Fussballpendler vs. Fussballurlauber. (Sammelthreads)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Dienstag, 22.06.2021, 11:16 (vor 1631 Tagen) @ Re 8/12

Dieses verlogene Gejammer der Schweizer.


Verlogenheit gibt es durchaus in der Schweiz. Die Kritik an den weit auseinanderliegenden Austragungsorten finde ich aber dennoch bedenkenswert.

Was ich auch noch feststelle: es ist schön, dass zwei Spielorte nahe beieinander sind. Z.B. Amsterdam und Brüssel. Wenn aber die qualifizierten Mannschaften etwa aus Portugal, Italien, Aserbeidschan und Russland kommen, bringt das noch nicht viel.

Es ist nämlich eher so, dass Vladimir und Svetlana dreimal RU-NL und/oder RU-BE pendeln, als dass die beiden 9-11 Tage "Fussballurlaub" in NL/BE machen. Und solange es keinen Hyperloop Moskau-Amsterdam gibt, ist der Flieger für diese Pendlereien nunmal besser geeignet, love it or hate it.

Nur die Neutralen aus NL/BE profitieren direkt, aber das sind nur 1/3 der Stadionbesucher.
Dann müsste in NL/BE eine EM-Gruppe gebildet werden wie NL/BE/FR/UK.
Das wäre aber Wettbewerbsfälschung (die aktuelle Gruppe des Todes (Gruppe F, DE/FR/HU/PT) ist damit verglichen noch unschuldig).

Als ich 2006 bei der Fussball-WM in Deutschland war, waren z.B. die meisten Fans von Mexiko, Brasilien und Argentinien eher die, die schon in Deutschland wohnen. Dazu auch Studenten, Expats usw. Sozusagen die AR/BR/MX-Gemeinschaft in Deutschland.
So ein "Fussballurlaub" würden die Fans aus AR/BR/MX etwa einen vierstelligen Betrag an Euros kosten (schon alleine Flüge und Unterkunft; geschweige Eintrittskarten). Das ist jenseits der Atlantik ein Betrag den man in vier Jahren nicht beieinanderspart.

Wäre natürlich noch besser gewesen. Aber man kann es auch jetzt noch zur Debatte stellen. Das richtet sich ja nicht dagegen, dass die Austragungsorte auf mehrere Länder verteilt werden. Das wäre nämlich durchaus auch möglich, wenn man einen Umkreis von einigen hundert Kilometern festlegen würde, innerhalb dem die Orte per Bahn untereinander erreichbar wären.

Wie gesagt: dann braucht es einen Kulturumschlag. Der "Fussballpendler" müsste dann ein "Fussballurlauber" werden. Dann ist schlimmstenfalls nur Anreise und Abreise mit dem Flieger; "getting around" geht dann mit der Bahn, wie WM 2006 in Deutschland (vermutlich die am meisten bahnaffine WM jemals).
Dabei gibt es Fans, die nach dem Ausscheiden der eigenen Mannschaft nach Hause möchten und Fans, die das ganze Turnier erleben möchte. Letztere Kategorie wäre dann einen ganzen Monat unterwegs. Dann hoffe ich mal, dass deren Arbeitgeber nicht quer liegen... ;)


gruß,

Oscar (NL).

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Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


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