Kernprodukt oder die Image-Wolke drumherum (Allgemeines Forum)

liebe70, Mittwoch, 12.10.2011, 19:01 (vor 4581 Tagen) @ GUM

Bei der Bahn (wie auch bei vielen anderen Unternehmen) gibt es einen Trend, das Kernprodukt zumindest geistig zu verlassen und stattdessen eine Image-Wolke drumherum aufzubauen.

(...) Andererseits kann es aber auch zu vergleichsweise absurden Leistungen führen wie die Frage, ob ich ein oder zwei Pralinchen oder ein Knabberzeug bekomme und dies die Veränderung der Preisstruktur nachträglich rechtfertigen kann. (Wir erinnern uns: Die Gimmicks haben in etwa der Zeit angefangen, als der Klassenmultiplikator von 1,5 auf 1,6 erhöht wurde).

Sorry, ist falsch. Die Gimmicks gab es schon Mitte des Jahres 2007, während der Klassenmultiplikator erst sehr viel später - und dann noch schrittweise - auf 1,6 angehoben wurde.

Und deshalb muss man sich - wenn man glaubwürdig sein will - für eine von zwei Dingen entscheiden:
+ Ein sauberes, komfortables Kernprodukt (dann passen die teilweise engen Fahrzeuge der neuen Generation nicht dazu)
oder
+ die Inszenierung der Servicewelt. Dann muss die Bahn Geld in die Hand nehmen und ein konsistentes Produkt anbieten.

Meine persönliche Meinung tendiert zur ersteren Variante: Sitzabstände vergrößern und 1. Klasse systemweit anbieten. Das konsistente Produkt ist insbesondere durch die hohe Zwangsdividende an den Bund nicht durchführbar.

Die erste Variante ist bereits erfüllt. Die erste Klasse gibt es in allen Fernverkehrstriebzügen und hat in Vergleich zur 2.Klasse größere Sitzabstände. Diese noch weiter zu vergrößern ist nicht wirtschaftlich, da man schließlich ein vernünftiges Kosten-Nutzen-Verhältnis haben will. Daimler baut in den Mercedes-Pkw schließlich auch keinen Lkw-Motor ein.


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