10-Minutentakt wohl nicht lohnend? (Aktueller Betrieb)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Dienstag, 14.09.2010, 11:50 (vor 4997 Tagen) @ fjk

Aber bei Oskars Taschenuhr nicht.
Kann er sich aber vermutlich 'n Ei drauf pellen (obwohl seine Überlegungen zustimmungsfähig sind, auch wenn sie für uns ZWÖLF erlaubte Verspätungsminuten beim Stundentakt ergäben... also doch noch strenger?).

Strenger? Nicht unbedingt.

Herbst 2003. Die stündlich fahrenden ICE NRW-Berlin hatte sogar 15 Minuten später in Hannover. Dennoch hatte der Anschluß-RE nach Halle gewartet.

Sozusagen sind die Normen in DE und NL gleich, nur mit dem Unterschied, dass bei uns die Umläufe Utrecht-Eindhoven 6x so schnell sind (10-Minutentakt statt Stundentakt), die Züge dafür aber 8x so langsam...:)

Rechnen wir mal: von Utrecht nach Den Bosch brauche ich 30 Minuten = 3 Taktabstände.
Das braucht man im deutschen IC aber auch von Hannover nach Dortmund.
H-DO ist etwa 384 km, Utrecht-Den Bosch 48 km -> 384/48 = 8.

On-Topic: man kann sich die Frage stellen, ob der 10-Minutentakt lohnend ist.
Wenn der 10-Minutentakt das Ziel hat, Konkurrenz zum Auto zu schaffen, muss man zur Fahrzeit noch etwa die halbe Taktfrequenz addieren. Der Autofahrer kann ja jederzeit abfahren, der Bahnfahrer muss seinen Zug abwarten.
Wenn ich der 15-Minutentakt auf einen 10-Minutentakt verdichte, verkürzt die durchscnittliche Wartezeit also mit 2,5 Minuten. Wenn ich aufgrund Trassenkonflikten ständig 2,5 Minuten länger unterwegs bin, ist der Taktvorteil aber zunichte gemacht. Leider habe ich das Gefühl, durchschnittlich mehr als 2,5 Minuten pro Fahrt länger unterwegs zu sein. Klar, NS kann sagen: "die Infra fehlt, daher die Trassenkonflikte", aber das war schon vor einem Jahr bekannt. Und sonstige Kenntnisse, die NS erfahren möchte, wären billiger zu haben:

1. Verteilung der Fahrgäste über die Züge. Passiert teilweise. Nur wer auf der Strecke unterwegs ist und keine Termine hat, wechselt. Wer über die Strecke hinausfährt, wird kein Zug wechseln. Wer Termine hat, auch nicht. Das war voriges Jahr schonn bekannt.
2. Fahrgastverhalten am Bahnsteig. Das bleibt nach wie vor "rat race". Siehe U-Bahn Amsterdam und Rotterdam, die mit noch dichteren Takten fahren. Die Menschen rennen nach wie vor durcheinander.
3. 14 Züge pro Stunde und Richtung auf einem Gleis. Passt nicht stabil, war schon vor einem Jahr bekannt geworden.

Bleibt also die Frage, was NS mit der Probe testen möchte.


gruß,

Oscar (NL).

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Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


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