Interpretation der Zahlen (Allgemeines Forum)

Henrik, Dienstag, 20.08.2019, 04:19 (vor 1683 Tagen) @ bendo

Wo soll denn das Problem sein, wenn alle mit Sparpreisticket unterwegs sind?

Es gibt keines. Selbst der durchschnittliche SP dürfte noch über den Passagierkosten (21,52€ einfach) liegen.

ja, etwa 10 € drüber (im Schnitt, übers gesamte FV-Netz).

Der unrabattierte Flexpreis ist mit annähernd 600% der bei der DB tatsächlich anfallenden Kosten schamloser Wucher surrealen Ausmaßes. Vergleichbare Margen werden bestenfalls bei Konsumgütern des obersten Luxussegments erlöst. Selbst mit BC50 buttert man der DB kräftig aufs Brot.

Angesichts der eingangs vorgestellten Kalkulation, kann man zu keinem anderen Schluss kommen, als dass Wucherpreise im öffentlichen Verkehr politisch gewollt sind....

Ich bin mir nicht sicher, ob die Zahlen, die hier und im Artikel jongliert werden, richtig interpretiert werden:
Aus der letzten Tabelle zur Kalkulation des ICE2 entnehme ich, dass der Fahrpreis für eine Fahrt Düsseldorf-Berlin bei einer angenommenen Auslastung von 80% mit 61,65€/2=30,83€ anzusetzen wäre, wenn die Bahn eine schwarze Null schreiben möchte.
Der Flexpreis (119€) entspricht hier dem 3,86-fachen (...nicht 600%!).

Das ganze relativiert sich noch etwas, wenn die angenommene 80%-Auslastung über den gesamten FV-Durchschnitt tatsächlich niedriger ausfällt.

Für den Fahrpreis ergeben sich zwei Modelle:
A) Das Ticket wird für 30,83€ verkauft. Für alle. Die Kosten sind gedeckt.
B) Man verkauft Tickets für höhere Flexpreise und Tickets zum (Super)Sparpreis. Im Schnitt müssen wieder mind. 30,83€ raus kommen.

Die durchschnittlichen Erlöse durch Flexpreise und Sparpreise unterscheiden sich nur in ein paar wenigen Euro.
Flexpreis- Kunden und Sparpreis-Kunden machen insgesamt etwa 60% der Fahrgäste aus - die anderen 40% wollen auch transportiert werden.

DB FV erwirtschaftete im Jahre 2018 einen Außenumsatz in Höhe von 4.528 Mio Euro bei 147,9 Mio Fahrgästen.
Dividiere die beiden Zahlen, dann kommst Du auf 30,62 € pro Fahrgast,
bei einer mittleren Reiseweite von 289,6 km (331 km im ICE-Verkehr).

EBIT bereinigt betrug 417 Mio Euro - bei 148 Mio Reisenden ist das m.E. soo viel nicht.


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