Geschäftsreisende (Reiseberichte)

ICETreffErfurt, Eisenach, Freitag, 22.12.2017, 15:33 (vor 2319 Tagen) @ Celestar

Vielleicht sollte der Gesetzgeber endlich aufhören, Leuten vorzuschreiben, wie sie zu leben haben.


Tut er das?

Was aber auch nicht sein kann, dass Kerosin für Flugzeuge fast steuer- und abgabenfrei ist, Energie für Züge und Busse jedoch besteuert wird.

Um ein ökonomisches Gleichgewicht zwischen den Verkehrsträgern zu schaffen, müsste der Gesetzgeber an dieser Stelle einschreiten und für gleiche Rahmenbedingungen sorgen:

1.) Energieträger gleichartig besteuern oder gar nicht besteuern
2.) Infrastrukturabgaben von Straßen, Schienen und Flughäfen anpassen und gleichmäßig gestalten
3.) Subventionierung der Verkehrsträger überdenken und ggf. Subventionen zurückfahren auf ein Minimum.
4.) Für Transparenz und einheitliche Regelungen bei der Auskunft, den Beförderungsbedingungen und dem allgemeinen Zugang zum jeweiligen Verkehrssystem sorgen.

Im Übrigen sind die Menschen heutzutage so egoistisch erzogen und geformt, dass der Gesetzgeber Solidarität und Fürsorge vorschreiben muss. Ansonsten würde das System in extrem Starke und extrem Schwache zerbrechen und der gesellschaftliche Zusammenhalt würde auseinanderfallen. Eine Gesellschaft ohne Regeln funktioniert nicht, da Menschen von sich aus nur selten zur Zurückhaltung fähig sind.


Wenn man nach Abbau von Subventionen schreit, fühle ich mich als Bahnbefürworter aber gar nicht wohl. Dann muss sowohl die Infrastruktur als auch der SPNV betriebswirtschaftlich kostendeckend sein, und das geht dann nach hinten los.

Abbau heißt nicht gleich Einstellung. Nur müssen sich die Subventionen so die Waage halten, dass kein Verkehrsträger überproportional bevorzugt oder benachteiligt wird.

Wenn man weniger Flugverkehr will, müsste man einfach die Kerosin-Steuer an die Benzin-Steuer anpassen, denn dann hätten Flugzeuge durch ihren hohen Energiebedarf natürlich einen Nachteil und Fliegen wäre teurer als aktuell.

Genau die Diskussion gibt es ja aktuell auch um die Diesel-Abgaben. Diesel an sich hat einen höheren Brennwert als Benzin, warum der Verbrauch beim Dieselmotor geringer ist und weniger CO2 pro Kilometer in die Luft gelangt. Das war ja einer der Gründe warum Diesel bisher steuerlich privilegiert ist. Man wollte Dieselmotoren dadurch fördern, damit die Autofahrer umweltschonender unterwegs sind. Leider hat man nicht damit gerechnet, dass die effizienteren Dieselmotoren höhere Verbrennungstemperaturen haben und dadurch mehr Stickoxide produzieren, da mehr Luftstickstoff mit verbrannt wird.

Würde man die Brennstoffe nach ihrem Energiewert besteuern, müsste Diesel deutlich teurer als Benzin sein. Würden Benzin und Diesel gleich besteuert, hätte man bei Diesel zumindest noch den chemischen Vorteil des höheren Brennwertes und damit des geringeren Verbrauches bei gleicher Fahrleistung.

Die Bahn hat durch den elektrischen Antrieb einen strategischen Vorteil, da sie aus mehreren verschiedenen Quellen ihre Energie beziehen kann. Das macht Bahnfahren aus Sicht der Physik besonders billig im Sinne der benötigten Energieträger.

In einem Wettbewerb der nicht nach ideologischen sondern nach rein physikalischen Grundlagen geführt würde, wäre der Modal Split wohl deutlich mehr pro Bahn als in der Realität.


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