Grenzkontrollen im Zug - ein Ärgernis (Allgemeines Forum)

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Donnerstag, 29.08.2024, 11:15 (vor 15 Tagen)
bearbeitet von J-C, Donnerstag, 29.08.2024, 11:17

Link (tagesschau.de)

Grenzkontrollen im stehenden Zug dauern "bis zu 30 Minuten"

Bis zu 30 Minuten könne sich eine Grenzkontrolle in einem angehaltenen Zug ziehen, erklärt Katerina Hagen, Pressesprecherin der Länderbahn, die zwischen Tschechien und Deutschland fährt, auf BR24-Anfrage. Denn: Weiterfahren dürfe der Zug in so einem Fall wegen der behördlichen Anweisung erst, "wenn die Beamten die Grenzkontrollen beendet und den Zug verlassen haben".

In den Kommentarspalten von BR24 äußern User ihren Ärger darüber. So beschwert sich etwa "CheshireKatze" über die daraus resultierenden "erheblichen Verspätungen".

Bahn-Unternehmen verärgert – massive Auswirkungen

Diesen Unmut teilen auch Bahn-Unternehmen. So erklärt Ademir Jatic, Sprecher der Westbahn, die zwischen Österreich und Deutschland fährt, auf BR24-Anfrage, dass die Kontrollen sich "massiv" auf die Pünktlichkeit der Züge auswirkten. Teils würden Fahrgäste dadurch Anschlussverbindungen verpassen.

Ähnliche Probleme hat die Länderbahn. Dort haben die Verspätungen auf eingleisigen Streckenabschnitten sogar Auswirkungen auf nachfolgende Züge, so Hagen. Zwischen Furth im Wald und Regensburg gebe es kaum eine Möglichkeit, die Verspätung wieder aufzuholen.

Persönlich konnte ich auch etwa in Kehl die Grenzkontrollen erleben. Man muss sich vorstellen, da spaziere ich völlig unbehelligt von Strasbourg nach Kehl mit meinem fetten Wanderrucksack, stolziere noch entspannt durch die Stadt Kehl und komme just in time zu meinem Zug nach Offenburg. Dann gehen aber erstmal 5 Minuten drauf, weil 4 Polizisten die 2 RegioShuttles kontrollieren wollten. Guess what, man hat sich nur kurz meinen Wanderrucksack angeschaut und hat wohl sich gedacht "Ach das ist sicher nur so ein InterRailer, der macht nix". In Wahrheit könnte alles mögliche drin sein (wobei ich froh bin, dass ich nicht das ganze Ding auspacken musste) und es würde halt nichts auffallen. Das ist auch an anderen Grenzübergängen so.

Es gibt jedoch genug Grenzübergänge, da wird gar nicht erst kontrolliert. Das ist eh super, aber mittlerweile kenne ich unzählige Schlupflöcher. Wer wirklich mit schlechten Absichten einreisen will, der wird garantiert auch durchkommen. Da habe ich keine Zweifel daran. Die Grenzkontrollen haben in Wahrheit die Konsistenz von schweizer Käse. Sicher werden dann auch dennoch welche aufgegriffen, die es einfach nicht besser wissen. Aber sowas spricht sich herum, da bin ich mir sicher, dass man nicht erst drauf kommt, wenn wer einen Beitrag wie diesen liest, dass man z.B. völlig unbehelligt im Stadtbus von Salzburg nach Freilassing kommt oder in Passau entspannt ohne Kontrollen irgendwo weiter nach Deutschland umsteigen kann. Vielleicht jemanden ins Boot holen für sein Vorhaben, der nicht eine bestimmte Hautfarbe hat, schon geht was.

Meiner Meinung nach ist es einfach so, das ist reine Showpolitik, hier behindert die deutsche Politik aus ihrem Elfenbeinturm in Berlin heraus aktiv den Bahnverkehr eben auch für Grenzpendler, sorgt für Verspätungen und verhindert letztlich nicht, dass Menschen mit bösen Absichten ins Land reinkommen (wenn man das verhindern wollte, müsste man die Zeit ohnehin um 40 Jahre zurückdrehen, das will auch keiner). Deswegen sind solche Grenzkontrollen ja grundsätzlich auch gar nicht vorgesehen, aber irgendwie kommt Deutschland damit durch. Wüsste gerne, ob die EU nicht irgendwann dem doch einen Riegel vorschieben will (aber dann ist man vermutlich wieder der Buhmann).

Denn das ist eines der Dinge, die dann doch mich ärgern, wenn es nach Deutschland geht.

Kann mir irgendwer erklären, wieso die Grenzkontrollen doch Sinn ergeben und diese ganzen Schlupflöcher deren Effektivität nicht wesentlich vermindern?

--
Mit freundlichen Grüßen
*Möwengeräusche*

Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum