonstrationen sah ich keine mehr. Der Platz ist in erster Linie ein beliebter Treffpunkt für alle Städter, v. a. abends. Mit Einbruch der Dunkelheit beginnt das Spiel der Fontänen, die in wechselnden Farben zur Musik tanzen. Das leider nur 50-minütige Programm reicht von alter ukrainischer Musik über modernen Pop bis hin zu Queen. Ich sah es mir am ersten Abend einmal an und am zweiten Abend gleich zweimal. (Despacito war übriges nicht dabei, aber ich habe es durchaus in der Stadt gehört. -.-)
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78 – 84 Fontänen am Maidan
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86 Maidan von weitem
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87 – 88 Maidan bei Tag
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89 Die Lichtspiele dieser kleinen Fontänen sind auch tagsüber in Betrieb
Die Rolltreppe hinunter zur Metro an der Station Maidan braucht über 2 min, manche Leute setzen sich währenddessen einfach auf die Stufen. :D An derselben Linie ist Arsenal’na ist mit 105,5 m die tiefste U-Bahn-Station der Welt. Dort stoppte ich tatsächlich die Zeit auf der Rolltreppe, nach 1:35 auf der Rolltreppe dachte ich ‚Was, das war’s schon?‘, aber dann zweigt im rechten Winkel die zweite Rolltreppe ab, und die dauert nochmal 2:25 min. Inkl. dem Wechsel braucht man also über 4 min nach unten! Anhand der Tatsache, dass direkt die nächste Station Hidropark oberirdisch ist, sieht man, dass die Stadt ziemlich hügelig ist. Große Berge gibt’s aber weit und breit keine. Die Metro fährt in der NVZ alle 3 min, in der HVZ fast jede Minute (oberirdisch also im Sichtabstand)! Selbst unter der Woche abends um 10 wurde noch alle 3 min gefahren. Eine Fahrt kostet 5 UAH (also 17 ct), dafür kauft man personenbedient an einem Schalter Münzen, mit denen man das Drehkreuz oben vor der Rolltreppe füttert, um Einlass zu erhalten.
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90 Ob diese Fahrt in die Tiefe jemals endet? :-s
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91 Arsenal’na, die tiefste Metrostation der Welt
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92 Oberirdische Metro-Brücke über den Dnepr
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93 Station Voksal’na oder Chreschtschatyk
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94 Station Majdan Nesalezhnosti an der blauen Linie, es ist aber derselbe Bahnhof wie Chreschtschatyk an der roten Linie
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95 Station Poschtowa Ploschtscha (irgendwie sieht die deutsche Umschrift doch komisch aus^^)
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96 – 97 Neuerer Zug an der Station Hidropark
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98 – 99 Älterer Zug ebendort

Für die weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt lasse ich wieder Bilder sprechen:
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100 Etwas überholter Bogen der russisch-ukrainischen Völkerfreundschaft
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101 – 103 Andreassteig (die Reisegruppe auf dem ersten Bild kam selbstverständlich nicht aus Mitteleuropa^^)
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104 Andreaskathedrale am Andreassteig
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105 St. Michaelskloster
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106 Sophienplatz
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107 Sophienkathedrale vor dem Hintergrund des Siedlungsmeers
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108 – 109 Standseilbahn
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110 Der Führerstand ist schlicht gehalten ;-)
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111 Die Fahrt führt hinauf
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112 Spenden für die bewaffneten Kräfte der Ukraine. In einem Kloster!
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113 Hier beginnt der Prachtboulevard Chreschtschatyk. Rechts von mir ist der Maidan.
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114 Am Chreschtschatyk
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115 Nationalbank
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116 – 119 Viele verzückende Fassaden
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120 Hübsches Schloss, sein Zweck ist mir leider nicht in Erinnerung geblieben
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121 Hotel Saljut aus Sowjetzeiten
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122 Prachtvolle Mariä-Entschlafenskirche
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123 Auch auf dem Komplex
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124 Links das Wydubytschi-Kloster, in der Bildmitte thront die Mutter-Heimat-Statue über dem Nationalen Museum der Ukraine im Zweiten Weltkrieg
In einem Einkaufszentrum tanzte eine Frau mit Peitsche, Lederkostüm und Hasenohren, dass hier ein Sexshop geöffnet hatte schien völlig normal. Und das war erst abends halb neun. :D
Auf den Straßen sprachen die Leute untereinander etwa zu knapp 60 % Ukrainisch und zu gut 40 % Russisch, auch nicht wenige Studenten vor der Universität unterhielten sich untereinander auf Russisch. Wenn man nur eine der beiden Sprachen kann, wird man hier keine Probleme haben; wenn man keine der beiden kann, ist man richtig am Hintern.^^ Außerhalb der Metro sieht man selten lateinische Schriftzeichen. In den Restaurants waren die Karten interessanterweise immer auf Russisch, meistens konnte die Bedienung allerdings Englisch, häufig gab’s auf Nachfrage sogar eine englischsprachige Karte. Ein Restaurant-Besuch mit Hauptgericht, Getränk und Trinkgeld kostet üblicherweise ungefähr 6 €, das war minimal teurer als in Lemberg.
Eigentlich wollte ich hier auch noch mit der Tram fahren. Es gibt moderne Schnelltrams, die vom Bahnhof im 2-min-Takt direkt in die Vororte fahren, sowie gewöhnliche Tramlinien, die alle 12 min pro Linie fahren sollen. Nach 20 min Wartezeit sprach die Frau neben mir in der Wartehalle auf Russisch das Offensichtliche aus, dass die „gewöhnliche“ Tram gerade nicht fährt.
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125 Breitspurtatra
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126 Neue Tram
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127 Alte Tram
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128 Doppelte Tram
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129 Gelbe Tram^^
Mit der „S-Bahn“ (Ring-Elektritschka einmal um die Stadt) hatte ich auch noch fahren wollen. Doch gerade war ein Zug abgefahren und man erklärte mir, dass der nächste erst in über einer Stunde fährt. Das war vormittags. Die Metro war währenddessen alle bestimmt 3 min oder öfter unterwegs.
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130 Vorstadt-Elektritschkas. Näher kam man ohne Fahrkarte nicht ran.
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131 Ring-Elektrischtka in Aktion

Die Ukraine hat mir wirklich äußerst gut gefallen, und ich kann einem Besuch dort jedem sehr ans Herz legen! Aber lernt vorher im eigenen Sinne ein paar Brocken Ukrainisch oder Russich. ;-)

Und damit es nicht zu viel Reisebericht auf einmal wird, geht es nächste Woche weiter. ;-)
Das ist dann auch schon das letzte Kapitel über diesen Urlaub.

Es grüßt,
Das Krümelmonster

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)


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