HGV überhaupt noch notwendig? (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Freitag, 24.10.2008, 10:06 (vor 6266 Tagen) @ Rheinländer
bearbeitet von Oscar (NL), Freitag, 24.10.2008, 10:06

So könnte man die Frage auch formulieren denn auf nahezu allen ICE-Strecken bewegt sich der Fahrzeitvorteil im Minutenbereich gegenüber einem IC.

Mal abgesehen von K-F. N-IN ist zu kurz, ein IC250 könnte die heutigen Fahrzeiten halten. Nicht umsonst hat NS Hispeed für die Inlands-HGV-Züge nur 250 km/h schnelle Züge bestellt und z.B. keine ICE 3; die HSL-Zuid zwischen Amsterdam und Rotterdam ist nur 40 km lang.

Deutschland wäre vielleicht mit 15-20 stündliche IC200-Linien nach IC79 Vorbild wohl besser bedient gewesen als mit der heutigen abschnittsweisen Schienenraserei/Schienenschneckerei. Nicht umsonst plante man in den 80ern eine Ausschreibung einer vierstelligen Zahl an BR 120/121 für fast alle Züge zwischen S-Bahn und "IC mit Zuschlag".

Ein viel gehörtes Argument sei die Fliegerkonkurrenz. Auf Strecken wie HH-M hat die Bahn den Kampf aber schon längst verloren.
HH-M ist m.W. 768 km.
Bei einer Reisezeit von 3 Stunden (durch 256 km/h) müsste die ganze Strecke als SFS300 gebaut und die meisten Halte gestrichen werden. HH-M ist aber kein Paris-Marseille, wo man hunderte von Kilometern durch endloses unbesiedeltes Flachland fährt. Und man kann nicht einfach mit einem Riesenbogen rundum Hannover fahren und die Stadt mit einem Bahnhof "Lehrte ICE" abtun (Frankreich: Lyon St. Exupéry TGV).
Bei einer Reisezeit von 4 Stunden (durch 192 km/h) müsste die ganze Strecke immer noch als HGV-Strecke gebaut werden, etwa wie H-WÜ heute. Vielleicht kriegt man das irgendwie hin, z.B. mit Ausbau IN-M / WÜ-N und Y-Trasse (ggf. mit einem von der Lokalpolitik geforderten Bahnhof "Soltau/Bad Fallingbostel ICE" :) )

Auch verstehe ich nicht warum man zwischen Dortmund und Wien unbedingt ICE-T einsetzen muss. Auf Neigetechnik wurde nur der Abschnitt Nürnberg-Regensburg ertüchtigt.

Blickpunkt ICE-Fan: da muss man doch froh sein, dass ICEs über die Grenze fahren.

Blickpunkt DB: ICE 1 war zu unflexibel, ICE 2 schon für B-NRW benötigt, ICE 3 für die Rennbahn K-F. DB möchte aber unbedingt und so schnell wie möglich die Strecke auf ICE umstellen und da waren in jenem Moment die ICE-T am besten dimensioniert. Der GNT-Ausbau N-R war nicht mehr als ein Argument, den ICE-Zuschlag zu rechtfertigen.

Blickpunkt pragmatische Bahnfahrer: der gute, alte EC wäre kaum langsamer gewesen und der Zug hätte auch noch in Remagen, ANdernach und Straubing gehalten. Dafür waren aber Loks und Wagen reichlich vorhanden, und wenn verschlissen, billiger zu beschaffen.


gruß,

Oscar (NL).

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


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