Schade! (Allgemeines Forum)

Henrik, Donnerstag, 11.05.2017, 22:08 (vor 2554 Tagen) @ JanZ
bearbeitet von Henrik, Donnerstag, 11.05.2017, 22:09

Unbesehen von der Entwicklung der Infrastruktur kam es zum letzten ganz großen Entwicklungsschritt bei DB Fernverkehr, nachdem verschiedene Fernbusunternehmer am Markt aktiv wurden. Erst seitdem ist zu beobachten, dass sehr aktiv an der Angebotspolitik gewerkelt wird: Konkurrenz belebt das Geschäft.

Ja, aber "Angebotspolitik" heißt in diesem Fall konkret "Preise", oder?

das ist ein Punkt, gewiss sehr wichtiger und nach außen hin sehr wirksamer,
ein weiterer ebenso sehr wichtiger Punkt war ja der Ausbau bzw. nun vorhandene kostenlose WLAN in allen ICE.
darüber hinaus gibts bekanntlich einige weitere Punkte, die so ohne der neuen Fernbus-Konkurrenz nicht oder nicht so schnell gekommen wäre.

der IRE Hamburg <-> Berlin wurde ja auch bereits genannt.

Unabhängig davon müsste es beim Ausbau der Infrastruktur ja erst recht bleiben, wenn mehrere Anbieter auf der Schiene sind. Dass Infrastruktur und Angebot in so engen Zusammenhang zueinander gestellt werden, liegt letztlich auch daran, dass Infrastruktur- und Zuganbieter zur Zeit im wesentlichen derselbe ist.

Irgendwie widersprechen sich erster und zweiter Satz, wobei ich dem ersten zustimmen würde.

"zur Zeit"

Wer viele Züge fahren will, braucht viel Infrastruktur. Egal, wer die Züge dann fährt.

es ist nicht leicht, EVU (nebst deren Angebotsplanung) in die Netzplanung einzubeziehen, die es noch gar nicht gibt.

Der Netzbeirat der DB Netz AG, ein unabhängiges Gremium, in dem auch andere Bahnen sowie die Aufgabenträger der Länder für den SPNV vertreten sind, unterstützt die Netzkonzeption 2030 und betrachtet diese als „Schlüssel für eine zukunftsfähige Eisenbahn“.

Und anscheinend kann sich das Netz nicht wirklich selber finanzieren, egal ob es nun einen oder 100 Fernverkehrsanbieter gibt.

so eindimensional ist das nicht.
Betriebsführung und Instandhaltung werden vollständig aus Einnahmen der EIU der DB finanziert, die sie von den EVU durch Infrastrukturentgelte erwirtschaften.
bei den Investitionen in die Infrastruktur (Neu- und Ausbau, Bestandsnetz) liegt der Anteil Eigenmittel der DB bei einem Viertel.
Investitionen in die Infrastruktur, die sich unternehmerisch rechnen, finanziert der Bund nicht.

Viel billiger wird es zumindest unter den derzeitigen politischen Rahmenbedingungen auch nicht werden.

Auch da hast du recht, preisliche Untergrenzen dürften erreicht sein; beim Personenfernverkehr auf der Straße ist das ja auch zu beobachten. Darum geht es mir primär aber nicht. Leistungsausfälle, schlechterer Kundenkomfort, mäßiger Kundenservice - all das würde sich aus meiner Sicht zum besseren wenden, wenn DB Fernverkehr ernstzunehmende Konkurrenz auf der Fernstrecke bekommt.

Locomore war das wohl nie - da fühlte sich wohl eher Flixbus als Konkurrent angegriffen, wenn man etwa bedenkt, wie die geworben haben (Googlesuche nach Locomore führt zur Werbung "Da wirst du loco.more - Tickets bei Flixbus")

Eben, der Ansatz von Wettbewerb, den es hier gibt, wird vor allem über den Preis und nicht über die Qualität geführt. Als einzigen Ansatz, das zu ändern, sehe ich die schon von 218 erwähnten Bestellungen mit festgelegten Angebotsparametern auch im Fernverkehr.

es gibt selten nur einen zielführenden Ansatz.
Die Poltik verfolgt einen anderen, forciert diesen aktiv und zeigt bereits Erfolge (Qualität wichtiger als Gewinne),
sie sieht ebenso zu große Hürden, Hindernisse für ein Bestellerkonzept im SPFV.


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