Mehdorn-Affäre: Versuch einer sachlichen Betrachtung (Allgemeines Forum)

heinz11, Samstag, 28.03.2009, 16:56 (vor 6115 Tagen) @ Blaschke

Hallo miteinander,

Servus,


Was haltet ihr von diesem ganzen Tamtam um die Spitzelaffäre?


Hallo,

ein schönes Spektakel für's Publikum.

Ich halte das Ganze weder für Tamtam noch für ein Spektakel zur Volksbelustigung. Die Bahn hat immerhin in den letzten drei (!) Jahren das Postgeheimnis, das Fernmeldegesetz, die Pressefreiheit, das Betriebsverfassungsgesetz und nicht zuletzt die Persönlichkeitsrechte der Mitarbeiter systematisch verletzt.

Bis zu 150.000 (in Worten: einhundertfünfzigtausend) E-Mails pro Tag gefiltert, z.T. umgeleitet, gelöscht und gegen Mitarbeiter verwendet. Ziel: Kritische Journalisten, Gewerkschafter und Politiker ausschalten. 173.000 Mitarbeiter mehrfach rechtswidrig gerastert. Und das alles unter dem Deckmantel der Korruptionsbekämfung.

Das ist schlichtweg hochkrimell und es sind alles Straftatbestände. Mir jedenfalls ist das nicht egal, als Bahnmitarbeiter wäre es mir das erst recht nicht. Verschärfend kommt hinzu, das es ein hundertprozentiger Staatsbetrieb ist. Was für Betroffenheitsgesänge wären angestimmt worden, wenn ein Privatunternehmen Rechtsbrüche in diesen Volumina und Zeitrahmen begangen hätte.

Die Aktionen waren lt. Süddeutscher Zeitung von Mehdorns rechter Hand, Dr. Alexander Hedderich, Leiter Konzernentwicklung und ehemals wissenschaftlicher Mitarbeiter am Gießener Lehrstuhl für Verkehrswissenschaft von Professor Gerd Aberle, veranlaßt worden. HM trägt dafür auf jeden Fall die politische sowie betriebliche, und wahrscheinlich auch strafrechtliche Verantwortung.

Die Antworten auf die Frage:


- Wie geht's mit den ICE-Achsen weiter?

bleibt er zusätzlich schuldig. Das verschlechtert seine Lage zunehmend.

Die Antwort auf die Frage:

- Wie geht's mit der Bahnreform weiter?

ist von dem blassen Verkehrsminister, der eigenmächtig die Bahnreform abgeblasen hat, m.M. nach nicht zu erwarten. Eine Staats- und Beamtenbahn, wo jeder Möchtergernverkehrsexpertenpolitiker reinredet, will ich auch nicht zurück.

heinz


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