Kapitel 2/3: Verrückter Plan ;-) Affen & Afrika (Reiseberichte)

Krümelmonster, München, Montag, 11.05.2020, 20:45 (vor 1438 Tagen)

Hallo liebes Forum,

willkommen zurück!
Im ersten Kapitel waren wir in zwei Tagen von Norddeutschland nach Córdoba gerast, haben uns die Stadt angeschaut und sind im SEV durch die Berge in die Hafenstadt Algeciras gefahren.
Dort geht es nun weiter. Warnung für die Hardcore-Bahnfans: Dieses Kapitel ist recht OT-lastig. :p
Kleiner Teaser: Für mich ist es wichtig, dass die ganzen Reisebeschränkungen wegen des Corona-Mists bald aufgehoben werden. Denn am 31.12.2018 hat jemand in Gibraltar ganz verzweifelt um Rizinusöl gebettelt. ;-)

An jenem Silvestertag ging in Algeciras erst gegen 8:30 Uhr die Sonne auf. Morgens waren 12 Grad, im Wind war es teils sonnig, teils bewölkt. Irgendwie fühlte sich das nicht nach Silvester an.^^ Wir liefen zum Busbahnhof und nahmen einen Bus nach La Línea. Der Bus fuhr gefühlt fünf Mal ums Karree, bediente Gewerbegebiete (auch diese hatten landestypisch riesige Dimensionen) südlich und Wohngebiete nördlich der Autobahn, weshalb er x Mal durch Kreisverkehre zuckeln musste. Nach 45 min erreichten wir La Línea de la Concepción. Ab dort sind es zu Fuß keine 500 m bis zur Grenze, durchgehende Busse gibt es meines Wissens keine. An der Schengen-Außengrenze bestand die Kontrolle bloß aus einer kurzen Sichtkontrolle, auch die Briten kontrollierten die Einreise bloß im Vorbeigehen. Direkt hinter der Grenze warteten Taxi-Fahrer, die uns natürlich ihre Dienste verkaufen wollten. Sie hätten sogar gewonnen, wenn sie nicht gesagt hätten, die Seilbahn habe bis 12:45 Uhr geöffnet (lt. der eigenen Webseite sollte sie nämlich am Silvestertag geschlossen haben^^). Ja super, dann konnten wir doch mit dem Bus zur Seilbahn fahren. :p Meine Begleitung hatte noch ein paar Pfunde übrig, Zahlung wäre aber auch in € möglich gewesen. Der Bus überquerte zunächst die Landebahn des Flughafens. Offenbar hatten wir vom Taxifahrer den langsamsten Bus empfohlen bekommen, denn es dauerte eine ganze Weile, bis wir die Seilbahn erreichten.^^ Wir kauften nur Tickets für die Seilbahn und nicht für die weiteren Sehenswürdigkeiten oben, weil ich in erster Linie auf die Affen aus war. :D Dabei vergewisserten wir uns nochmal, dass die letzte Bahn 12:45 Uhr nach unten fuhr. Es war halb elf. In Gibraltar sprach jeder Englisch, zum Teil aber mit einem ganz merkwürdigen Akzent.^^ Die Bahn fuhr alle 6 min, genauso lange dauert die Fahrt auch. Es gibt eine Mittelstation, die im Sommer nicht bedient wird, aber am Silvestertag hielten dort auch keine Gondeln.
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1 Auf dem Weg zum Affenfelsen
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2 Im Bus über die Landebahn des Flughafens
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3 – 4 Affengeile Seilbahn
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5 Auf geht’s!
Oben angekommen warteten bereits die Affen. *‿* Es waren viele, sie turnten da einfach so rum und hatten sich offenbar schon längst an die Touristen gewöhnt. Nicht nur die Affen waren toll, sondern natürlich auch die Aussicht. Leider war Marokko nicht so gut zu erkennen.
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6 Blick auf Algeciras
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7 – 8 Panoramen von verschiedenen Standpunkten
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9 Die Landebahn zu verfehlen wäre suboptimal ;-)
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10 Gibraltar & Algeciras
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11 Blick Richtung Marokko
Ich sagte meinem Begleiter Bescheid: „Schau mal, da kommt ein Flugzeug“, er ging das Flugzeug fotografieren. Währenddessen kletterte ich nach oben und machte ein Panorama-Foto mit dem Handy. Ich begann rechts, sah einen Affen ankommen, aber dachte mir ‚Lass den Affen Affe sein‘ und drehte mich zum Fotografieren nach links. Als ich mit dem Panorama fertig war und das Handy wegpackte, sprang unvermittelt der Affe an mir hoch auf die Schultern! Ich hatte halt auch keine Ahnung, was der Affe da tut, ich spürte nur, dass er irgendwo zerrte. Und ich wusste, dass Affenbisse durchaus gefährlich sind. Irgendwann meinte ich leicht panisch zu den anderen Touristen hinter mir auf Englisch „Kann mir bitte jemand den Affen vom Kopf nehmen!?“, aber die fotografierten nur weiter bzw. lachten mich aus (zugegeben, ich hätte es an ihrer Stelle wahrscheinlich auch nicht anders gemacht :D). Eine Frau versuchte, den Affen mit zaghaften Drohlauten wegzuscheuchen, aber da war er eh schon auf dem Sprung. Nun sah ich, was Phase war: Das blöde Viech hatte den Reißverschluss von meinem Rucksack geöffnet und mir alle meine Kekse geklaut… Ich bin ja grundsätzlich ein sehr friedfertiges Wesen. Aber wenn mir jemand meine Kekse klaut… Nein, also da hört es auf!!!
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12 Da sitzt der Bösewicht. Weibchen, was auch sonst? ;-)
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13 Von rechts naht Unheil
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14 Mistviech!
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15 So ein Lackaffe!
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16 Vielen Dank für eure Unterstützung! :-)
Ich schaute, dass ich ihm wenigstens die Plastikverpackung wegnehmen konnte – ist ja auch nicht so gut, wenn die da oben bleibt…
Auf der anderen Seite war eine Aussichtsplattform mit Blick in drei Richtungen. Auch dort turnten Affen rum. Diesmal fielen sie andere Touristen an, diesmal war ich der, der sie auslachte und fotografierte (inzwischen hatte ich ja das Recht dazu :D). Bei jeder Treppe sah ich mich erst vorsichtig um, nicht dass gleich von oben ein Affe angesprungen kam, und verließ jedes Mal so schnell wie möglich die vermeintliche Gefahrenzone. Ein Stück weiter verdienten gerade Taxifahrer Geld an Touristen, als die Affen in ihre Autos kletterten und ihnen die Chips klauten – tja, Anfängerfehler. :p Auf dem Weg dorthin saß ein Affe mitten auf dem Weg. Natürlich blieb ich wie angewurzelt stehen und ging nicht vorbei, sondern meinte: „Ich wünsche mir sowas wie eine Glasscheibe zwischen uns…“. Nach bestimmt 2 min ging mein Begleiter plötzlich ungerührt am Affen vorbei, als wäre es weiter nichts… Ich zeterte: „Ey, nein, was machst du, du kannst mich doch nicht einfach mit dem Affen hier alleine lassen!“. Irgendwann kamen zwei andere Touristen und liefen nach kurzem Zögern auch am Affen vorbei. Ich folgte ihnen unauffällig, und der Affe ließ mich gewähren. Die Taxifahrer warnten uns: „Passt auf eure Rücksäcke auf!“, ich meinte bloß: „Zu spät…“ Dann kamen wir zu einer Art Skywalk, wo zwei Mitarbeiter gerade mit einem Affen spielten und ihn auf dem Arm sitzen hatten. Das wollte ich auch! Es entstanden ein paar sehr schöne Fotos. So ein Affe wiegt locker das doppelte einer dicken Katze, ist also gar nicht so einfach zu balancieren. Erst recht nicht, wenn er nicht einfach nur da sitzt (nee, ist ja ein Affe), sondern wie überzuckert rumspringt. Bald saß er auf meinen Schultern. Die Mitarbeitern gaben mir etwas Leckerli, um ihn bei Laune zu halten, und irgendwie war ich doch froh, als ich den haarigen Springefix wieder los war, ohne irgendwas anderes (Kekse, Haare, Fleisch) losgeworden zu sein.^^ Wir sahen auch eine Treppe hinunter in die Stadt, vor der ein Schild darauf hinwies, dass die Affen hier aggressiv werden können, wenn man sich ihnen nähert – damit war nochmal klar, dass wir die letzte Seilbahn keinesfalls verpassen durften.^^
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17 – 18 Ausblick mit Affe
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19 Der Affe genießt die Aussicht
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20 Gleich springt er! :D
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21 Guckt doch nicht so grimmig
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22 Sein Wecker hat gerade geklingelt ;-)
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23 Fell-Knäuel
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24 Affe in groß
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25 Affe in lieb
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26 – 27 Mensch, Affe!
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28 – 29 Schöner Zeitvertreib mit schöner Aussicht
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30 Schadenfreude ist die schönste Freude :p
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31 Diese Dame nutzte die Notsituation wenigstens für ein schönes Foto ;-)
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32 – 33 Auge in Auge
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34 – 35 Zack und weg :D

Als wir wieder unten waren, liefen wir noch durchs Stadtzentrum, wo allerlei Betrieb war. Fast alle Geschäfte hatten noch geöffnet. Dabei war ich nach entsprechendem Vorschlag doch nochmal experimentierfreudig und wollte zum letzten Mal Fish & Chips probieren, und wieder war es ein Fehler – das Gericht ist einfach nicht meins. :p Mittlerweile war es 13 Uhr und wir hatten es nun doch etwas eilig, zurück zu kommen. 16 Uhr sollten wir am Hafen sein. Da gerade kein Bus kam, liefen wir zur Grenze, was bedeutete, dass wir exotischerweise die Landebahn des Flughafens zu Fuß überquerten – es gibt wohl nicht viele Orte, wo so etwas legal möglich ist. ;-) Ob die Gibraltesen überhaupt eine Ausreisekontrolle haben, weiß ich nicht, wir haben zumindest keine gesehen.^^ Bei der spanischen Einreisekontrolle spielte der Beamte am Handy und winkte mit der Hand jeden durch, ohne überhaupt nur aufzublicken. :D Soweit ich weiß kann man südlich der Grenze ohne weitere Kontrolle nach London fliegen, nördlich der Grenze steht dem/der Eingereisten der gesamte Schengen-Raum offen. ;-) Wir liefen noch das kurze Stück zum Busbahnhof und verpassten den Bus um 13:45 Uhr knapp, zum Glück war der Bus 14:15 ein direkter, der statt 45 min nur 25 min brauchte und uns entsprechend kaum später in Algeciras ablieferte. Auf dem Weg zum Hotel kauften wir noch Baguettes und Käse (Schinken traute ich mich nicht nach Marokko einzuführen :D) in einem kleinen Laden. Die Besitzerin war Chinesin, und ihr Spanisch war wirklich verdammt schwer zu verstehen. :D
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36 Touri-Klassiker
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37 Weihnachtsdekoration
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38 Politik
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39 The Convent, der Gouverneurssitz
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40 An der Main Street
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41 – 44 Hinweisschilder vor dem Flughafen. Diese Straße ist übrigens die einzige Verbindung nach Spanien, aus Platzgründen kommt man um den Flughafen nicht herum ;-)
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45 Das Terminal
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46 Die Landebahn
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47 Grenzübergang

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)


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