ITF ist nicht das Problem, sondern die Fahrzeiten (Allgemeines Forum)

ICE-T-Fan, Sonntag, 01.08.2010, 02:13 (vor 5023 Tagen) @ Steffen

Wie wäre es, wenn es einen abgestimmten Takt für den Fernverkehr und einen separaten echten ITF für den Regionalverkehr geben würde.

-> Der Regionalverkehr ist mit dem Schweizer und dem niederländischen System sehr gut vergleichbar, was Entfernung und Geschwindigkeit anbetrifft.
-> Der Fernverkehr hält weitgehend nur an Stationen, wo der Nahverkehr ohnehin sehr häufig fährt oder fahren sollte(alle 30 Minuten oder häufiger), Umsteiger müssen also ohnehin nicht lange warten.
-> Der Fernverkehr ist häufiger verspätet, als der Nahverkehr, weil er Verspätungen aus dem ganzen Bundesgebiet ansammelt. Würde der ITF beide Systeme enthalten, würde der Nahverkehr stärker von den Verspätungen des Fernverkehrs betroffen sein.


Damit schliesst Du aber NRW aus?!! *motz* ;)

Wie viele Leute steigen denn in den Knoten Nahverkehr <-> Nahverkehr um, wie viele Nahverkehr <-> Fernverkehr?

Für die Bahnhöfe Eisenach, Gotha, Erfurt und Weimar kann ich dir diese Frage schätzungsweise beantworten.

Hier ist es so, dass es mehr Leute gibt, die NV<->NV umsteigen als NV<->FV.

In Eisenach ist es noch ausgeglichen 50:50, in Gotha hingegen dominieren schon die Nebenstreckenzüge nach Gräfenroda und Bad Langensalza gegenüber den IC/ICE, vor allem auch wegen der geringeren Taktdichte im FV.

In Weimar macht der Übergang zwischen RB20 (Eisenach-Halle) und RB21 (Weimar-Gera) wohl die Masse der Umsteiger aus, trotz der gleichen FV-Dichte wie in Eisenach.

In Erfurt gibt es mehr Verknüpfungen zwischen NV-Linien (RE nach Magdeburg, RB nach Nordhausen, RB nach Halle, RB nach Eisenach, RE nach Göttingen, RE nach Altenburg/Chemnitz, RE nach Würzburg, RE nach Saalfeld, EB nach Ilmenau, EB nach Bad Langensalza über Kühnhausen, STB nach Meiningen) als zwischen NV und FV (ICE nach Dresden, IC nach Berlin, ICE nach Frankfurt, IC nach Düsseldorf).

Dort macht der Zu-/Ausstieg im FV nur gefühlte 1/3 der gesamten Fahrgastbewegungen aus.


Ich denke letztere ist die Mehrheit (rein vom Gefühl; Nahverkehrskunden fahren oft in die nächste Stadt). Dann halte ich es für sinnvolll, den Nahverkehr weiterhin mit dem Fernverkehr zu berücksichtigen (ob ITF oder nicht - ich bin kein Freund von einem konzequenten ITF, eben weil er oft auf Kosten der Fahrzeit bei langen Strecken geht. Außerdem ist bei den kurzen ITF-Anschlüssen der Anschluss gerne weg, auch bei nur geringer Verspätung -> kontraproduktiv)

In ländlichen Gegenden mit geringer Taktdichte ist ein ITF schon fast ein Muss, wenn das System Bahn attraktiv sein soll.


Was auch noch bedacht werden muss: Auf Strecken, die sich NV und FV teilen, sorgt der ITF dafür, dass sich die Züge nicht in die Quere kommen.

-> Es sollte mehr und regelmäßigere Sprinterverbindungen im Zweistundentakt geben. Auf weiteren Strecken ist es eher wichtig, schnell zum Ziel zu kommen, als häufig - Wenn ich 1 Stunde spare und dafür eine Stunde länger warten muss, ist es gerade egal.

Das trifft in Deutschland aber erst auf Relationen wie Hannover-München oder Berlin-Köln zu. Bei kürzeren Strecken lohnt sich das kaum, dort ist die Taktdichte entscheidender.


Mir wäre eine Beschleunigung der "normalen" FV-Zügen lieber (siehe oben - nicht bummeln wegen zu vielen ITF-Knoten), sodass fast die selben Fahrzeiten erreicht werden wie mit einem Sprinter.

Gerade in ländlichen Gegenden mit großen Taktlängen ist die Einbindung des FV in das NV-Taktsystem wichtig.

In den großen Bahnhöfen wie in München, Nürnberg, Frankfurt und Köln spielt es aufgrund der großen Taktdichte eine geringere Rolle.


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