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Twindexx, St. Gallen (CH), Montag, 26.05.2025, 00:15 (vor 199 Tagen) @ Tobs
bearbeitet von Twindexx, Montag, 26.05.2025, 00:16

Hoi,

Was beim Studium der Presseabteilung auffällt, ist das Fehlen - das Wochenende ausgenommen - der Direktverbindung Genève >< Chur.

Diese Direktverbdindungen wird es weiterhin geben, sie werden sogar ausgebaut auf einen Zweistundentakt mit fünf Zugspaaren an den Wochenenden.

Montag bis Freitag verkehrt der IC 1 weiterhin integral Genève-Bern-St. Gallen. Das ist zum einen ein Politikum (Direktverbindungen St. Gallen-Bern und St. Gallen-Genève, das ist einfach DIE klassische Schweizer IC-Linie), deshalb wird auch am Wochenende mindestens zweistündlich an St. Gallen festgehalten.
Zum anderen ist es aber auch der Nachfrage geschuldet. Unter der Woche ist die Nachfrage von Bern nach St. Gallen höher, geschäftlich will man von Bern eher nach Oerlikon, Winterthur und St. Gallen, St. Gallen ist schliesslich auch Sitz des Bundesverwaltungsgerichts. Am Wochenende ist der Freizeitverkehr vorherrschend, da geht die Nachfrage dann eher ins Bündnerland.

Hätte ich - beim IC 1 - tendenziell St. Gallen vorgezogen. (Die Verbindungen von/nach Deutschland wären da natürlich problematisch.) Oder liegt das, wie bei der anstehenden "Kürzung" des IC 5 im Rollmaterial begründet?

Nein, liegt nicht am Rollmaterial, sondern einfach daran, dass St. Gallen-Bern-Genève aus oben genannten Gründen gesetzt ist. Und die Kürzung des IC 5 liegt auch nicht am Rollmaterial. Natürlich werden einige ICN wegem dem Refit fehlen, aber der IR 55 mit RABe 512 wäre sowieso so gekommen.

Gerade eine (alternative) Direktverbindung zwischen Basel und St. Magrethen könnte ich mir (sehr) gut vorstellen.

St. Margrethen hat innerhalb der Schweiz keine relevante Nachfrage, der EC hält da wegen der Verbindung Chur-München. St. Gallen wird ab 2028 direkt mit dem Hochrhein-Bodensee-Express Herisau-St. Gallen-Romanshorn-Konstanz-Singen-Schaffhausen-Erzingen-Waldshut-Basel Bad Bf an Basel angebunden.

Was mich auch wundert: Im Gegensatz zum IC 2 (w)endet der IC 21 weiterhin in Lugano. Bietet Basel >< Chiasso zu wenig Potenzial?

Auch der IC 2 wendet grundsätzlich in Lugano. Es ist lediglich ein einziges IC 2-Paar in der EC-Takttrasse, welches nun bis Chiasso verlängert wird, damit Chiasso zusammen mit den 13 EC-Paaren Zürich-Milano einen Stundentakt erhält.

In Tagesrandlage werden noch einige IC bis/ab Chiasso verlängert, das sind dann sowohl IC 2 als auch IC 21. Dazu hat es Chiasso-Basel noch das EC-Paar Milano-Chiasso-Luzern-Basel.

Auch in Bezug auf L², also Lausanne >< Lyon, finde ich folgende Einschränkung bemerkenswert: "Diese Erweiterung ist nur für das Jahr 2026 vorgesehen." Was hat es damit auf sich?

Lyria SAS gehört zu 74% der SNCF und zu 26% den SBB. Die SNCF betreibt TGV Lyria als Profitcenter, sehr zum Ärger der SBB. Die Verbindungen Zürich-Paris und Genève-Paris sind die absoluten Cashcows, da verdient man sich dumm und dämlich. Beim Rest hat die SNCF in den letzten Jahren kein wirkliches Gehör gehabt. Die Dskussionen um ein weiteres Engagement der SBB im internationalen Hochgeschwindigkeitsverkehr mit eigenen SBB-Zügen zu Zielen wie London oder Barcelona, wenn es sein muss auch ohne die SNCF, hat bei der SNCF-Führung allerdings etwas bewirkt. Man redet mit den SBB wieder bereitwilliger. Mal sehen, was da rauskommen wird.

Und: Wollte Lyria nicht schon längst Lausanne ausschließlich via Genève anfahren?

Ja, aber da hat sich die Politik in der Westschweiz eingeschaltet und Lyria an den runden Tisch zitiert. Es würde stattdessen direkte RE Lausanne-Vallorbe-Frasne-Dole-Dijon geben, für die es zuvor allerdings zuerst noch taugliches Rollmaterial braucht. Solches ist bisher von niemandem beschafft worden. Also fährt Lyria auch weiterhin den TGV da drüber.


Grüsse aus der Ostschweiz.


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