Kleine Präzisierung: Üst. im Tunnel von SFS (Aktueller Betrieb)

numi, Freitag, 27.06.2025, 11:57 (vor 17 Tagen) @ 611 040

Danke für die Präzisierung. Ich habe mich natürlich nur auf zweiröhrige Tunnel bezogen.

Die baulichen Themen eines Durschlags sind hier noch vergleichsweise einfach. Deutlich komplizierter wird es beim Thema Brandschutz und Druck. Das Rettungskonzept des Tunnels ist so aufgebaut, dass es regelmäßige Verbindungen zwischen beiden Röhren gibt. Sollte es in einem Tunnel brennen, kann somit in die andere Röhre evakuiert werden. Dieses Konzept funktioniert aber natürlich nicht mehr, wenn es eine Gleisverbindung zwischen beiden Röhren gibt. Im Gotthard wurden daher große Tore zwischen den beiden Röhren installiert. Diese Sonderlösung ist alles andere als preiswert.

Es ist jedoch jederzeit mit einer Fehlfunktion dieser Tore zu rechnen. Das wird besonders bei der Druckertüchtigung interessant. Züge sind aerodynamisch auf normale Zugbegegnungen ausgelegt. Eine Besonderheit ist jedoch, wenn plötzlich eine Druckwelle von der Seite kommt, da wegen einer Fehlfunktion das Tor nicht gehalten hat. Das ist ein Fall der im normalen Betriebsalltag nicht vorkommt. Dafür müssten also alle Fahrzeuge gesondert zertifiziert und ggf. umgebaut werden. In der Schweiz hat man sich diesen Aufwand gegönnt, da der Gotthardbasistunnel für das Schweizer Eisenbahnnetz schließlich eine sehr große Bedeutung hat. Für eine Überleistelle im Albvorlandtunnel wäre dieser Aufwand jedoch absolut unverhältnismäßig.


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