Konzession HSA (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Montag, 30.11.2009, 13:32 (vor 5872 Tagen) @ mrhuss

Hallo mrhuss,

Aber ich könnte mir vorstellen, dass, wenn die HSA will, sie wohl gegen Zahlung Unterkonzessionen vergeben könnten, wenn sie wollten.

Aber will sie das? Denke nicht.
Im Moment ist es so, dass die finanzielle Not derart hoch ist, dass man so viel wie möglich Dienstleistungen "unter eigener Fahne" anbieten möchte. Also nichts mit "Lizenzen" an NMBS, DB Fernverkehr und erst gar nicht an NS Reizigers (die ja wohl die Mitbenutzung der HSL-Zuid aufpreisfrei anbieten könnten, so wie es in CH auf Bern-Olten passiert)
Die Ursprungsplanung war etwa:

+ halbstündlich Amsterdam-Rotterdam
+ halbstündlich Amsterdam-Breda
+ stündlich Amsterdam-Brüssel
+ zweistündlich Bummel-HSL Den Haag-Breda-Brüssel

All diese Relationen mit FYRA; Thalys betreibt dann einen Stundentakt Amsterdam-Paris.
So entsteht sozusagen einen 10-Minutentakt Amsterdam-Rotterdam. Dann passt nicht viel mehr dazwischen.

Edit: Der Link im Beitrag von JW erklärt die Situation, was die Konzession angeht. HSA hat Exklusivrechte für die nächsten 15 Jahre für inländische Verbindungen über die HSL.

Das Begriff "Inlandsverbindung" ist hier diskutabel. Wenn DB Fernverkehr einen Zug über die Grenze schickt, aber in NL mehreren Bahnhöfen bedient, ist das dann eine Inlandsverbindung? Wenn nicht, dann könnte DB Fernverkehr auf dem südlichen Abschnitt der HSL-Zuid die HSA-Konzession erheblich aushebeln:

1. Den Haag-Rotterdam-Breda-Eindhoven, und dann
a. Venlo-Düsseldorf-Wuppertal (Anschlüsse nach Hamburg und Berlin)
b. Venlo-Köln (Anschlüsse nach F, N, M, S, Basel)
c. Heerlen-Aachen(-Köln)
Ergibt verbesserte Verbindungen von den südlichen Provinzen der NL mit einerseits Rotterdam/Den Haag und andererseits Deutschland.

2. ICE International F-BRX weiter nach Antwerpen, Rotterdam, Den Haag.
Ergibt Direktverbindung Antwerpen mit Deutschland, sowie zusätzliche Direktverbindungen Antwerpen-Den Haag. Bekanntlich wird Den Haag erheblich vom HGV abgehängt wenn die HSL-Zuid richtig losgeht.

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Wünschenswert wäre es sowieso. Beispiel Eindhoven-Den Haag.

1. Heutige Fahrzeit mit direkter NS-IC = 1:38, halbstündlich.
2. Die HSL-Zuid erlaubt 10 Minuten Zeitgewinn, aber der FYRA darf nicht über Eindhoven-Breda verkehren. Also muss ich in Breda umsteigen. Der FYRA Breda-Rotterdam soll halbstündlich verkehren, also muss ich durchschnittlich 15 Minuten in Breda warten, bevor ich losfahren kann. Mit FYRA bin ich also 1:38 - 0:10 + 0:15 = 1:43 = sogar länger unterwegs! Ich vernachlässige übrigens die Verluste wegen der zweiten Umstieg (in Rotterdam), weil auf Rotterdam-Den Haag die ICs dann wohl in 10-Minutentakt verkehren.
3. Man muss also die Anschlüsse optimieren. Aber wie gesagt: NS Reizigers und NS Hispeed = Konkurrenz!
4. Was passiert? Der NS-IC wird auf Breda-Dordrecht-Rotterdam öfter halten (z.B. in Breda Prinsenbeek, Dordrecht Zuid, Zwijndrecht und Rotterdam Lombardijen, Fahrzeit wird dann 1:48), damit auch die nicht-optimierte Doppel-Umsteigeverbindung mit FYRA schneller ist.
5. Und was mache ich schlußendlich? Ich reise via Utrecht. Ohne Zuschlag, mit nur 1 Umstieg, in 1:38, in 15-Minutentakt.

Hätte es einen "IC250 International" Wuppertal-Den Haag gegeben, würde ich sicher damit fahren, denn wegen fehlender Umstieg in Breda: Eindhoven-Den Haag in 1:38 - 0:10 = 1:28.


gruß,

Oscar (NL).

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Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


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