Mit dem IC „Schwarzwald“ an die Ostsee (Forts. Teil 1) (Reiseberichte)
Tag 2: Hamburg – Tangermünde – Putlitz – Stralsund
Heute soll es nach Stralsund gehen. Aber wer wird denn da einfach die nächste Direktverbindung nehmen, wenn man auch Umwege fahren kann? Zum Zeitpunkt der Reiseplanung gab es Meldungen über eine Einstellung des Verkehrs auf der Strecke von Stendal nach Tangermünde, somit war ein erstes Reiseziel gefunden. Und die Strecke Pritzwalk-Putlitz stand auch schon lange auf meiner To-do-Liste und schon haben wir einen Reiseplan für heute.
Nein, da ist mir kein Bild vom gestrigen Abendspaziergang reingerutscht, es geht tatsächlich verdammt früh los, eine Baustelle bringt mein ambitioniertes Tagesprogramm ins Wanken, so dass ich die Abfahrt in Hamburg auf 5:23 Uhr mit dem IC 2179 vorverlegen muss.
Ich kenne mich mit Wagen nicht besonders gut aus – aber wenn mir grüne Sitze und Holzoptik begegnen, fällt mir das doch als Rarität auf. Ansonsten verläuft die Fahrt ohne besondere Vorkommnisse und nach 50 Minuten ist Uelzen erreicht.
Dass ein Bahnhof eine Touristenattraktion ist und selbst Führungen durch den Bahnhof angeboten werden, ist sicherlich nicht alltäglich. Im Rahmen der Weltausstellung Expo 2000 wurde der Bahnhof von Uelzen nach Plänen des Künstlers Friedensreich Hundertwasser umgestaltet. Ich muss dem Bahnhof irgendwann mal mehr Zeit widmen, denn heute geht es gleich weiter.
Im schicken Dosto auf dem RE 2 von Uelzen nach Halle führt die Reise nun auf der sogenannten Amerikalinie durch die Altmark.
Nach einer Stunde Fahrzeit ist Stendal erreicht. Die „Service-Riesen“ sind auch selten geworden, vor dem Empfangsgebäude steht noch die blaue Version „Info-Riese“.
Für uns geht es nun auf die stilllegungsbedrohte Strecke der ehemaligen Stendal-Tangermünder Eisenbahn. Nicht mehr so ganz taufrisch wirkt die Werbung für den Start der Elbe-Saale-Bahn im Jahr 2006. Elbe-Saale-Bahn ist ein Markenname von DB Regio, die hier mit Desiros unterwegs ist.
Nach einer unspektakulären Fahrt über die 10 Kilometer lange Stichstrecke ist nach 12 Minuten der Endbahnhof in Tangermünde erreicht.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, als hätte man in Tangermünde schon mit dem Bahnanschluss abgeschlossen. Zumindest rechnet man wohl nicht damit, dass Touristen mit der Bahn anreisen, die sich vielleicht über einen Stadtplan oder einen Wegweiser Richtung Altstadt freuen würden. Aber gut, ich finde trotzdem in die Altstadt, muss mir aber den Rückweg einprägen, denn in die Gegenrichtung gibt’s auch keine Wegweiser zum Bahnhof. Aber dafür hat man ein Parkleitsystem installiert - so setzt eben jeder andere Prioritäten. Davon abgesehen ist Tangermünde mit der historischen Altstadt auf jeden Fall einen Besuch wert, hier der Eulenturm, dahinter die St. Stephanskirche.
Auch das Neustädter Tor wurde wie der Eulenturm um das Jahr 1300 erbaut und ist Teil der Stadtmauer.
Hier nochmals der Blick zur Stephanskirche, der Bau ist ein bedeutender Vertreter der norddeutschen Backsteingotik.
Auch das mittelalterliche Rathaus von Stendal ist ein Blickfang.
Tangermünde liegt an der Elbe, von der Burg werfen wir einen Blick über den Fluss und die Altmark. Etwa 5 Kilometer nördlich führt übrigens die Schnellfahrstrecke Hannover-Berlin über den Fluss, von dort aus kann man in der Ferne auch die Türme von Tangermünde sehen.
Und damit sind wir auch wieder bei der Bahn und am Bahnhof von Tangermünde angelangt. Seit 1886 hat die Stadt einen Bahnanschluss.
Für einige Zeit verkehrten auf der Strecke die Doppelstocktriebwagen der Baureihe 670, heute ist sie fest in der Hand der Desiros.
Die Strecke macht im Stadtgebiet von Tangermünde einen Bogen und führt dann fast schnurgerade durch eine landwirtschaftlich geprägte Gegend nach Stendal.
Für die 237 Einwohner von Bindfelde mag dieser Haltepunkt sicher ausreichen. Kurz darauf unterquert die Bahn die ICE-Strecke Hannover-Berlin und erreicht dann den Endbahnhof Stendal.
Nun schauen wir uns auch etwas in Stendal um, auf dem Weg vom Bahnhof in die Altstadt kommen wir am Dom St. Nikolaus vorbei...
...und erreichen dann die Marienkirche und das Rathaus. Der Marktplatz ist aber gerade eine riesige Baustelle, so dass das Motiv nicht sehr fotogen ist. Jetzt wird noch etwas Proviant eingekauft, dann geht es zurück an den Bahnhof.
Ich weiß, dass es etwas doof ist, den Reisebericht so mittendrin zu unterbrechen, aber mit 40 Bildern ist eigentlich eine gute Größe erreicht und die zweite Tageshälfte umfasst auch noch einmal fast so viele Bilder, so dass ich hier einen Zwischenschnitt mache.
In den nächsten Tagen geht es weiter mit Teil 2 von Stendal mit einem Abstecher in die Prignitz nach Stralsund.
Viele Grüße
Tobias
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- Mit dem IC „Schwarzwald“ an die Ostsee (1/6 m. 40 B.) -
TD,
05.01.2015, 17:49
- Mit dem IC „Schwarzwald“ an die Ostsee (Forts. Teil 1) -
TD,
05.01.2015, 17:54
- Vielen Dank! - oppermad, 06.01.2015, 08:41
- Mit dem IC „Schwarzwald“ an die Ostsee (Forts. Teil 1) - sunny007, 07.01.2015, 19:52
- IC Bodensee / Schwarzwaldbahn-Fernverkehr / Stundentakt. -
Oscar (NL),
07.01.2015, 10:27
- IC Bodensee / Schwarzwaldbahn-Fernverkehr / Stundentakt. - JeDi, 07.01.2015, 20:13
- Mit dem IC „Schwarzwald“ an die Ostsee (Forts. Teil 1) -
TD,
05.01.2015, 17:54