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agw, NRW, Montag, 14.01.2019, 21:01 (vor 1929 Tagen) @ gnampf

Mein einziger Kritikpunkt ist die völlige Verweigerung der Bahn dagegen, bereits bezahltes Geld für den SSP am Reisetag nicht gegen einen Flexpreis gegenrechnen zu wollen. Das machen sämtliche Airlines dieser Welt.


Einfach so? Ohne Strafzahlung? Wer sollte sich denn dann noch einen Flexpreis kaufen? Richtig, keiner.

Falsch.

Dann kauft man sich den Supersparpreis für die voraussichtliche Fahrt, und wenns nicht klappt hat man ja nix verloren. Damit ist die Lenkungswirkung der Sparpreise futsch.

Falsch.

Und wenn das Ding dann auch noch übertragbar ist, dann hast du bald die gewerblichen Anbieter dabei, die gleich mal alle Sparpreise für beliebte Züge aufkaufen und dann teurer weiter verscherbeln.

Klar, und wenn sie den nicht loswerden, fahren sie selber damit, oder wie? Stornieren geht ja weiterhin nicht.
Sparpreise könnte man auch heute schon für viel genutze Strecken zu 19,90 Euro kaufen und später auf ebay verticken. Passiert vielleicht auch schon, wer weiß.

Mal zu deinen Denkfehlern:
Niemand muss sich einen Flexpreis vor dem eigentlichen Geltungstag kaufen. Machen die Leute trotzdem und man darf ihn vorher sogar kostenlos stornieren, obwohl es schon Schwachsinn war, ihn vorher zu kaufen. So viel zur Logik der Kunden.

Bei Wiedereinführung des Sparpreiszusatz ohne Bordpreis und ohne "Umwandlungsgebühr" von 19 Euro, würden immer noch alle Leute einen Flexpreis kaufen, die sich zu einem Zeitpunkt für die Reise entscheiden, zu dem der SSP/SP schon teurer als der Flexpreis ist (Stichwort BC50) oder eben nicht mehr verfügbar.
Ebenso alle, deren typischer Flexpreis unter dem Minimalpreis der SSP/SP liegt.

Und wie stellt sich das von dir postulierte, geänderte Verhalten wirklich dar?
Statt am Tag der Reise sich einen Flexpreis zu kaufen oder eben nicht (und gar nicht fahren oder mit dem Auto oder Flieger), leistet der Kunde 6 Monate vorher schon einen Abschlag auf eine Fahrt, von der er noch gar nicht weiß, ob er sie überhaupt an dem Tag machen will und ob überhaupt mit der Bahn. Am Tag selber rechnet er also diese bereits 20 Euro gegen und kommt vermutlich zu dem Schluß, dass es sich am ehesten lohnt, mit der Bahn zu fahren.
Im Prinzip hat man so einen Flexpreis verkauft, an den sich der Kunde unter Zahlung von 20 Euro schon 6 Monate vorher auf die Fahrt am entsprechenden Tag festgelegt hat. Meinst du, das ist jetzt der Bringer für bisherige Flexpreiskunden?
Der Preis des SSP/SP nimmt mit der Zeit zu, die eigene Planbarkeit der Fahrt auch. Da wird keinem was geschenkt. Wahrscheinlich wird sich am bisherigen Verhalten also wenig ändern. Vielleicht werden etwas mehr Fahrkarten verkauft. Ist doch gut.

Die Lenkungswirkung bleibt übrigens erhalten. Der SSP/SP mit dem Sonderpreis gilt ja weiterhin nur für die bestimmten Züge, alle anderen sind weiterhin richtig teuer.
Beispiel: Hamburg-München zu 19,90 Euro für einen bestimmten Zug am Tag X. Alle Tage außer Tag X stehen nicht zur Debatte und alle anderen Züge am Tag X kostet einen Aufpreis von bis zu 145 Euro. Siehst du bei 145 Euro Aufpreis keine Lenkungswirkung mehr? Und je näher man an den Flexpreis rangeht, desto eher wird man sich das Abenteuer sparen und sich die Option offen halten, einen Tag früher/später oder gar nicht zu fahren. Frag mal BC50-Kunden.

Das ganze wäre also Win/Win. Der Kunde braucht keine 200 Euro Supersparpreise wegschmeissen, weil dei U-Bahn Verspätung hatte und die Bahn verkauft mehr Fahrkarten und kriegt auch bei potentiellen Flexpreisfahrern schon Monate vorher einen Abschlag bar auf die Hand, womit der Kunde sich etwas bindet.

Nicht also gegen die Anrechenbarkeit, aber eine merkliche Strafe muß schon dabei sein. Wenn mans DB-typisch kompliziert machen will, dann ergibt sich die Strafe aus der Auslastungsdifferenz des genutzten und des geplanten Zuges, der Fahrtdauer/strecke und noch einigen weiteren Faktoren und liegt dann irgendwo zwischen "passt scho" und "Flexpreis + Bordpreis bitte". Ansonsten zahlt man halt egal wie teuer der Flexpreis ist immer eine feste Strafe... dann tuts bei weiten Strecken nicht weh und bei kurzen kaufste wieder einfach neue Fahrkarten.

Gabs doch schon. Wurde wieder abgeschafft, war wohl zu beliebt, d.h. zu kundenfreundlich.

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