Fahrgastbefragungen sind Zuckerschlecken! (Reiseberichte)

Der Blaschke, Samstag, 04.07.2020, 18:05 (vor 1391 Tagen) @ michael_seelze

Huhu.

Bei all den Bahnkenntnissen die vorhanden zu sein scheinen, kommt mir unweigerlich die Frage in den Sinn: Warum schlägt sich der Blaschke u.a. mit mehreren Fahrgasterhebungen (die ja, so man sie gewissenhaft durchführt, kein Zuckerschlecken sind) am Tag durch und ist nie bei einem EVU gelandet?

Kein Interesse.

Derzeit gefallen mir meine 3 Jobs ganz prima. Immerhin bin ich sehr treu: 28,5 Jahre Zeitungszustellung. 16 Jahre Kurierfahrerei, 9 Jahre Fahrgastbefragungen (mit Pause dazwischen).

Und Fahrgastbefragung ist doch Zuckerschlecken! Man muss natürlich mit Menschen und Situationen umgehen können und immer wieder individuell reagieren.

Mit 99,642 Prozent der Fahrgäste gibt es auch überhaupt gar keine Probleme. Und auch Verweigerer sind überhaupt kein Problem, solange ein gewisser Umgangston gewahrt bleibt.

Leistungserschleicher kann ich schlussendlich nicht belangen. Ich kann sie an den Schaffner verpfiffen, wenn ich vor ihm da war. Oder ihnen eine Predigt halten. Das ist in gewisser Weise natürlich unbefriedigend - andererseits, da ich ja bei keinem EVU beschäftigt bin, entfällt der Druck, Summe X an FN pro Fahrt/Tag/Schicht zusammenbekommen zu müssen. Wie ich auch sonst keinen Druck habe. Was ich an Interviews schaffe, schaffe ich, was nicht, das nicht.

Man braucht natürlich gewisse Entertainer-Qualitäten. Aber ich bin Sternzeichen Zwilling, da sind die von Natur aus vorhanden. Und nach zig Jahren Fahrgastbefragungen könnte sich auch das ZDF melden wegen 'Wetten, dass ...?'. Ich hab gerne mal die ' Herausforderung' ' Kegelclubs', Fußballfans, Junggesellinnenabschiede etc und fahre gerne nächtliche Züge wie den Nachtstern Hannover z.B. Ich kann da individuell mit den verschiedenen Menschen umgehen und komme mit fast allen gut aus für die Dauer der gemeinsamen Fahrt.

Insofern mache ich den Job nicht, weil ich muss oder es grade nix besseres gibt - sondern weil er mir Freude macht und den Spaß am Zugfahren mit der Herausforderung des Umgangs mit vielen verschiedenen Menschen in unterschiedlichen Situationen verbindet. Und solange es mir gelingt, den meisten Kunden zu einem freundlichen Gesicht oder Lächeln zu animieren - und das auch mal morgens zm 6 im Pendlerzug - und sich so eine gewisse Lebensfreude bei allen Beteiligten ausdrückt, ist alles gut. Natürlich gibt's immer auch ein paar Verrückte, aber die gibt's überall.

Ich kann den Job nur empfehlen. Man sieht was. Man lernt was für's Leben. Und etwas Geld gibt's obendrein. Was will man mehr

Und auch wenn manch lange Tour bei vollbesetzten Hütte durchaus auch anstrengend ist - unterm Strich ist das Ganze deutlich, sehr deutlich mehr Zucker als Salz.

Schöne Grüße von jörg


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