ICE 786 blieb vor Hamburg liegen (Reiseberichte)

Tabernaer, Irgendwo im grünen Nirgendwo, Donnerstag, 26.01.2012, 11:11 (vor 5083 Tagen) @ Giovanni

http://www.deutschebahn.com/site/shared/de/dateianhaenge/praesentationen/notfallmanagem...

Interessant, was sich so alles im Netz finden lässt. Wußte gar nicht, das diese PDF online für jederman abrufbar ist. Auch gut...

Laut DB soll der nach spätestens 30 Minuten vor Ort sein.
Wenn dies in der Praxis dort nicht durchführbar sein sollte, muss in diesem Bereich wohl die Aufteilung der Notfallbezirke überdacht werden.

Hm, da sind wir wieder beim Thema Theorie und Praxis und hätte, könnte, sollte...
Klar soll der nach 30 Min. vor Ort sein. Die Bezirke der NFM sind in der Regel auch nur so groß, das er das auch schafft. Allerdings kann es durchaus vorkommen, das da mal schief läuft (Verkehrsunfall und Umleitung, S-Bahn ausgefallen etc.)und er das nicht schafft.

Die Abschaltung kann der Notfallmanager veranlassen - die Erdung selbst durchführen.
Die notwendige Ausbildung und Ausrüstung hat er.

Richtig, die Abschaltung kann er veranlassen, sobald er weiß, was los ist. wie gesagt, wir waren nicht dabei und wissen nicht, was wirklich passiert ist. Daher wissen wir auch nicht, was der NFM vor Eintreffen am Unglücksort bereits für Infos hatte. Wenn er erst vor Ort die Info mit dem zerstörten Stromabnehmer bekam...

Bereits bei der Großstörung der Berliner S-Bahn hat sich gezeigt, das die Regelwerke nicht berücksichtigen, dass die Fahrgäste wenn sie sehr lange ohne Infos / Perspektive festgehalten werden der "Fluchtinstinkt" packt.

Richtig und das kann ich sogar nachvollziehen, das da der Fluchtinstinkt einsetzt. Dem kann man nur bedingt entgegen wirken mit Informationen. Und da liegt eine Schwachstelle. Der Informationsfluss ist von Oben nach Unten nicht immer so optimal, wie er sein sollte. Das Zub oder der S-Bahn Tf kann nur die Infos weiter geben, dioe er hat. In der Regel wir er das auch tun.

In einem zu rund 20% ausgelasteten ICE1 ist das durch das gute Verhältnis zwischen Personal und Fahrgästen einfacher als in anderen Situationen.

Da gebe ich dir völlig recht. Allerdings hat auch dieses System seine Grenzen. Spätestens nach 30 min. funktionieren die WC nicht mehr. Und nach spätestens 1Std. fängt auch die Batterie an schlapp zum machen und die Lautsprecheranlage funktioniert dann auch nicht mehr. Danach ist Lauftraining für das Personal angesagt. Je nach Personaldichte im Zug dauert es dann auch eine Weile, bis die Infos beim Reisenden angekommen sind...
Das Zugpersonal wird sicher alle Infos weiter gegeben haben, die es bkommen hat. Nur was es wann an Infos bekam, wissen wir nicht.

Fakt ist:
- erst nach 4 Stunden wurde der nächste Bahnhof erreicht
- der Notfallmanager soll nach 30min vor Ort sein (ob er rechtzeitig da war ist nicht bekannt)
- der Notfallmanager kann die Erdung durchführen

Japp, das ist eine Tatsache.
Allerdings: Nur die, die hautnah dabei gewesen sind, können sich ein einigermaßen faires Urteil erlauben...alle anderen spekulieren nur.
Wie bereits früher gesagt, hat nur der NFM den Überblick über die Großwetterlage am Unglücksort und danach wird er entscheiden was passiert und was nicht.

Das die 4Std. lange sind, bestreite ich nicht. Mir selber kommt das auch etwas lang vor für eine solche Situation. Allerdings gab es ja ein Problem mit dem Stromabnehmer des ICE. Den muß man erst mal aus den Gewirr der Oberleitung befreien und vom Zug runter schaffen. Danach wäre es von vorteil, wenn man die auf dem Zug liegenden Teile der Oberleitung ebenfalls runter holt. Erst danach kann man daran denken, den Zug irgendwoanders hin zu befördern. Ich meine gelesen zu haben in demArtikel, das es Probleme gab den defekten Stromabnehmer zu beseitigen. Das würde einiges erklären.
Ansonsten hat ja Baselaner bereits gesagt, da? das System Eisenbahn komplexer ist, als man vermutet.

Was ich ebenfalls nicht bestreite, ist, das es nicht immer optimal läuft. Es besteht durchaus noch Verbesserungsbedarf an einigen Stellen. Und nur durch die Praxis können solche Schwachstellen aufgedeckt und beseitigt werden. War so, ist so und wird immer so sein. Egal wo.


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