„Kreiensen, hier Einbeck-Salzderhelden” (56 Bilder), Teil I (Reiseberichte)

Sören Heise, Region Hannover, Mittwoch, 21.03.2012, 11:33 (vor 4608 Tagen)

Moin!

„Kreiensen, hier Kreiensen, äh, pardon, hier Einbeck-Salzderhelden!”

So schallte es vor einiger Zeit aus den Bahnsteiglautsprechern in Einbeck-Salzderhelden.

Am gestrigen Dienstag besuchte ich die beiden Bahnhöfe an der Nord-Süd-Strecke.
Vom Zug der Anreise gibt es kein Bild, das wäre im Gegenlicht hoffnungslos gewesen. Wir sehen ihn aber später noch.


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Daher das erste Bild von der Westseite des Keilbahnhofes Kreiensen. Rechts 648 263 nach Bad Harzburg, links eine Doppeltraktion nach Holzminden, hinten 648 271. Aufsicht und Bahnhofsmission beobachten das Geschehen.


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Automaten buhlen um die Gunst der Kunden.


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Im Empfangsgebäude ein DB Service Store Express.


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Die Aufsicht ist schon lange ausgezogen. Die vier Buslinien täuschen dichten Verkehr vor.


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Zur Erinnerung an die schmalspurige Kreisbahn Osterode - Kreiensen. Das einstmals umgespurte Restsück Kreiensen - Kalefeld (von der Schnellfahrstrecke gut zu sehen) wurde vor wenigen Jahren stillgelgt und mittlerweile abgebaut.


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Ein Kuppelradsatz einer ungenannten Lok der Baureihe 50 erinnert an bessere Zeiten. Das an die 50er Jahre erinnernde Dach im Hintergrund (Güterschuppen) beheimatet heute Autos der zahlreichen Pendler. Beachte das Grenzzeichen.


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Über die Ostseite führt ein Fußgängersteg.


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Der Blick nach Norden ist wenig spannend.


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Der Blick nach Süden mußte aufgrund Gegenlicht nach Südwesten ausgerichtet werden. Die Doppeltraktion nach Holzminden könnte jedem Fahrgast einen halben Dieseltriebwagen beschert haben, etwa zehn Minuten nach der planmäßigen Abfahrt setzte sich die Einheit auf Ersatzsignal in Bewegung.
Man erahnt das große Empfangsgebäude.

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Hinter Gittern.


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185 148 fährt nicht nur frische Autos gen Süden.


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Im Gegenlicht ein Blick den Hausbahnsteig entlang.


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Ein Versuch, den Platz vor dem Empfangsgebäude abzulichten.


Eine Tafel erinnert an wichtige Meilensteine des Bahnhofes.

- Am 1. August 1854 hielt der erste fahrplanmäßige Zug in Kreiensen. Damals wurde die Strecke Alfeld - Göttingen eröffnet, von der Hauptstadt nach Alfeld kam man schon seit 1853.

- Am 5. August 1856 wurde die Strecke Börßum - Kreiensen als Teil der Ost-West-Verbindung durch Braunschweig eröffnet.

- Am 10. Oktober 1865 die Fortsetzung nach Holzminden.

- 1886 begann der Bau des heutigen Empfangsgebäudes (etwa 96 Meter lang, 16,6 auf der Südseite und 40,1 Meter auf der Nordseite breit).

- 1890 wurde das Empfangsgebäude fertiggestellt. Bereis zuvor hatten sich der deutsche Reichskanzler und der russische Zar hier getroffen.

- 1912 kam elektrisches Licht.

- 1923 ereignete sich ein schweres Zugunglück (44 Tote, siehe Wikipedia).

- Am 18./19. November 1956 wurde in Kreiensen das erste Drucktasten-Spurplan-Stellwerk der Welt in Betrieb genommen. Am 13. November 2011 wurde es mit Verspätung durch ein elektronisches Stellwerk ersetzt.

- Am 24. Mai 1963 erreichte der erste elektrische Zug Kreiensen.

- Am 14. August 2010 wurde der 120. Geburtstag des Bahnhofsgebäudes gefeiert (das habe ich verpaßt) und ein im Harz-Weser-Netz eingesetzter Dieseltriebwagen der Baureihe 648.25 auf den Namen Kreiensen getauft (in ein paar Jahren wird die Gemeinde Kreiensen übrigens mit der alten Hansestadt Einbeck fusionieren).

Soweit die Tafel nicht komplett und mit Ergänzungen wiedergegeben.
Falls noch jemand durchgehalten hat: Es geht weiter mit Bildern.


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Vor Empfangsgbäude auf der Hausbahnsteigseite wurde der Abgang zum Personentunnel gesetzt, zwischen den beiden Abgängen dieser Warteraum.


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Mitten durchs Empfangsgebäude führt dieser Weg.


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Diverse Figuren schmücken hoch über den Köpfen den Durchgang.


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Die Südfront.


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Außer Betrieb.


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Zu den Zügen nach unten.


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Zu den Zügen nach oben.


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Der erwähnte Treppenabgang mit dem Warteraum.


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Auch gen Norden frische Autos - der Nachschuß läßt leider die Loknummer nicht erkennen.


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Schweres Nebenfahrzeug Nr. 97 17 52 013 18-7


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Das alte Stellwerk.


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Auf halber Höhe stehengeblieben.


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Auf der Westseite der preußische Adler. Wenige Jahre zuvor wäre er undenkbar gewesen, aber seit der Annexion 1866 war das Königreich Hannover preußisch und somit auch die Bahnstrecke Hannover - Göttingen.


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Auf der Ostseite der braunschweiger Löwe für die Strecke durchs Braunschweigische. Auch er hat sich mittlerweile erledigt. Aus Adler und Löwe ist mittlerweile ein Pferd geworden. Man wird es auch irgendwo auf dem Bahnhof Kreiensen finden.


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Südwestlöwe. Nordostlöse.
Nordwestlöwe. Südostlöwe.


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Der Südwestlöwe ist nicht dabei. Das Nordportal des Empfangsgebäudes.

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Und immer wieder das Flügelrad. Egal ob hannoversch oder preußisch oder - wie hier - braunschweigisch.


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Schilder, Schilder, Schilder.


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185 672 mit Containern südwärts.


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146 505 mit Metronom südwärts.


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Auf dem Weg zum nächsten Bahnhof. Wissende und genau Hinsehende sehen die Landschaftskunst: Über der Ilmebahnleinebrücke steht Salzderhelden in Großbuchstaben in den Hang geschrieben.

Fortsetzung folgt.

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Verstehen Sie Bahnhof!
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