HSL-Zuid Seifenoper (132): Fyra-Debatte wegen Fyra verpasst. (Allgemeines Forum)

rotfuxx, Freitag, 14.12.2012, 11:45 (vor 4176 Tagen) @ Oscar (NL)
bearbeitet von rotfuxx, Freitag, 14.12.2012, 11:47

Ich kann mich noch an die alte, lustige Fyra-Werbung mit dem Nackenschutz für die Kühe erinnern. Mittlerweile sehe ich eher das Problem, dass die Kühe einer Nackstarre bekommen können, da stundenlang kein Fyra vorbeikommt.

OK, ein bisschen ernster. Das Produkt "Fyra" ist nun vollends ruiniert, da braucht man wohl nicht mehr viel diskutieren. Es ist einfach alles schief gelaufen. Das Projekt wurde teurer, die Einführung musste mehrmals unter massivem Hohn verschoben werden, das Interim-Produkt wurde im Vergleich zum Potenzial dieser Relation sehr schlecht angenommen und die Preise mussten deutlich korrigiert werden. In der Zwischenzeit ist dadurch nicht nur die Rentabilität der HSL-Zuid über Bord gegangen, sondern gleich das ganze Geschäftsergebnis von NS Highspeed mit.

Die letzte Chance war die tatsächliche Einführung des Produktes. Eine guter erster Eindruck hätte vielleicht die vielen Misserfolge im Lauf der Zeit in mildem Lichte erscheinen lassen können.

Die NS hat dabei alles auf eine Karte gesetzt. Der etablierte Benelux-IC wurde eingestelllt und durch (NL-untypische) Resveriungspflichten und Zuschläge klar der Premium-Charakter des Produktes hervorgehoben.

Der Fyra war in der ersten Woche aber kein Premiumprodukt. Er war eine Katastrophe. "Kinderkrankheiten" verzeiht man vielleicht tatsächlich schnell eingeführten Produkten, aber der Fyra war mehrere Jahre überfällig - gerade wegen zahlreicher technischer Anpassungen. Da sinkt natürlich das Verständnis.

Es gibt das Sprichwort: "Man hat nur eine Chance, einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen".

Die hat der Fyra vertan. Das Produkt wird nun peinlichst genau beobachtet und verspottet werden. Selbst wenn sich in nächster Zeit der Betrieb wirklich einpendeln sollte, wird es den Makel der Fehlinvestition für weite Teile der Bevölkerung nicht mehr los.

NS sollte nun möglichst schnell reagieren. Reservierungspflicht und Zuschläge möglichst schnell abschaffen, um zumindest ein bisschen Druck von dem Produkt zu nehmen. Mit weniger nicht erfüllbaren Premium-Gehabe und volleren Sitzreihen verstummt zumindest die schärfste Kritik.

Wirtschaftlich bleibt das Produkt natürlich eine Katastrophe. Aber die Bilanzen dieser Strecke sind angesichts dieser Anfangswoche vollkommen egal - der Fyra ist ein inner- wie zwischenstaatliches Politikum höchster Güte geworden.


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