Nach kurzem Rundgang durch den Giruno muss ich allerdings (Allgemeines Forum)

MC_Hans, 8001376, Sonntag, 26.06.2022, 23:26 (vor 641 Tagen) @ Twindexx

Hallo Twindexx,

vielen Dank für deine Meinung zu meinem Beitrag. Du hast sehr viele zusätzliche Informationen eingebracht.

Wie der Giruno hat der AGV ebenfalls elf Wagen auf 200 m. Ich hab aber noch nie gehört, dass der AGV deshalb eine S-Bahn wäre. Im Talgo sind die Wagen gar noch kürzer und somit die Wagenübergänge noch häufiger. Also die Häufigkeit von Wagenübergängen ist daher mal kein Kriterium, ob ein Zug eine S-Bahn oder Fernzug ist.

Für mich ist sie das in diesem Fall aber, da beim AGV im Gegensatz zum Giruno der Einstiegsbereich am Wagenende ist, und so größere zusammenhängende Bereiche vorliegen als beim Giruno.

Es hat auch Reihensitze, mehr als man durchschnittlich in SBB Fahrzeugen findet. Vor allem der Ruhebereich in der ersten Klasse hat fast nur Reihensitze. Im Ruhebereich darf man aber auch nicht einmal flüstern.

Das stimmt, die großen Bereiche insbesondere in der ersten Klasse habe ich übersehen! In der zweiten Klasse würde ich sie mir auch vermehrt wünschen.

Wir in der Schweiz ziehen Vis-à-vis grundsätzlich vor. Dieses eingeengt sein und eine Wand vor dem Gesicht haben bei Reihensitzen ist einfach furchtbar. Ich finde die Privatsphäre im Giruno trotzdem deutlich besser als im ICE 4. Im Giruno hat man viel kleinere Fahrgasträume mit maximal 34 Sitzplätzen statt einen einzigen grossräumigen Truppentransporter.

- so hat jeder seine persönlichen Vorlieben oder Abneigungen.

Die Höhenunterschiede sind der Niederflurigkeit geschuldet. Einstiege mit möglichst wenig Stufen sind Stand der Technik. Die Ansicht, dass ein Fernverkehrszug möglichst viele Treppen beim Einstieg haben muss, ist von Gestern. Und damit ergeben sich zwangsläufig Höhenunterschiede innerhalb des Zuges, wenn man richtige Drehgestelle verbaut. Da muss man sich vielleicht von bekannten Mustern lösen, weil das die Zukunft ist; deshalb ist ein Zug keine S-Bahn.

Dass es gute Gründe für die Höhenunterschiede gibt, habe ich zu keinem Zeitpunkt bestritten, genauso wenig wie ich behauptet habe,

dass ein Fernverkehrszug möglichst viele Treppen beim Einstieg haben muss.

Diese Überspitzung ist also in den Bereich der Polemik zu verweisen. Ansonsten sind die Twindexx Vario ein Beispiel Züge mit Höhenunterschieden/Rampen (das sind nun mal Regionalzüge). Konkrete S-Bahnen-Baureihen mit derartigen Höhenunterschieden kenne ich allerdings keine, von daher muss ich meinen Vergleich vielleicht zurückziehen und die S-Bahnen in Schutz nehmen.

Der Zug ist ja keine S-Bahn, sondern ein internationaler Hochgeschwindigkeits-Fernzug, und ist deshalb nicht auf häufige Fahrgastwechsel ausgelegt, wo innerhalb des Fahrzeug viel Fahrgastzirkulation stattfindet und somit braucht es keine besonders breiten Gänge.

Abgesehen davon scheinst du da etwas zu verwechseln, denn dass die Gangbreite in den Giruno ein Kritikpunkt wäre, habe ich noch nie gelesen. Die Gangbreiten des Giruno sind breiter als in allen ICE ausser dem ICE 1. Der Giruno nutzt hier seine kürzeren Wagenlängen aus, um die Wagenbreite zu erhöhen. Das wird neben genug breiten Gängen auch in genug breite Sitze investiert.

Wie breit sind die Gänge im Giruno denn absolut? Und was verwechsele ich? Der ICE 4 ist schmal, was die Gänge angeht, da hast du absolut recht! Ich habe auch nicht behauptet, der Gang im ICE 4 sei besser oder breiter als im Giruno. Ansonsten ist deine Wertung "genug breit" oder "besonders breit" eben eine Meinung bzw. Wertung, und da hat jeder wieder eigene Sichtweisen.

Meine Argumentation war allerdings diese:

1) Die schmalen Gänge seien ein Kritikpunkt.
(Falls du das noch nicht vernommen hast, schau mal gerne in die Wikipedia. Wird dort auch genannt, sofern es seit gestern noch nicht herauseditiert wurde: https://de.wikipedia.org/wiki/SBB_RABe_501#Kritik).
2) Unsere S-Bahnen erlebe ich mit ordentlich breiten Gängen.
3) Von daher ist es eben eher ein Unterschied, ein schmaler Gang ist kein Gleichmerkmal mit einer S-Bahn.

Der Giruno ist durchgehend mit Teppichboden ausgestattet, da sind deine Infos falsch.

In den Einstiegsbereichen? In den Restaurantwagen? Seit wann?

Wobei Teppich auch kein Kriterium für einen Fernzug wäre, nur weil man das in Deutschland halt so macht.

Für den einen so, für den anderen so.

Andererseits ist die Holzoptik im bisherigen ICE-Design auch nur aufgeklebtes Furnier und nicht echtes Massivholz.

Also mir reicht das. Insbesondere das helle Furnier der Tische (Birkenimitat?) finde ich gelungen.

Der Giruno muss sich keinesfalls bezüglich Innendesign vor TGV und ICE verstecken. Die DB scheint ja selbst auch sehr angetan vom Innendesign des Giruno zu sein. Für die neue Innenraum-Gestaltung in den Fernzügen der DB hat DB Fernverkehr dasselbe Schweizer Designbüro beauftragt, welches den Giruno aussen und innen designt hat. Das ist Swiss-Made-Design aus Zürich und dass das Aussehen der Sitze etwas an den Giruno erinnert, ist daher auch kein Zufall: https://www.deutschebahn.com/de/presse/suche_Medienpakete/Neues-Design

Also da sehe ich schon Unterschiede; was aber auch nicht verwunderlich ist. Das wären keine erfolgreichen Designer, wenn sie nicht immer wieder neue, kreative Ideen hätten. Die DB kann ich voll verstehen, als Auftraggeber von Zuginterieur suche ich mir eben erfahrene Zug-Innendesigner, die dann meine Anforderungen und Wünsche entsprechend umsetzen. Das Ergebnis finde ich sehr gut, insbesondere die hellen Holztöne in beiden Klassen.

Aber auch hier gestehe ich jedem seine persönlichen Vorlieben oder Abneigungen gerne zu.

Viele Grüße


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