16 min Anschlussreserve -> 7 bzw. 21 min Verspätung (Allgemeines Forum)

Alphorn (CH), Donnerstag, 15.11.2018, 23:24 (vor 1991 Tagen) @ Henrik
bearbeitet von Alphorn (CH), Donnerstag, 15.11.2018, 23:26

Der Anschlussgrad ist ja auch erheblich höher.

Dafür führt ein verpasster Anschluss dann zu einer wesentlich grösseren Verspätung.

Beispielrechnung: Angenommen, mein Anschluss hat 16 Minuten Verspätungsreserve. Laut Db-Statistik erreiche ich den mit einer Wahrscheinlichkeit von 87.7%. Wenn wir einen 60-Minuten-Takt annehmen, habe ich also eine 87.7%-Chance auf 0 Minuten Verspätung und eine 12.3%-Chance auf 60 Minuten Verspätung, macht im Schnitt über mehrere Fahrten immer noch gut 7 Minuten Verspätung. Bei einem Anschluss mit Verspätungsreserve 6 Minuten kommen bei der gleichen Rechnung 17 Minuten Verspätung heraus:

16 Minuten Reserve: 87.7% *  0 min + 12.3% * 60 min =  7 min
6  Minuten Reserve: 71.8% *  0 min + 28.2% * 60 min = 17 min

Nun ist aber die Reserve beim Umstieg eigentlich auch verlorene Zeit. Wenn man die mitrechnet, dann sieht die "Verspätung" gegenüber der idealen Reise wie folgt aus:

16 Minuten Reserve: 87.7% * 16 min + 12.3% * 60 min = 21 min
6  Minuten Reserve: 71.8% *  6 min + 28.2% * 60 min = 22 min

Man sieht: 6 Minuten Reserve ist auf Dauer nur unwesentlich schlechter, aber natürlich im Einzelfall deutlich schlechter planbar. Dasselbe noch mit Halbstundentakt:

16 Minuten Reserve: 87.7% * 16 min + 12.3% * 30 min = 18 min
6  Minuten Reserve: 71.8% *  6 min + 28.2% * 30 min = 13 min

Natürlich wenig überraschend: Bei gutem Takt lohnen sich riskante Anschlüsse. Bei Halbstundentakt würden sich also selbst bei der schlechten DB-Pünktlichkeit knappe Anschlüsse wieder lohnen.

Halbstundentakt erlaubt die Konstruktion von integralen Taktfahrplänen mit vielen knappen Anschlüssen, selbst bei schlechter Pünktlichkeit.


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