Aufwand hat seinen millionenfach subventionierten Preis (Allgemeines Forum)

Henrik, Mittwoch, 08.03.2023, 23:18 (vor 1021 Tagen) @ Berliner65

ich kann nicht nachvollziehen, wie man einerseits bei einem Nischenprodukt wie einem Eisenbahn-Speisewagen eine funktionierende Logistik erwartet, man andererseits aber nicht bereit ist, für den dabei entstehenden Aufwand entsprechend zu zahlen.

;)

Genauso wenig wie ich in einem Restaurant das fertige Gericht nicht zum Supermarkt-Preis der Ausgangsprodukte erhalten kann, kann ich erwarten, dass ich im Speisewagen einen Preis bekomme, der denen in Restaurants ähnlich ist.

joa..
nur wird eben hauptsächlich kosumiert der Kaffee, Currywurst und Chili con Carne - das sind alles keine Restaurant-Spezialitäten,
sondern bekommt man alles innerhalb von 2 Minuten grade eben 5 Minuten zuvor im Bahnhof,
im ICE zahlt man aber das doppelte bis dreifache.

Der Speisewagen-Gast möchte auch im Langläufer im letzten Drittel der Fahrt das komplette Angebot bestellen können? Der Speisewagen-Gast erwartet ad-hoc-Nachlieferungen an Zwischenstopps, damit stets eine hohe Verfügbarkeit gegeben ist? Kann man so sehen - dann muss dieser Gast aber auch bereit sein, die hinter solch einem Angebot stehende Logistik durch entsprechende Endpreise zu finanzieren.

finanziert wird es ja weniger von den Gästen des Bordrestaurants, sondern von den Fahrgästen, die nichts dort konsumieren - und werden nicht gefragt, ob sie dafür bereit sind.

Im Übrigen ist es müßig bei einzelnen Produkten zu diskutieren, ob sie 70, 90 oder 110 Cent kosten dürfen. Das ganze ist eine Mischkalkulation. Einige Produkte kosten wesentlich mehr als im stationären Verkauf, andere nur wenig mehr.

Letztlich gilt ohnehin, dass wir in einer Marktwirtschaft leben und dass der Verkäufer so kalkuliert, dass er dauerhaft (!) Gewinne macht. "Viel zu preiswert" kann sich ein guter Verkäufer ebenso wenig leisten wie "viel zu teuer".

wobei von Gewinne nicht so recht die Rede sein kann,
wir reden hier von jährlichen Verlusten in Höhe von 100-150 Millionen Euro bei der Bordgastronomie.


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