CH: SBB-Präsidentin will weniger Bahnhöfe (Allgemeines Forum)

Alphorn (CH), Montag, 25.11.2024, 20:49 (vor 18 Tagen)
bearbeitet von Alphorn (CH), Montag, 25.11.2024, 20:52

Im Interview Interview votiert Monika Ribar für zurückhaltenden Ausbau, weniger Bahnhöfe und mehr Taktausdünnungen in Nebenzeiten.

Bahnhöfe kosten Geld und vor allem Reisezeit der Durchfahrenden. Anscheinend möchte sie einen grösseren Teil der Reise auf Busse verlagern, damit dann der Bahn-Teil der Reise eine höhere Geschwindigkeit erreichen kann.

Die Idee ist nicht unbedingt schlecht. Bei einem Halbstundentakt kann man im Abstand von 15 Minuten Reisezeit einen ITF-Knoten anbieten, an welchem dann Busse mit geringer Umsteigezeit die Feinverteilung übernehmen können - schliesslich fährt die Bahn ja typischerweise nicht bis vor die Haustür.

In der Praxis stelle ich mir das aber schwierig vor. Der ITF setzt ziemlich starre Rahmenbedingungen - wenn man eine Strecke leicht beschleunigt, muss man die gewonnene Zeit halt im nächsten Knoten absitzen. Und die Knoten an einen anderen Ort verschieben ist auch schwierig, da sie meist schon jetzt in den grösseren Zentren sind - da kann man nicht einfach im Nachbardorf einen Busbahnhof bauen. Da wäre ich mal auf einen Fahrplanentwurf gespannt. Was natürlich immer geht sind mehr Fahrzeitreserven; auf einigen Strecken wird es aufgrund der wachsenden Passagierströme und damit längeren Haltezeiten langsam knapp.

Kurze Recherche zeigt 1600 Bahnhöfe in der Schweiz (inklusive Schmalspurbahnen) gegenüber 5700 Bahnöfen in Deutschland, also eine hohe Dichte.

Auch (mehr) Taktausdünnungen in Nebenzeiten möchte sie, weil die Züge um 23 Uhr noch gleich oft fahren wie um 19 Uhr (wenn auch oft verkürzt) und daher natürlich schlecht ausgelastet sind.

Auf jeden Fall wird die Politik hier noch ein gewichtiges Wörtchen mitreden.


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