Österreichisches Neuland [DE][AT][IT] (Reiseberichte)

Krümelmonster, München, Samstag, 05.12.2020, 09:32 (vor 1237 Tagen)

Hallo liebes Forum,

anbei mal wieder eine Tour von mir.

Ich hatte im Vorfeld gar nicht geplant, daraus einen Bericht zu machen, aber letztendlich fand ich es dann doch eine ganz schöne Tour. =) Zeitnot alias mangelnde Langeweile in Vor-Seuche-Zeiten verhinderten eine frühere Fertigstellung. ;-)

Bekanntlich fahre ich ja immer gern unbekannte Strecken. Davon gab es in Österreich gar nicht mehr sooo viele. An einem Wochenende wollte ich noch möglichst viele von ihnen mitnehmen. :D
So machte ich mich am ersten Märzwochenende 2019 Samstag in aller Herrgottsfrüh auf zum Münchner Hbf. Viertel vor sechs nahm ich den Meridian. Es war so früh, dass man noch nicht umsteigefrei nach Kufstein kam. Ich hatte etwas Angst vor dem 4-min-Übergang in Rosenheim, aber er war bequem, bahnsteiggleich, die Ankunft mit – 1 und die Abfahrt sogar mit + 2.^^ Erst danach begann es überhaupt zu dämmern. Bereits nördlich von Kiefersfelden lag eine geschlossene Schneedecke. Die Berge im Nebel boten einen interessanten Anblick, allerdings wurde es im Laufe der Fahrt immer mehr Nebel und deshalb immer weniger Berge.^^
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1 Für mich ganz schnöde: ein Meridian^^
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2 – 3 Spiel der Wolken
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4 Der Inn
Kurz nach 7 erreichte ich bei ausgesprochenem Mistwetter Kufstein, wo ich eine halbe Stunde wartete und Nachtzüge beobachtete. Anschließend fuhr ich einmal komplett durch Tirol. Während der 12-minütigen Pause in Wörgl war nochmal ein Nachtzug zu sehen, dessen hinterer Teil dort abgekoppelt wurde und Richtung Kitzbühel weiterfuhr. Danach fuhr die S-Bahn oberirdisch via Schwaz nach Innsbruck, das war für mich die erste neue Strecke heute, denn zuvor war ich immer nur mit dem Fernverkehr durch den Tunnel gefahren.^^ In Innsbruck waren nochmal 9 min Pause; bis hier war der Zug als REX gefahren, weiter ging es als S-Bahn. Während der Fahrt die Brenner-Nordrampe hinauf wurde das Wetter zusehends besser. Ich fragte den Zub: „Können Sie mir sagen, wo am Brenner der Südtiroler Fahrkartenautomat ist?“ – „Uuufff, des kon i so ned beschreiben. Wenn's aussteing... Joa... Der is do halt... Wenn's den Bahnsteig lang laufen... Irgendwo... ¯\_(ツ)_/¯“ Tipp für die anderen: Die Südtiroler Automaten sind ca. in der Mitte des Gebäudes zwischen den beiden durchgehenden Gleisen, in einem kleinen Raum an der Westseite. Tickets für den Nahverkehr innerhalb Südtirols können nicht am Trenitalia-Automaten gekauft werden, sondern am Südtiroler Automaten. Für Suche & Kauf & Umstieg hatte ich nur 10 min, aber war erfolgreich.
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5 Out of Schland
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6 Interessant, der eine „Schnellzug eines Reiseveranstalters“ begann in Hamburg, zwei angeblich erst an der Staatsgrenze.^^ Lt. DB kam einer davon aus Den Haag.
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7 Wundervolles Wetter
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8 – 9 Opas
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10 Weiter geht’s
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11 Hiermit ist jetzt hoffentlich der Tiefpunkt erreicht -.-
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12 Der Inn vor der eindrucksvollen Nordkette der Alpen
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13 Es wird
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14 Der Brennersee ;-)
Weiter ging die Fahrt für mich im Italo-Flirt mit einem kaputten WC. Ich scheine diese Dinger wirklich magisch anzuziehen. :D Dass Pfitsch (bei Sterzing) auf Italienisch Vizze heißt, finde ich ziemlich witzig. Apropos witzig: Welcher Witzbold hat eigentlich der Burg Sprechenstein ihren Namen gegeben? :-s Manchmal haben die italienischen Namen überhaupt nichts mit den deutschen zu tun: Sterzing --> Vipiteno. Freienfeld --> Campo di Trens. Es gibt auch die pragmatische Form der Übersetzung: Roßkopf --> Monte Cavallo (wortwörtlich: Berg Pferd :D). Am Südportal des längsten Eisenbahntunnels der Welt wurde ausgiebig gebuddelt. Deshalb standen wir dort eine Weile rum. Gut, dass heute genau ein Anschluss platzen durfte. Und es war auch noch ausgerechnet dieser, der schief gehen durfte, denn ab Innichen hatte ich Zugbindung, davor nicht.^^ Der Flirt erreichte Franzensfeste mit + 5, der 6-min-Anschluss hätte nicht geklappt.^^ Deshalb wartete ich hier eine halbe Stunde. Lt. DB- & ÖBB-Fahrplan hatte die folgende Verbindung zwar die gleiche Zugnummer, aber war mit Umstieg angegeben. Tatsächlich war der Triebwagen durchgebunden von Franzensfeste bis Lienz, in Innichen waren 6 min Aufenthalt für Systemwechsel und Tf-Wechsel.
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15 Sehr dezenter Hinweis :D
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16 Sonne! :-)
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17 Wenn ich groß bin, werde ich ein Basistunnel
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18 Ja fein hast du Verspätung gemacht, Trenitalia. Ganz fein! :-)
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19 Und hier die richtige Trenitalia, wie es sich gehört mit mehr Verspätung
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20 Küsschen
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21 Zurück zu den Ösis
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22 Die Gipfel der Dolomiten
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23 Aufenthalt am Systemwechselbahnhof Innichen
Nun war ich also in Südwestosttirol.^^ In Lienz (das sind zwei Silben) durfte ich kurz nach 13 Uhr das nächste Mal umsteigen, eine Viertelstunde hatte ich diesmal. Die folgende S-Bahn hatte in Spittal-Millstätter See 10 min Pause. Ich hatte irgendwie nicht bedacht, dass an diesem Wochenende Karneval war.^^ Villach gilt als österreichische Karnevals-Hochburg, und im Zug nach Villach gab es in der Tat reichlich Kostümierte. Die waren aber zum Glück ganz harmlos und taten mir nix.^^
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24 „Beachten Sie bitte beim Aussteigen den Niveauunterschied zwischen Zug und Bahnsteig“ – Bahnsteig, welcher Bahnsteig?
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25 Das obere Drautal
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26 Wenn du zu unkreativ bist, einen Namen für deinen Ort zu finden ¯\_(ツ)_/¯
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27 In vielen Vierteln meiner ursprünglichen Heimatstadt würde man das hier als „Deine Muddah!“ bezeichnen
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28 Mal wieder ein Talent^^
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29 – 30 Berge in Osttirol
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31 Berg im Tal. Ja nee, schon klar…
Nach einem weiteren 10-min-Umstieg in Villach war ich im Fernverkehr unterwegs, allerdings nicht nobel, sondern im Railjet. :p Zuerst fuhr er am Wörthersee entlang, später gab’s bei St. Veit/Glan die mächtige Burg Hochosterwitz zu bestaunen. Aber insgesamt ist die Strecke von Villach Richtung Wien sehr zäh und landschaftlich oft nicht spektakulär... Die Koralmbahn soll die Fahrt um eine Stunde verkürzen und der Semmering-Basistunnel um eine weitere halbe Stunde – also dann 2½ h statt aktuell 4 h. Auf der Relation Klagenfurt – Graz hat die Bahn (ohne jegliche umsteigefreie Verbindungen) einen Modal Split von ca. 1 %. Ich bin also dermaßen exotisch! B-) Die Fahrt von Villach nach Bruck/Mur war mit 2½ h tatsächlich schon die längste umsteigefreie Fahrt heute.^^
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32 Wie nennt man die Steigerung von Buchstabensuppe? Wört(h)ersee. (Ich sollte vielleicht raus aus der Sonne :-s )
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33 Die gewaltige Burg Hochosterwitz
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34 Weg isser in Bruck/Mur
Hier hatte nun (schon in der Abenddämmerung) 10 min Umsteigezeit, dann eine gute halbe Stunde Fahrt in der Dunkelheit bis Graz. Im Croatia saßen tatsächlich Slowenen, die von Wien nach Slowenien mit dem Zug fuhren – ein Einzelabteil war Sa Abend tatsächlich nicht zu finden. Hohe Auslastung war das zwar noch nicht, aber um einiges höher als ich erwartet hatte.^^ Lt. dem ÖBB-Zub besteht übrigens bei Sparschienen generell keine Zugbindung im Nahverkehr (auch wenn das auf den selbst Tickets anders steht). Ich war heute so oft umgestiegen, länger als 15 min war ich nur in Kufstein & Franzensfeste außerhalb eines Zuges, und das war nun auch schon wieder fast 8 h her. Ich brauchte erstmal eine Pause.^^ Daher nutzte ich in Graz nicht den bahnsteiggleichen 4-min-Übergang zu meinem Ziel, sondern ging eine halbe Stunde raus zum Verschnaufen. Zwar war ich dadurch noch eine Stunde länger unterwegs, aber ich hab’s einfach nicht mehr gepackt. :D Es ist echt faszinierend, wie weit man von Graz noch Richtung Osten fahren kann. Ich dachte immer, da kommt doch gleich Ungarn. :D 1:15 h dauerte die Fahrt noch.
Abends halb neun erreichte ich 14:36 h nach Abfahrt in München sowie nach acht Umstiegen Fehring im äußersten Südosten der Steiermark, 16 km entfernt von der ungarischen Grenze. Hier musste ich übernachten, denn ich kam so spät an, dass ich am selben Abend nicht mehr weiterfahren konnte, und am nächsten Morgen fuhr ich so früh los, dass ich gar nicht hätte dort ankommen können. :D Ich hatte nach einer Unterkunft gesucht und auf den einschlägigen Portalen absolut nichts im Umkreis von 5 – 8 km gefunden! Immerhin gab es auf der Internet-Seite des Ortes einige Hinweise. Allerdings war das Ortszentrum mit allen Unterkünften gut 2 km zu Fuß vom Bahnhof entfernt… -.- Für etwas über 40 € hatte ich ein Zimmer in einer Pension gebucht, das ganz gut war.
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35 Der Alpenstaubsauger bringt den Croatia
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36 Angekommen am Ende Österreichs^^
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37 Der Stadtplatz sieht gar nicht mal so verzweifelt aus wie die Lage des Ortes auf der Österreich-Karte :D
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38 Das Kunstwerk ist leider nur im Ansatz erkennbar, aber es gibt eine Idee über die gestörte Route.^^ (Der braune Punkt nördlich von Graz gehört da nicht hin. -.-)

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)


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