Kultur und sieben Winde: Kassels Hauptbahnhöfe (Bilder) (Reiseberichte)

Sören Heise, Region Hannover, Mittwoch, 28.03.2012, 11:19 (vor 4432 Tagen)

Moin!

Tief im Westen mag eine Stadt liegen, die dem Namen nach zwei Hauptbahnhöfe hat. Kassel aber hat einen Hauptbahnhof, der keiner mehr ist, und einen Hauptbahnhof, der zwar einer ist, aber nicht so heißt: Wilhelmshöhe, seit Inbetriebnahme der Neubaustrecke ICE-Halt.

Bei einem Besuch gestern stand die Straßenbahn im Mittelpunkt des Interesses, ein paar Bilder der Bahnhöfe fielen aber doch ab.


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Der Hauptbahnhof, jetzt Kulturbahnhof. Blick vom Bahnhofsplatz.


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Der linke Seitenflügel.


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Gleis fünf gibt es nicht zweimal, es hat nur zwei Bahnsteigkanten. Mit Einführung der Regiotram wurde - wie in Karlsruhe - das Straßenbahnnetz mit dem Eisenbahnnetz verknüpft. In Kassel wählte man die Untertunnelung des Hauptbahnhofes, hier ist die einzige Systemwechselstelle. Unter dem Bahnhofsplatz schließt man an einen ehemals bestehenenden Tunnel an, der teilweise stillgelegt wurde. Hierbei verschwand Kassels einzige unterirdische Straßenbahnhaltestelle (in diesem DSO-Beitrag ein Videolink).


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Blick auf den Bahnsteig der Regiotram.

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Vom Nachbarbahnsteig zeigt der Blick sehr schön die Neigung der Bahnsteige.


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Gehen wir auf den Regiotram-Bahnsteig. Links RBK 713 nach Treysa (diese Linie verschwindet und wird durch normale Züge ersetzt). In der Mitte RBK 760. Er verwandelte sich während des Aufenthaltes von der Straßenbahn in einen Dieseltriebwagen zwecks Weiterfahrt nach Wolfhagen an der Strecke nach Korbach, rechts RBK 715, von Melsungen kommend.

Einige Innenbilder des 760.

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Zwischen den Türen befinden sich für den Dieselbetrieb notwendige Gegenstände. In den Elektrotriebwagen steht den Fahrgästen mehr Platz zur Verfügung.


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Nach der Abfahrt von der zweiten Haltestelle nach Einstieg nutzte ich den Entwerter. [image]


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Ein Blick durch die Scheibe in den rückwärtigen Führerstand.


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Der Mittelwagen ist türlos. Ich bin keine langen Strecken mitgefahren. Die Fahrzeuge sind von ihrer Ausstattung her aber doch eher Straßenbahn als Eisenbahn.


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Ein Blick ins Gleisvorfeld. Für herkömmliche Straßenbahnwagen ist hier Schluß. Der Systemwechsel auf 15 kV/16,7 Hz findet weiter draußen statt.


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Auch hier ist die Neigung gut erkennbar.


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Ein Blick in den Tunnel.


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Die Regiotram-Fahrzeuge sind nach Märchen benannt und tragen auf einigen Fenstern Märchentexte. Hier Hänsel und Gretel.


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Neben zwei 646ern auch 218 387 der Kurhessenbahn in altroter Farbgebung, die historisch nur bis 218 216 richtig ist. Mögen sich die Puristen drüber aufregen, ich finde es schön!


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Dieser Bahnsteig wird nicht mehr genutzt, ein Gleis hat aber dennoch einen Zugzielanzeiger spendiert bekommen. Rechts die Regiotram-Haltestelle mit ihrem den anderen Bahnsteigen nachempfundenen Dach. Beachte den Fahrradständer.


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Am letzten Bahnsteig der Kasseler Tunnelhilfszug mit 212 236. Am anderen Ende 212 046. DB-seitig tragen die Loks ihre 714er-Nummern, das Fahrzeugregister hat ihnen die originale zurückgegeben.


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Ein Blick in die Querhalle.


Mit der Regiotram nach Melsungen fahren wir vom nominellen Hauptbahnhof zum tatsächlichen Hauptbahnhof.


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RBK 712 in Kassel-Wilhelmshöhe. Der Bahnsteig war gut gefüllt, der (ungepflegt wirkende) Regionalexpress nach Frankfurt folgte quasi im Blockabstand.

Ein paar Bahnhofsimpressionen.


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111 094 vor dem Frankfurter RE. Warten auf Anschlußreisende vermutlich.


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Erklärungstafel zu einem Kunstwerk.


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Mensch/ICE? Eher ICE und Mensch.


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Das Kunstwerk, aber mit 185 245.


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Aus 45 Minuten waren mittlerweile 70 geworden.


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Die ist vorbei, die nächste steht vor der Tür.


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Ein unbenamter, einzelner ICE-T war auf dem Weg in eine Stadt, in der gerade ein Hauptbahnhof gebaut wird.


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Da könnte man bequem mit dem Auto auf den Bahnsteig fahren. Es fehlen aber die baulichen Voraussetzungen.


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Willkommen in Kassel. Die Tageskarte für eine Person und die Nachbargemeinden kostet 6,10 Euro.


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Beachte die Hotelkennzeichnung auf dem Türmchen.


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Das Palast der sieben Winde.


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Gegenüber sitzen zwei regional verankerte Eisenbahngesellschaften.


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Nochmal das Vordach. Die Straße verläuft geradeaus, die Straßenbahn ist unters Dach verchoben.


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Die Sichtachse ist so erhalten geblieben. Alles andere wäre ein Skandal.


Das waren die Bahnhöfe, ich hänge noch ein wenig Straßenbahnnachschlag an.

Fortsetzung folgt.

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Kassel, Teil II (nicht nur Straßenbahn)

Sören Heise, Region Hannover, Mittwoch, 28.03.2012, 11:20 (vor 4432 Tagen) @ Sören Heise

Fortsetzung.
Nicht nur Straßenbahn. Kürzer als Teil 1.


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Wagen 461 verläßt die Endhaltestelle Wilhelmshöhe mit ihrem markanten Stationsgbäude, das eine Information für den Schloßpark beheimatet. Der Park Wilhelmshöhe ist sicher sehr sehenswert, war aber nicht Ziel meiner Reise.
Der Wagen gehört zur ersten Generation der Niederflurwagen.


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Am Friedrichsplatz Wagen 613. Die Linie 4 (sie führt bis Hess. Lichtenau) verläuft ab Kaufungen auf der alten Bahnstrecke nach Eschwege.
Die Straßenbahn verläuft durch die Fußgängerzone, man muß nicht lange warten.


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Da stehen seltsame Gestalten auf dem Dach.


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Das Museum Fridericianum wirbt für die XIII. Vor ein paar Jahren fand hier die Ausstellung über König Lustik statt, dem das Schloß Wilhelmshöhe seine zeitweise Umbenennung (nach des Königs kaiserlichen Bruder) und die Juden des kurzlebigen Königsreiches Westphalen ihre rechtliche Gleichstellung verdanken.


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Zurück zur Straßenbahn. Wagen 403, ein N8, an der Stumpfendstelle Wolfsanger. Direkt links vom Bild fließt die Fulda gen Kragenhof.


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In Baunatal Stadtmitte findet sich diese Konstruktion, die Fahrzeugen mit Eisenbahnprofil das Passieren der Straßenbahnhaltestelle ermöglicht.


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Anderswo ist die Lösung kostengünstiger. Nicht nur an der Albert-Einstein-Straße mahnen Schilder, den schraffierten Bereich erst bei Halt eines Zuges (wir sind hier schließlich auf einer Eisenbahnstrecke) zu betreten.


Mein letztes Ziel war die Strecke zur Schleife am VW-Werk. Abfahrten dort noch bis übermorgen mo-fr 13.12 bis 15.42 alle 15 Minuten, danach nur noch fünf Abfahrten die Woche, mo-fr um 23.19 Uhr.

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Die Schleife ist für den heutigen Verkehr überdimensioniert, hier Wagen 417.


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Wagen 412 an der ehemaligen Haltestelle Henschelweg. Leider zu früh ausgelöst.


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Ein seltsames Zusatzzschild.


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Genug Straßenbahn.


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Am Kasseler Hauptbahnhof enden die Gleise.


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Am Kasseler Hauptbahnhof enden die Züge.

Am Kasseler Hauptbahnhof endet der Bericht. Vielen Dank allen, die durchgehalten haben! Es sind doch mehr Bilder geworden als gedacht. [image]


Viele Grüße, Sören

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Danke für die schönen Bilder!

GUM, Mittwoch, 28.03.2012, 12:26 (vor 4432 Tagen) @ Sören Heise

nix

Kassel, Teil II (nicht nur Straßenbahn)

Ludo, Niedersachsen, Mittwoch, 28.03.2012, 16:29 (vor 4432 Tagen) @ Sören Heise

Moin,

danke mal wieder für den Bericht und die Bilder!

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Wagen 461 verläßt die Endhaltestelle Wilhelmshöhe mit ihrem markanten Stationsgbäude, das eine Information für den Schloßpark beheimatet. Der Park Wilhelmshöhe ist sicher sehr sehenswert, war aber nicht Ziel meiner Reise.

Schade eigentlich, denn der Schlosspark und der Herkules sind wirklich ein sehr schönes Ausflugsziel, gerade bei dem Wetter!
Das auf dem Foto gezeigte Gebäude ist nicht nur für Informationen gut, sondern beherbergt auch das sauberste öffentliche (kostenlose) WC, das ich je gesehen habe.

Zu KS-Wilhelmshöhe fällt mir noch ein, dass er einer der wenigen Bahnhöfe ist, an dem die automatische Abfahrtsansage von einem Mann gesprochen wird.

K-ommentar ohne Betrachtung (bisher):

fjk, Mittwoch, 28.03.2012, 11:32 (vor 4432 Tagen) @ Sören Heise

Moin:

Kohlstadt,
Küchenweltstadt,
Kreiensen,
Kassel

- was mag als nächstes kommen? Worauf steuert das hin? Kleinkleckersdorf? Oder kar Köttingen;-)

Danke für die Doku als Sättigungsbeilage
fjk

und (fast) keiner mit: Danke für die Einsichten,

fjk, Mittwoch, 28.03.2012, 15:00 (vor 4432 Tagen) @ fjk

insbesondere auch für die Straßenbahnen, die ich eigentlich besser kennen sollte (sozusagen "von Grund auf").

Vom Aussehen finde ich das entsprechend kommentierte Bild im ersten Teil gar nicht so straßenbahnig, viele Regiotriebwagensitze und -einrichtungen sehen eher unbequemer und sardiniger aus. Und viele S-Bahnen stehplatzeffizienter. Nur die Rückwärtssitzplätze hinter/vor Plexiglas zwei Bilder vorher gemahnen doch sehr an kommunalen öffentlichen Personennahverkehr, gerne auch bereiften.
Wahrscheinlich spielt bei der Beurteilung aber auch das Fahrgefühl rein.

Genaseweist hätte ich beinahe, dass die komische Konstruktion im zweiten Teil "Gleisverschlingung" heißt, aber das ist nicht so ganz die reine Lehre, weil bei einer solchen eigentlich gerade die Vermeidung einer Weiche erreicht wird, auch und gerade bei der Systemtrennung. Trotzdem: verschlungen sind die Gleise auch hier.

Und nun doch ein Kommentar: kommen die Leute zu VW jetzt etwa alle mit dem Auto?

"Give me five"
fjk

PS: kommt als nächstes Karlsruhe? Dann bitte eine ausführliche gegenüberstellung der Strabahaftigkeit der Fahrzeuge, insbesondere auch im Vergleich zu den jeweils alten Niederflurstraßenbahnen. Womit wir wieder weiter oben sind: "Was rumpelt da, was pumpelt da"...

Palast der TAUSEND Winde...

Blaschke, Mittwoch, 28.03.2012, 11:49 (vor 4432 Tagen) @ Sören Heise

Warum nur mit 7 begnügen?

Mahlzeit!


Wen oder was haben die beiden Fuzzys denn da geknipst? Einen ausfahrenden ICE im Stockdustern?

Schöne Grüße aus der Friedensstadt Osnabrück von

jörg


der Kassel-Wilhelmshöhe für einen der abrißwürdigsten Fernbahnhöfe Deutschlands hält. Ein schrecklicher Bau. Zumal mittlerweile alles irgendwie siffig und angemodert aussieht.

Palast der TAUSEND Winde...

fabs, Braunschweig, Mittwoch, 28.03.2012, 13:10 (vor 4432 Tagen) @ Blaschke

Moin!
Wie schon öfter hier geschrieben:
Mir persönlich gefällt der Bahnhof sehr gut. Wenn ich die Wahl zwischen Göttingen, Kassel und Fulda habe, wird diese immer auf Wilhelmshöhe fallen. Warum? Keine Ahnung! Vielleicht die Architektur, vielleicht das allgemein passige Gesamtbild. Ich steige dort jedenfalls gerne um.

Womit du allerdings vollkommen recht hast: Der Bahnhof benötigt dringend eine Auffrischung. Denn wie in diesen Bildern zu sehen:
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ist das hellgrau inzwischen leider an vielen Stellen ein braun geworden. Wenn da mal jemand mit einem Kärcher durchgeht und ein weiterer mit einem Pott Farbe hinterher läuft, kann der Bahnhof wieder richtig schön werden.

Viele Grüße
fabs

PS: Ich habe mir mal erlaubt, zwei Bilder aus dem Ursprungsbeitrag zu mopsen und hier einzustellen.

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Es gibt Dinge im Leben, die dich schnell aus der Bahn werfen können!
Zugbegleiter zum Beispiel...

Göttingen, Kassel, Fulda

Blaschke, Mittwoch, 28.03.2012, 20:05 (vor 4431 Tagen) @ fabs
bearbeitet von Blaschke, Mittwoch, 28.03.2012, 20:07

Moin!

Wie schon öfter hier geschrieben:
Mir persönlich gefällt der Bahnhof sehr gut. Wenn ich die Wahl zwischen Göttingen, Kassel und Fulda habe, wird diese immer auf Wilhelmshöhe fallen. Warum? Keine Ahnung! Vielleicht die Architektur, vielleicht das allgemein passige Gesamtbild. Ich steige dort jedenfalls gerne um.

Guck, so ist für jeden was dabei: Sören nimmt Göttingen als 2. Heimat, Du hast Kassel-Wilhelmshöhe und ich bin immer gerne in Fulda umgestiegen. Das kann ich auch nicht begründen, irgendwie ist mir Fulda aber auch als Stadt sympathisch. Schöne Landschaft, nicht zu große Stadt, netter Bahnhofsvorplatz, wo man gleich "mittendrin" ist, überschaubarer Bahnhof, aber trotzdem gut was los.

Eine Schirmherrschaft für Fulda würde ich glatt übernehmen ;-))))

Schöne Grüße von

jörg

Neunhundertdreiundneunzig

Sören Heise, Region Hannover, Mittwoch, 28.03.2012, 13:45 (vor 4432 Tagen) @ Sören Heise

Moin!

@fjk: Mal sehen...

@Jörg: Pardon!
Ausrede 1: Es hat da nicht geweht.
Ausrede 2: Mathe war noch nie meine Stärke.

Die beiden Fuzzys schienen den nicht mehr Prinz Eugen heißen dürfenden Altona-Wien-ICE im Fokus zu haben.

@fabs: Das erste Bild ist durch die Bearbeitung irgendwie rotstichig geworden. Aber hellgrau sah es nicht aus. Persönlich habe ich mit dem Bahnhof meine Schwierigkeiten, vermutlich weil er ein wenig anders ist als andere Bahnhöfe.
Für den Umstieg vom sechs-Uhr-IC in den ersten ICE aus Berlin bleibt Göttingen mein Favorit.

Das Bilderleihen ist in Ordnung, wenn es in der Diskussion bleibt. Ich sehe das vielleicht etwas enger als andere.

Viele Grüße, Sören

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